Jessica Chastain schlüpft in Code Ava in die Rolle einer Auftragskillerin, die mit ihrer Vergangenheit hadert und den Kontakt zu ihrer Familie sucht. Ob Regisseur Tate Taylor einen hochkarätigen Actionthriller mit Star-Ensemble wie Atomic Blonde inszeniert hat oder einen hier eine ganz andere Art von Film erwartet, lest ihr hier bei uns.
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Titel | Code Ava - Trained to Kill |
Jahr | 2020 |
Land | United States of America |
Regie | Tate Taylor |
Genres | Action, Thriller, Krimi |
Darsteller | Jessica Chastain, John Malkovich, Common, Colin Farrell, Geena Davis, Jess Weixler, Ioan Gruffudd, Diana Silvers, Joan Chen, Efka Kvaraciejus, Christopher J. Domig, Michel Muller, Dieter Riesle, Aramis Merlin, Michael Guarnera, Bruce-Robert Serafin, Jeff Bellin, Martin Lee, Constantin Tripes, Ronald Woodhead, Simonne Stern, Steve Gagliastro, Nadezhda Russo, Joe Sobalo Jr., Catherine Virginia Patterson, Victoria Diamond, Lin Hult, Ben Bunnag, Charles Coan, Andresito Germosen De La Cruz, Annie Pisapia, Marisa Defranco, Chris J. Faria, Ineke Garbacz, Silas Archer Gustav, Benjamin Healy, GeGe Jackson, Levon Panek, Omar Khan, James L. Leite, Rob Lévesque, Kimberly Mae, Cassidy Neal, Rickland Powell, Dannielle Rose, Carissa Roy, Sheila Salaverry, Yefim Somin, Scott Sederquist, Alexandria Tait, Susan Halsey Singer, Uliana Tabaka, Brian Tobin |
Länge | 96 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Amazon Prime Video, Amazon Prime Video with Ads Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Videobuster, MagentaTV, Videoload, Verleihshop Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Videobuster, MagentaTV, Kino on Demand, Videoload, Verleihshop, Freenet meinVOD |
Worum geht es in Code Ava – Trained to Kill?
Die eiskalte Profikillerin Ava (Jessica Chastain) schaltet für ihren zwielichtigen Auftraggeber Ziele auf der ganzen Welt aus. Als einer ihrer Jobs schiefläuft, bittet sie ihr Mentor Duke (John Malkovich) einige Aufträge auszusetzen, bis sich die Situation beruhigt hat. Sie kehrt nach Boston zurück, wo sie nach acht Jahren wieder Kontakt zu ihrer Schwester (Jess Weixler) und ihrer Mutter (Geena Davis) aufnimmt. Doch sie weiß nicht, dass die Organisation um Simon (Colin Farrell) bereits Killer auf sie angesetzt hat, um Ava in den endgültigen Ruhestand zu schicken.
Actionthriller nach Schema oder anders als erwartet?
Der Film verschwendet keine Zeit und beginnt inmitten eines Auftrags von Ava. Eine kurzhaarige und blondierte Jessica Chastain sitzt in einem Auto und macht sich zurecht. Am Flughafen von Paris holt sie einen Geschäftsmann (Ioan Gruffadd) ab, mit dem sie während der Fahrt aggressiv flirtet. An einem abgelegenen Ort steigt sie zu ihm auf den Rücksitz, worauf ihre anfängliche spaßige Art zu todernst wechselt. Ihre Mimik ist beinahe als psychisch instabil zu beschreiben, wenn sie ihr Opfer mit einer Waffe bedroht. Sie weiß nicht, dass sie eine junge Frau bereits seit dem Flughafen verfolgt und sie zudem abgehört wird. Nach abgeschlossener Mission zieht sie die blonde Perücke ab, kontaktiert ihren Auftraggeber und der Vorspann beginnt.
Während der Film einen bis hierhin noch weitestgehend im Dunkeln tappen ließ, bringt der Vorspann ein wenig Licht in Avas Werdegang. Im Schnelldurchlauf werden Bilder und kurze Videoaufnahmen von Ava Faulkner gezeigt, die eine gute Schülerin und Sportlerin war. Nach ihrem Abschluss gerät sie auf die schiefe Bahn und hat beispielsweise unter Alkoholeinfluss einen Autounfall. Es folgt der Gang zur Army und im weiteren Verlauf die Rekrutierung der Organisation, die sie zur Auftragsmörderin ausbildet. So scheint Code Ava keine Abweichungen zu den typischen Agenten- bzw. Spionagethriller zu haben und nach bekannten Schemen gestrickt zu sein. Doch der Film weiß diesbezüglich zu überraschen, wenn auch nicht zu begeistern.
