Während Close in anderen Ländern exklusiv auf Netflix ausgestrahlt wird, erhält das deutsche Publikum eine reguläre Auswertung auf Blu-ray und DVD. Ob der Action-Thriller mit Noomi Rapace diese denn auch verdient hat? Das und mehr klären wir in unserer Rezension.
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Titel | Close - Dem Feind zu nah |
Jahr | 2019 |
Land | United Kingdom |
Regie | Vicky Jewson |
Genres | Action, Abenteuer, Thriller |
Darsteller | Noomi Rapace, Sophie Nélisse, Indira Varma, Eoin Macken, Akin Gazi, Sargon Yelda, Abdellatif Chaouqi, George Georgiou, Christopher Sciueref, Kevin Shen, Olivia Jewson, Huw Parmenter, Cherise Silvestri, Robin Kermode, Jonathan Jude, Anna-Marie Sullivan, Mansour Badri, Fatima Hernadi, Christopher Sciueref, Nouredine Touami, Mehdi El Ouazzani, Youssef Kerkour, Mimi Keene, Lauren Harris, Charley Palmer Rothwell, Jonathon Michaels |
Länge | 95 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: ArthouseCNMA, Film Total Amazon Channel Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Videobuster, MagentaTV, Videoload, Verleihshop Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Videobuster, MagentaTV, Videoload, Verleihshop, Freenet meinVOD |
Worum geht’s in Close?
Close erzählt die Geschichte der Personenschützerin Sam, gespielt von Noomi Rapace. Sam bekommt den Auftrag, die verwöhnte Millionenerbin Zoe Tanner (Sophie Nélisse) zu beschützen, während diese zu ihrer Stiefmutter Rima Hassine (Indira Varma) nach Marokko geflogen wird. Dort soll sie, gegen ihren Willen, einen für ihre Stiefmutter wichtigen Deal mit einem der größten Mitbewerber ihrer Firma abschließen.
Im Anwesen der Familie angekommen, überschlagen sich dann die Ereignisse, als eine schwerbewaffnete Söldnertruppe in das Gebäude eindringt, um Zoe zu entführen. Kann Zoe mit der Hilfe von Sam entkommen? Und welche Rollen spielen die zwielichtige Stiefmutter und der Konkurrenzkonzern in dieser Gleichung?
Hintergrund und Personal
Close basiert lose auf den Erlebnissen der real existierenden Personenschützerin Jacquie Davis. In ihrer über 30-jährigen Karriere hat sich Davis in dem klar männerdominierten Berufsfeld durchgesetzt und Berühmtheiten wie JK Rowling, Nicole Kidman und Justin Bieber geschützt. Inspiriert durch diese aufregende Lebensgeschichte hat Regisseurin und Drehbuchautorin Vicky Jewson nun Close geschaffen. Für die Rolle der Personenschützerin konnte sie Noomi Rapace gewinnen, die sich spätestens mit ihrer beeindruckenden Darstellung der Lisbeth Salander in der Millennium Trilogie (Verblendung, Verdammnis, Vergebung) einen großen Namen gemacht hat. Und auch in Close macht Rapace einen durchgehend überzeugenden Job und spielt die Rolle der toughen Sam, die im Verlauf der Handlung auch mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert wird, sehr überzeugend.
In weiteren Rollen sind Sophie Nélisse, bekannt aus Die Bücherdiebin (2013), als Zoe und Indira Varma als Rima zu sehen. Letztere hat bereits in unzähligen TV-Serien ihr Können unter Beweis gestellt und dürfte am ehesten durch ihre Rolle als Ellaria Sand im HBO-Hit Game of Thrones im kollektiven Gedächtnis geblieben sein.
Spannung?
Im Kern erzählt Close nichts, was aufmerksame Zuschauer nicht schon mehrfach an anderer Stelle gesehen haben. Jemand beschützt jemand anderes, flüchtet vor und kämpft gegen diverse Aggressoren und auf der gemeinsamen Reise entwickeln beide eine Beziehung zueinander. Diese vermeintlich fade Routine ist zeitgleich aber auch eine der Stärken des Films. Denn Close ist sehr stringent, routiniert und kompetent in Szene gesetzt. Vor allem die mit angenehmer Härte und einer großen Portion Dynamik versehenen Kampfsequenzen können überzeugen. Generell kann man dem für die Cinematographie verantwortlichen Malte Rosenfeld nur ein großes Kompliment aussprechen.
Zudem ist bis in den Schlussakkord hinein unklar, wie die Geschichte für die beiden Protagonistinnen ausgeht und wer abschließend hinter alledem steckt. Die Auflösung wirkt dann zwar durchaus befriedigend, aber auch eine Spur überkonstruiert.
Neu ist da wenig
Leider verpasst es Close völlig, seinem Genre neue Aspekte hinzuzufügen und krankt daher etwas in Sachen Alleinstellung. Unbenommen, dass eine Frau die Rolle des starken Beschützers einnimmt, ist gleichermaßen ungewohnt wie erfrischend. Abseits davon hat man aber durchweg das Gefühl, dass man das alles schon mehrfach gesehen hat. Da hilft es auch nicht, dass gerade die Charakterzeichnungen von Zoe und ihrer Stiefmutter Rima ein gutes Stück zu eindimensional angesetzt wurden. Die renitent aufmüpfige und verwöhnte Tochter hat man schon ebenso häufig erlebt wie die herrisch auftretende und verständnislose Stiefmutter.
Mein Fazit zu Close
Close ist ein gut besetzter und routiniert erzählter Action-Thriller, dessen Geschichte auf den tatsächlichen Erlebnissen einer Personenschützerin basiert. Während der von Vicky Jewson inszenierte Film auf der einen Seite leider ein Stück weit Eigenständigkeit vermissen lässt, so hält er auf der anderen Seite bis zum Schlussakt ein hohes Level an Spannung und lässt den Zuschauer mit seinen Figuren mitfiebern.
Unsere Wertung:
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