Sie ist eine der legendärsten Bösewichte überhaupt: Cruella de Vil. Im Trickfilm-Klassiker 101 Dalmatiner wurde sie als skrupellose Hundediebin bekannt. Disney liefert uns nun die Vorgeschichte zur einstigen Antagonistin und arbeitet dafür mit Regisseur Craig Gillespie (I, Tonya) zusammen. Ob er uns überzeugen konnte, erfahrt ihr hier! https://www.youtube.com/watch?v=MdVo6qzV4Q4
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Die junge Estella (Emma Stone) hat sich in den Kopf gesetzt, als Mode-Designerin Karriere zu machen. Ihre Ausgangssituation ist dabei nicht gerade einfach, denn sie lebt mit ihren Freunden Horace (Paul Walter Hauser) und Jasper (Joel Fry) in einem verlassenen Haus inmitten von London, wo sie als gewiefte Gaunerbande ihren Lebensunterhalt verdienen. Als Estella dann das Interesse der Modelegende Baronesse von Hellman (Emma Thompson) auf sich zieht, hat sie die Chance, ihrem Traum endlich näher zu kommen…
Auf dem Weg zur Antiheldin?
Dreh und Angelpunkt des Films, ist wie der Name schon sagt, die Figur der Cruella. Man kennt sie als die Bösewichtin schlechthin des Disney-Hits 101 Dalmatiner. Wie könnte man auch anders? Schließlich will sie dort kaltblütig unschuldigen Hundebabys das Fell abziehen, um einen einzigartigen Mantel zu kreieren.
Wenn wir ehrlich sind, passt diese Geschichte nicht mehr so richtig in das Jahr 2021 – mit dem Prequel widmet man sich nun der Vorgeschichte und zeigt Cruella (oder hier Estella) von einer ganz anderen Seite. Wir finden hier keine bösartige Hundediebin, sondern eine von Leidenschaft getriebene und begabte Modedesignerin.
Einen ähnlichen Perspektiv-Wechsel kennt man schon von Disneys Maleficent: Die dunkle Fee. So wird auch Cruella von Kindheitstagen an beleuchtet, und man bringt dem Zuschauer nahe, wie sich der Charakter im Laufe der Jahre formt. Dabei behandelt man die Frage, ob die Figur einfach von Grund auf böse ist oder von ihrer Umgebung und ihren Erfahrungen dazu getrieben wurde – vielleicht sogar gar nicht anders konnte.
Regisseur Craig Gillespie hat bereits mit früheren Filmen wie I, Tonya bewiesen, dass er weiß, wie man zunächst bösartig erscheinende Charakteren einen guten und gewitzten Unterhaltungswert verpassen kann. Das schafft er hier auf jeden Fall wieder!
Stellenweise erinnert der Film an irgendetwas zwischen Birds of Prey und Der Teufel trägt Prada. Denn durch die anarchischen Verhaltensmuster von Estella und ihre schrägen Look sind immer wieder Parallelen zur Figur Harley Quinn erkennbar. Diese Szenerie wird auch zusätzlich von punkiger Musik untermauert.
Die herrlich amüsante Rivalität zwischen der Baronesse und Cruella erinnert sehr stark an die Darbietung von Anne Hathaway und Meryl Streep. Dennoch finden die besagten Elemente zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen.
Emma Stone rockt!
Zunächst machte sich etwas Skepsis bezüglich der Besetzung von Emma Stonefür die Titelrolle breit. Ob sie wohl an die eindrucksvolle Performance von Glenn Close anknüpfen kann? Diese durfte die Schurkin bereits 1996 in der Live-Action Adaption verkörpern. Die Antwort: Absolut! Schon nach den ersten Szenen kann sie überzeugen – Emma lebt diese Rolle mehr denn je. Ihre Leidenschaft und Exzentrik ist einfach umwerfend. Selbiges gilt auch für Emma Thompson – die Harmonie zwischen der Baronesse und Cruella ist nahezu perfekt. Generell ist die Chemie zwischen der kompletten Besetzung einfach stimmig und bereitet Freude beim zuschauen.
Aber nicht nur das: Von den Kulissen über die Kostüme, bis hin zur Musik passt einfach alles. Cruella ist durchweg ein Feuerwerk an Kreativität, das Spaß macht.
Bereits in der Vergangenheit gab es einige Versuche, leicht eingestaubte Geschichten wieder zu beleben – das ist Disney mit dem Prequel Cruella definitiv gelungen. Trotz der Länge von 134 Minuten wird er nicht langweilig und schafft gute Unterhaltung.
Sicherlich gibt es auch ein paar Schwächen: So sind bekannte Charaktere aus dem Klassiker zwar vertreten, aber nicht ganz schlüssig besetzt. Vermutlich braucht man einige Zeit, um die Parallelen zu sehen und einzuordnen. Ebenfalls ist die Verbindung zu den Dalmatinern etwas abstrus, was ich hier aber nicht weiter thematisieren möchte, um nichts vorweg zu nehmen. Somit ist unklar, ob der Film wirklich an die vorherigen anknüpfen möchte, für sich alleine steht oder gar noch eine Fortsetzung geplant ist. Raum dafür schafft er auf jeden Fall.
Zudem ist die Familienfreundlichkeit sowie die Altersfreigabe ab 6 Jahren von Cruella etwas fragwürdig. Mit seiner doch recht düsteren, rebellischen Art ist er nicht für die Kleinsten zu empfehlen.
Unser Fazit zu Cruella
Das Prequel ist eine gelungene Erweiterung zur Figur Cruella de Vil aus den ursprünglichen Dalmatiner-Geschichten. Emma Stone ist eine grandios-besetzte Hauptdarstellerin und bringt ihre Begeisterung für die Rolle auf die (heimische) Leinwand. Mit ihr lernt man den Charakter der Cruella aus einer anderer Perspektive kennen. Während sie im Klassiker einfach nur böse ist, empfindet man nun Sympathie und kann ihre Motive sogar nachvollziehen.
Insgesamt ist es ein kreatives Feuerwerk mit bildgewaltigen Szenen, toller Musik und herausragenden Schauspielern – definitiv ein spaßiger, sehenswerter Film!
Cruella ist in Deutschland ab dem 28.05.2021 gegen eine VIP-Gebühr von 21,99 € und ab dem 27.08.2021 ohne Aufpreis auf Disney+ abrufbar.
Unsere Wertung:
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