Der Feind in dir: Daniel Isn’t Real bringt eine horrormäßige Identitätskrise mit aufs Fantasy Filmfest und verbindet dabei unterschiedliche Subgenres. Ob der Mix aufgeht und sich der Besuch lohnt, erfahrt ihr hier.
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Titel | Der Killer in mir |
Jahr | 2019 |
Land | United States of America |
Regie | Adam Egypt Mortimer |
Genres | Horror, Mystery |
Darsteller | Miles Robbins, Patrick Schwarzenegger, Sasha Lane, Hannah Marks, Mary Stuart Masterson, Chase Sui Wonders, Katie Chang, Chukwudi Iwuji, Jamar Greene, Cara Ronzetti, Michael Cuomo, Andrew Bridges, Madeleine Mfuru, Nathan Chandler Reid, Daniel Marconi, Rosanne Ma, Lynn Marocola |
Länge | 100 Minuten |
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Mein böser Freund
Der 8-jährige Luke leidet unter den intensiven Streitereien seiner Eltern und wird zudem noch Zeuge eines blutigen Mordes. Anschließend stützt er sich bei der Traumabewältigung auf seinen nun auftretenden imaginären Freund Daniel. Doch dieser wird mit der Zeit immer aufdringlicher und böser. Als Luke von Daniel beinahe zum Mord an seiner Mutter getrieben wird, macht er kurzen Prozess und sperrt seinen eingebildeten Freund kurzerhand weg. Das funktioniert erstaunlich gut und jahrelang hört Luke nichts mehr von Daniel. Bis der eines Tages im College wieder auf der Matte steht. Durchtriebener und böser als je zuvor.
Zusammen stark. Und böse!
Die einen haben ihn, die anderen nicht. Der imaginäre Freund im Kindesalter. Hat man ihn, ist man nicht allein, hat einen Spielpartner oder jemanden, der dabei hilft, ein Trauma zu bewältigen. Letzteres ist in Daniel Isn’t Real der Fall. Doch Daniel hilft nicht nur, sondern ist auch böse. Ziemlich böse. Nach jahrelanger Funkstille ist er zurück und legt erst richtig los. Der Sohn von Susan Sarandon und Tim Robbins (Miles Robbins als Luke) liefert sich mit dem Sohn Arnold Schwarzeneggers (Patrick Schwarzenegger als Daniel) ein introvertiertes Psychoduell, das immer mehr Auswirkungen auf die Außenwelt nimmt. Der Kampf mit sich selbst und seinem inneren Dämon ist in der Filmwelt absolut nichts neues, doch Regisseur Adam Egypt Mortimer (Some Kind of Hate) mixt hier verschiedenste Genre-Elemente und liefert dabei Drama, Psycho-Thriller und Body-Horror.
Luke hat allerdings nicht nur mit sich und Daniel zu kämpfen, sondern kümmert sich auch um seine psychisch angeschlagene Mutter (Mary Stuart Masterson). Es brennt also überall, doch bevor es wegen Daniel steil abwärts geht, bringt er erst einmal ordentlich Aufschwung. Denn durch dessen Rückkehr gewinnt Luke einiges an Selbstbewusstsein, bandelt hier und da mit Mädels an und ist generell extrovertierter als sonst. College-Probleme und -Themen finden hier genauso ihren Platz, sind aber nicht mehr als Nebenkriegsschauplätze. Das Highlight ist nämlich definitiv Daniel, der von Patrick Schwarzenegger herrlich durch- und übertrieben dargestellt wird. Zusammen mit dem ebenfalls überzeugenden Miles Robbins als Luke bekommt man hier eine höchstunterhaltsame schauspielerische Doppelleistung geliefert. Die Jungs zeigen eindrucksvoll, dass sie nicht nur aufgrund ihres Namens schauspielern dürfen und empfehlen sich damit für höhere Aufgaben.
Vertane Chancen
Zum College-Alltag des imaginären Duos gehören einige abstruse und übertriebene Szenen. Doch nach dem dramatischen Auftakt kämpfen sich die beiden in ein intensives Psycho-Duell, das immer mehr düstere und verspielte Body-Horror-Elemente aufkeimen lässt. Optisch fühlt sich das bisweilen komisch an, da sich praktische und computergenerierte Effekte abwechseln und kein konsistentes Ganzes ergeben. Zudem wird mit dem Geheimnis hinter Daniel gespielt, was durchaus spannend anmutet, in seiner Auflösung aber reichlich unspektakulär ist. Generell fühlt sich Daniel Isn’t Real wie ein Film der vertanen Chancen an. Schauspielerisch und inszenatorisch auf ansprechendem Niveau, wird keines der in den Mixer geworfenen Genre-Elemente wirkungsvoll ausgespielt. Doch auch wenn man mehr oder minder teilnahmslos durch die verschiedenen Abschnitte schlittert, hat der Film durchaus gelungene Momente. Das unterhält, das macht Spaß. Katapuliert ihn aber nicht gerade in die oberste Liga. Aber da muss er ja auch nicht unbedingt mitspielen, um sehenswert zu sein. Und das ist er.
Unser Fazit zu Daniel Isn’t Real
Du kennst dich selbst am besten. Und eben dein imaginärer Freund. Wenn dieser böse ist, kann das einen durchaus unterhaltsamen Film ergeben – und der Drama-, Thriller- und Body-Horror-Mix mit humorvollen Spitzen schafft das phasenweise durchaus. Die Jungdarsteller mit berühmten Nachnamen machen ihre Sache wirklich gut und auch inszenatorisch bekommt man hier und da Ansprechendes geboten. Insgesamt ist Daniel Isn’t Real aber ein eher unrunder Film, der keine seiner Elemente wirklich ausspielen kann. Und so ist der Streifen definitv ein unterhaltsamer, aber leider nicht wirklich überragender Teilnehmer des Fantasy Filmfests 2020.
Daniel Isn’t Real ist je nach Stadt ab dem 09. September auf dem Fantasy Filmfest zu sehen.
Unsere Wertung:
© Ascot Elite Entertainment