Nach Der Lorax liefert Illumination Entertainment, dem Studio hinter den Minions, mit der Grinch schon die zweite Buchverfilmung von Dr. Seuss. Passend zur Weihnachtszeit lässt man den grünen Miesepeter von der Leine und versucht neben der gelben, Bananen liebenden Cashcow einen weiteren Hit zu landen. Kann der neue Animationsfilm den Zeichentrick-Klassiker aus dem Jahre 1966 das Wasser reichen?
Titel | Der Grinch |
Jahr | 2000 |
Land | United States of America |
Regie | Ron Howard |
Genres | Familie, Komödie, Fantasy |
Darsteller | Jim Carrey, Taylor Momsen, Jeffrey Tambor, Christine Baranski, Bill Irwin, Molly Shannon, Clint Howard, Josh Ryan Evans, Mindy Sterling, Bryce Dallas Howard, Lacey Kohl, Rachel Winfree, Rance Howard, Jeremy Howard, T.J. Thyne, Nadja Pionilla, Jim Meskimen, Michael Dahlen, David Costabile, Mary Stein, James Ritz, Deep Roy, Jessica Sara, Mason Lucero, Ben Bookbinder, Michaela Gallo, Landry Allbright, Reid Kirchenbauer, Rebecca Chace, Suzanne Krull, Steve Kehela, Lillias White, Rain Pryor, John Alexander, Kevin Isola, Gavin Grazer, Walter Franks, Verne Troyer, Clayton Martinez, Q'orianka Kilcher, Caroline Williams, John Short, Grainger Esch, Eva Burkley, Rick Baker, Bill Sturgeon, Mark Setrakian, Jurgen Heimann, Tim Blaney, Charles Croughwell, Frank Welker, Anthony Hopkins |
Länge | 104 Minuten |
Wer streamt? | Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Videoload Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, maxdome Store, MagentaTV, Videoload, Freenet meinVOD |
Geh mir weg mit Weihnachten
Jedes Jahr das Gleiche – Weihnachten. Jedes Jahr richten sich die grünen Haare vom Grinch auf, wenn die besinnliche Zeit wieder losgeht. Er hasst Weihnachten und das mit voller Inbrunst. Blöd nur, dass die Whos in Whoville Weihnachten über alles lieben und die Jahreszeit entsprechend überschwänglich feiern und ausleben. Zusammen mit seinem treuen Hund Max versucht er, als Weihnachtsmann verkleidet die Geschenke zu klauen und das Weihnachtsfest zu ruinieren.
Bunt, fröhlich und mit Moral
Bunt sind die Lichter und Farben an Weihnachten und genauso bunt ist auch die Welt in der Grinch geworden. Mit verspielten Designs schafft man so einen harmonisch-verrückten Rahmen für die durchtriebenen Pläne des grünen „Titelhelden“. Eine reimende Off-Stimme zitiert Zeilen aus der Buchvorlage und sorgt so für wohliges Dr. Seuss-Feeling. Mehr als besinnlich wird das Filmgefühl auch durch die unzähligen Weihnachtselemente, welche keine Klischees auslassen. Denn in Whoville werden Weihnachtsbeleuchtungen und -dekorationen geboten, bei denen würde selbst ein Clark Griswold vor Neid erblassen. Das durchtränkt die Whos mit unbändiger guter Laune und trotz der Eskapaden des grünen Störfrieden ist der Grinch ein durchweg positiver Film, der den kleinen Zuschauern zum Schluss auch eine moralische Botschaft mit auf den Weg gibt.
Für die kleinen Zuschauer
Anders als die Konkurrenz von Disney, Pixar oder aus dem eigenen Hause spricht der Grinch viel mehr die kleinen Zuschauer an. Eine Metaebene für Erwachsene sucht man vergeblich und auch der Humor ist mit seiner Fülle an Slapstick-Einlagen größtenteils auf Kinder zugeschnitten. Die Gags sind vorhersehbar und auch die Geschichte sorgt nicht wirklich für Überraschungen. Das ist schade, so hätte man doch Dr. Seuss‘ ursprüngliche Motivation für das Buch, Kritik an dem Weihnachtskommerz, wunderbar in die heutige Zeit transportieren können. Doch viel mehr geht man einen risikoarmen und routinierten Weg und liefert lediglich einen Weihnachtsfilm für Kinder, charmant, aber eben für Kinder.
Mürrisch mit etwas viel Otto
Ein Grinch-Film steht und fehlt mit einer Sache, der Darstellung des Grinchs. Diabolisches Grinsen, durchtriebene Art und das Herz letztlich doch am rechten Fleck, die Figur von Dr. Seuss bietet ein breites Spektrum. Im Gegensatz zu den vorherigen Filmen wirkt der Grinch hier aber etwas zahmer und weniger durchtrieben. Das macht ihn mit seiner mürrischen Art schon direkt zu Beginn sympathischer, reduziert aber die „Fallhöhe“ zum Ende. Optisch wurde er dagegen toll umgesetzt, auch wenn das diabolische Lächeln des 66er Originals nicht erreicht wird. Gesprochen wird er in der deutschen Version von Otto Waalkes und bekommt dadurch eine ganz eigene Note. Das funktioniert ganz gut, auch wenn häufig die typische Otto-Note hervorschimmert.
Mein Fazit zu Der Grinch
Der Weihnachtsmann ist was für Kinder und der von Dr. Seuss geschaffene Konterpart in dieser Form auch. Mit der Grinch liefert Illumination einen kinderfreundlichen und bunten Weihnachtsfilm, der wenige Überraschungen und harmlosen Slapstick-Humor bietet. Das ist charmant, aber auch schnell wieder vergessen. Zwar kein neuer Weihnachtsklassiker, dafür aber angenehmes Feiertagsprogramm.
© Universal Pictures