Deep Star Six ist ein Sci-Fi-Horrorfilm von Sean S. Cunningham, dem Regisseur von Freitag der 13. Statt ins Feriencamp gehts jetzt aber unter Wasser. Welche Gefahren dort lauern und ob ihr auch über 30 Jahre nach Veröffentlichung noch mit dem Film abtauchen solltet, erfahrt ihr hier.
Titel | DeepStar Six |
Jahr | 1989 |
Land | United States of America |
Regie | Sean S. Cunningham |
Genres | Action, Horror, Thriller, Science Fiction |
Darsteller | Taurean Blacque, Nancy Everhard, Greg Evigan, Miguel Ferrer, Nia Peeples, Matt McCoy, Cindy Pickett, Marius Weyers, Elya Baskin, Thom Bray, Ronn Carroll, Chris Walas |
Länge | 93 Minuten |
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Die Handlung von Deep Star Six
Eine Gruppe von Wissenschaftlern möchte am Meeresboden der Tiefsee eine Raketenbasis errichten und ist für diese Aufgabe schon seit mehreren Monaten in engen Anlagen eingepfercht. Die Arbeiten geraten jedoch ins Stocken, als unter dem vorgesehenen Bauplatz eine Höhle identifiziert wird.
Die Crew des Unterwasserlabors Deep Star Six entscheidet sich dazu, die Höhle vorsichtshalber zu sprengen. Doch dabei setzen sie ausgerechnet ein unbekanntes Monster frei und beschädigen zudem die eigenen Anlagen.
So ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Forschungsteam Bekanntschaft mit dem Ungeheuer macht und um sein Überleben kämpfen muss. Wer wird überleben, wer kann fliehen?
1989 – Das Jahr der Unterwasserfilme
Nicht nur der Weltraum hat endlose Weiten, die noch niemand erforscht hat. Auch die Tiefsee bietet immer noch genügend Mysterium und Schrecken, die Horror- und Sci-Fi-Filme nur zu gerne darstellen.
Im Jahr 1989 waren das gleich 4 Filme, deren Handlung unter Wasser stattfindet. Wirklich erinnerungswürdig ist heute nur noch James Camerons The Abyss. Genau dieser dürfte rückblickend betrachtet auch die Inspiration für die übrigen 3 Filme, namentlich Deep Star Six, Leviathan, Lords of the Deep, gewesen sein, die im Sinne eines Mockbusters oder Rip-offs schnell produziert wurden, um aus dem öffentlichen Interesse für Camerons Großprojekt Profit zu schlagen. Und das mit klarer Ausrichtung als saftiges B-Movie für Genrefans.
8 Millionen standen dann auch nur für Deep Star Six von Freitag der 13.-Regisseur Sean S. Cunningham zur Verfügung. Kreativität war gefragt und gerade aus heutiger Sicht ist der Film mit seinen vielen augenscheinlichen Modellen von Stationen und Unterwasserfahrzeugen sowie den „Unterwasseraufnahmen“ nun wirklich keine Augenweide mehr. Taucheranzüge und Ausflüge im kühlen Nass fehlen nahezu völlig.
Aber die Innenräume der technischen Anlagen, die Outfits und Geräte sind zumindest auf einem soliden Niveau, um hier dem Geschehen und der Gruppe an Wissenschaftlern und Technikern auch erstmal folgen zu wollen.
Wann passiert hier eigentlich mal was?
Die Prämisse von Deep Star Six ist schnell sonnenklar: Das Forschungsteam am Fuße des Meeresbodens sprengt eine Höhle und öffnet damit den Weg für eine völlig unbekannte Bedrohung, die die Crew in der Folge angreifen wird.
Wie für einen 90-Minüter üblich erwartet man also eine 30-minütige Exposition, in der das Setting und die wichtigsten Figuren etabliert werden, bis dann endlich die Fetzen fliegen.
Nur warum genau müssen wir bei Deep Star Six eine gute Stunde warten, bis uns endlich gezeigt wird, worauf wir alle warten?
Bis dahin filmt Cunningham scheinbar sklavisch den drögen Alltag in der Unterwasseranlage. Zeigt verschiedene Abteilungen und Trupps mit ihren Aufgaben (es stellen sich einige technische Probleme ein), ohne dass wirklich eine Figur ein Profil bekommt oder mit ihrem Charme das Publikum für sich gewinnt.
Wenn Cunningham ein peinigendes Gefühl der Klaustrophobie in den räumlichen begrenzten Anlagen erzeugen wollte, gelungen ist es ihm nicht wirklich.
Die mutmaßliche Hauptfigur, McBride, ist sogar lange Zeit nicht mal als solche zu erkennen. Da bleibt nur Miguel Ferrers Figur Snyder in Erinnerung, der erst als Querulant für Zündstoff sorgt und dann selbst zur psychisch labilen Bedrohung wird.
Wie alle eingangs genannten Filme ist auch Deep Star Six in Sachen Figuren-Ensemble und Setting offensichtlich von Ridley Scotts Alien (1979) inspiriert. Denn unter Wasser hört dich ebenso niemand schreien wie im All.
Abgesehen davon war Alien neben seiner genialen Bedrohung eine clevere Beobachtung des Alltags auf einem Frachttransporter, wo Menschen mit unterschiedlichen Aufgaben und Befugnissen auf engstem Raum zusammenkamen und funktionieren mussten.
Deep Star Six ist dagegen weit davon entfernt, aus seinem Gefüge an unterschiedlichen Charakteren eine schneidende Spannung und brisante Konflikte zu entwickeln. Die bestenfalls mittelmäßigen Schauspieler tun ihr übriges.
Ah! Jetzt! Ja! Ein Monster!
Während der Plot sich also für über eine geschlagene Stunde mithilfe von technischen Problemen, abgerissenen Funkverbindungen und Co. dahinquält und die Bedrohung nur kurz auf einem Sonar als roten Punkt aufblinken lässt, darf das letzte Drittel endlich mit blutigem Überlebenskampf daherkommen.
Splatter und Gore wäre zwar deutlich zu viel gesagt, ein paar blutige Einlagen gibt es aber dennoch, die den nötigen Thrill mitbringen. Das Cover gibt hier den passenden Fingerzeig, der auch damals in den Videotheken für ausreichend Verlockung bei Genrefans gesorgt haben dürfte.
Das riesige Wesen im Gummi-Look ist dann in jedem Fall ein echtes Highlight und bekommt einige imposante Auftritte in den von Wasser durchfluteten Anlagen spendiert.
Und natürlich ist in Deep Star Six auch der Mensch ein nicht zu unterschätzendes Monster und wird zur Bedrohung aus den eigenen Reihen. Dafür sorgt allein die Ausnahmesituation, die durch die unmöglich gewordene Evakuierung und den schwindenden Sauerstoff verschärft wird.
Unser Fazit zu Deep Star Six
Fast vergessen und das hat seine Gründe: Sean S. Cunninghams günstig produzierter Mockbuster Deep Star Six ist ein über weite Strecken belangloser Unterwasser-Sci-Fi-Film, der kaum Spannung, Emotionen oder Interesse an den Charakteren und ihrer Lage aufkommen lässt.
Wäre da nicht die ordentliche letzte halbe Stunde, in der der Film endlich als Horrorfilm auftritt, könnte man diesen Film heutzutage wirklich niemandem mehr empfehlen. So sollten zumindest Genre-Fans mal reinschauen, wenn sie sich für Unterwasser-Horror interessieren.
Deep Star Six ist Ende März digital in HD via Pandastorm Pictures erschienen.
Unsere Wertung:
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