(2024) 7.03
Länge: 03h 35min
Genres: Drama
Creator: Brady Corbet
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Visionäre Ideen, ein radikaler Neuanfang und die Frage nach dem wahren Preis des Erfolgs: Die Geschichte des jüdisch-ungarischen Architekten László Toth, der nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs alles riskiert, um sein Leben in den USA neu aufzubauen. Auf dem Fundament vom Schmerz und Verlust findet Toth in der kalten und wuchtigen Kraft des Brutalismus den künstlerischen Ausdruck für seine zerrissene Seele. Dabei ist seine Architektur so kompromisslos wie er selbst, getrieben vom unbändigen Willen, die Welt zu prägen – selbst wenn sich sein bedeutendstes Werk als sein größter Fluch erweisen könnte.
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László Tóth
Erzsébet Tóth
Harrison Lee Van Buren
Harry Lee Van Buren
Maggie Lee Van Buren
Zsófia / Zsófia's Young Adult Daughter
Attila
Audrey
Gordon
Leslie Woodrow
Michael Hoffman
Michelle Hoffman
Jim Simpson
Binyamin
Orazio
Older Zsófia
Young William
Teenage William
Woman Dancing with László
Hungarian Refugee
Prostitute 1
Nun
Servant
Madame
Border Officer
HIAS Representative 1
HIAS Representative 2
Party Guest
Bar Manager
Mayor Kinney
Receptionist
Construction Supervisor
Townsperson #1
Townsperson #2
Hired Man
Regisseur: Brady Corbet
Creator: Nick Gordon, D.J. Gugenheim, Andrew Lauren, Trevor Matthews, Andrew Morrison, Brian Young, Brady Corbet
Land: United Kingdom, United States of America
Originaltitel: The Brutalist
Studios: Brookstreet Pictures, Kaplan Morrison, Intake Films, Andrew Lauren Productions, Lipsync Productions, Richmond Pictures, Meyohas Studio, Carte Blanche, Pierce Capital Entertainment
Der Brutalist wird nicht nur ein künstlerisches Ereignis, sondern auch ein Manifest für die Macht des Kinos. Brady Corbet gelingt es, mit diesem Mammutprojekt einen zutiefst bewegenden Film zu erschaffen, der sich mit László Tóth als eine der faszinierendsten Figuren des modernen Arthouse-Kinos verewigen könnte. Adrien Brody liefert eine überragende Performance ab, die an seine oscarprämierte Darstellung in Der Pianist erinnert und ihm womöglich eine zweite goldene Statue einbringen könnte. Brody verkörpert Tóth mit einer Mischung aus Verletzlichkeit und Stärke, als einen Mann, dessen Leben mehrfach zerbrochen wurde, der jedoch immer wieder seinen Platz in einer feindlichen Welt sucht.
Neben Brody glänzen auch Guy Pearce und Felicity Jones. Pearce’ Harrison Lee Van Buren ist ein skrupelloser, charmanter und zugleich eiskalter Antagonist. Die Beziehung zwischen ihm und Tóth ist ein elektrisierender Machtkampf zweier Männer, die beide von Ambitionen und Abgründen getrieben sind.
Die visuelle Ästhetik des Films ist atemberaubend. Kameramann Lol Crawley (Utopia) erschafft Bilder, die brachial, poetisch, schmutzig und zugleich überwältigend schön sind – möglicherweise Oscar-würdig. Ebenso beeindruckend ist Daniel Blumbergs hypnotisierende Filmmusik, die die emotionale Tiefe des Films noch verstärkt, sowie der präzise Schnitt, der die epische Laufzeit von über dreieinhalb Stunden trägt.
Ob Der Brutalist und Brady Corbet in die seltenen Sphären von Coppola oder Leone aufsteigen werden, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Dieses Werk ist ein zeitloser Klassiker in der Entstehung. Es ist ein Film, der das Kino feiert und auf der großen Leinwand erlebt werden will. Mit seiner enormen Laufzeit und thematischen Schwere wird er nicht jedermanns Geschmack treffen, doch wird er von allen respektiert werden. Der Brutalist ist eine Ode an die Kunst – roh, leidenschaftlich und unvergesslich.
Dennis Gerecke
13.02.2025The Brutalist veranschaulicht die kraftvolle Zusammensetzung von Bauwerken in starken Bildern - sowohl in der Entstehung, als auch in der Fertigstellung. Dabei wird vor allem die hierarchische Ungleichheit der einzelnen Figuren thematisiert. Daraus geht allerdings kein einseitiger Klassenkampf hervor, sondern ein subtiler Ausgleich aus Harmonie und Konfrontation. Das daraus resultierende Charakterdrama bleibt allerdings ziemlich konventionell - trotz der hervorragenden Darsteller.