Mehr Zeit für Drama als Action
Besonders durch den deutschen Titel, Code Ava – Trained to Kill, verspricht der Film, ein weiterer Actionthriller der Marke Atomic Blonde zu werden. An dieser Stelle sei verraten, dass das Versprechen von einem actiongeladenen Film mit schlichter Handlung nicht erfüllt wird. Stattdessen investiert Regisseur Tate Taylor (Ma) wesentlich mehr Zeit in das Zwischenmenschliche als in die Action. Es gibt auch eine Menge an blutigen Actionszenen, in der Hauptdarstellerin Jessica Chastain eine sehr gute Figur abgibt. Aber weder kommt sie hier an Charlize Theron heran noch können die Sequenzen vollends überzeugen. Die Szenen sind zuweilen mit einigen stärkeren Schnitten versehen, wodurch viele der Nahkämpfe eher anstrengend als befriedigend wirken. Darüber hinaus bleibt keiner der Kämpfe dauerhaft in Erinnerung und bietet nur wenig Spektakuläres, da die Choreografien nicht wirklich spannend koordiniert wurden und durchweg einen dynamischen Impact vermissen lassen.
Der Fokus liegt klar auf dem dramatischen Leben der Killerin, die als trockene Alkoholikerin den Kontakt zu ihrer inzwischen entfremdeten Familie sucht. Doch auch wenn der Regisseur wirklich viel Zeit für dieses Thema sowie Sucht im Allgemeinen verwendet, ergreifen diese den Zuschauer nicht. Selbst ein sehr emotionaler Dialog zwischen Ava und ihrer Mutter kann nur wenig aufwühlen, geschweige denn anrühren – auch weil der Score von Bear McCreary wenig in diesen Momenten auffällt und die Gefühle nicht zu transportieren vermag. Vor allem liegt es aber an den Charakteren in Matthew Newtons Drehbuch, die viel zu oberflächlich und teils unsympathisch gezeichnet sind, als dass Gefühle für diese entstehen. Dementsprechend können die Themen auch nicht mitreißen und Code Ava plätschert einen Großteil der Laufzeit nur vor sich her.
Star-Ensemble ohne gewohnte Ausstrahlung
Obwohl Hauptdarstellerin und Mitproduzentin Jessica Chastain als talentierte wie instabile Killerin eine gute Leistung erbringt, rettet sie den Film ebenfalls nicht. Es stellt sich das Gefühl ein, dass entweder ihre Figur zu unsympathisch entworfen wurde oder sie schlicht nicht ihr komplettes Potenzial präsentiert. Im Vergleich zu anderen Rollen wie in Molly’s Game – Alles auf eine Karte oder Die Erfindung der Wahrheit konnte sie Filme alleine tragen und ihre ganze Ausstrahlung ausspielen. In Code Ava erreicht sie offenkundig nicht dieselbe Wirkung, was auch auf den restlichen Cast zutrifft.
John Malkovich spielt Duke, eine selbst ernannte Vaterfigur für Ava. Allerdings funktioniert die Chemie zwischen den beiden nur bedingt. Eine entsprechende Empfindung für eine solche „Vater-Tochter-Beziehung“ erzeugen die beiden so gut wie nie. Ebenso präsentiert Colin Farrell nie seine gewohnte Ausstrahlung und spielt einen ebenso langweiligen wie uninspirierten Bösewicht. Einzig Geena Davis mag als Bobbi, die recht harsche Mutter von Ava, noch irgendwie ein wenig zu punkten. Filmtochter Jess Weixler, die im Vergleich zum restlichen Cast relativ unbekannt ist, wirkt ähnlich deplatziert wie Common. Dieser wäre mit seiner leeren Miene ebenfalls besser als Auftragskiller besetzt gewesen als in der Rolle als abgelegter Lebensgefährte.
Unser Fazit zu Code Ava
Code Ava – Trained to Kill ist ab dem 22.10.2020 als DVD und Blu-ray erhältlich und bereits seit dem 06.10.2020 digital verfügbar.
Unsere Wertung:
© EuroVideo