Auf Hitchcock’s Spuren! Im spanischen Crime-Thriller Der unsichtbare Gast ist nichts so, wie es scheint“.
Titel | Der unsichtbare Gast |
Jahr | 2017 |
Land | Spain |
Regie | Oriol Paulo |
Genres | Drama, Mystery, Thriller |
Darsteller | Mario Casas, Ana Wagener, Jose Coronado, Bárbara Lennie, Francesc Orella, Paco Tous, David Selvas, Iñigo Gastesi, San Yélamos, Manel Dueso, Blanca Martínez, Pere Brasó, Jordi Brunet, Robert González, Martina Hurtado, Ruth Llopis, Jordi Llordella, Annick Weerts, Laia Alberch, Cristian Valencia, Betsy Túrnez, Sandra Golpe, Susana Molina, Helena Resano |
Länge | 107 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Joyn Plus, Superfresh Amazon Channel Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Verleihshop Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Verleihshop, Freenet meinVOD |
Darum geht es in Der unsichtbare Gast
Ein verschlossenes Hotelzimmer, eine Leiche & jede Menge Geld. Der erfolgsverwöhnte Geschäftsmann Adrián Doria (Mario Casas) hat definitiv schon bessere Zeiten erlebt und die Beweislage scheint erdrückend eindeutig. Er steht unter Verdacht seine heimliche Geliebte Laura (Bárbara Lennie) ermordet zu haben. Es soll zu einem Prozess kommen, bei dem Adrián am Ende chancenlos und unwiderlegbar als Mörder verurteilt wird. Da tritt die ehrgeizige Anwältin Virgina Goodman (Ana Wagener) an ihn heran, die noch nie einen Fall vor Gericht verlor. Mit wenig Hoffnung, erzähl ihr Adrián letztlich was wirklich in der verhängnisvollen Nacht im Hotel geschah. Doch entspricht Adrián‘s Aussage auch der Wahrheit? Oder ist der Fall tiefgründiger als angenommen?
Meine Kritik zu Der unsichtbare Gast
Oriol Paulo hat wieder zugeschlagen. Der spanische Filmemacher und Drehbuchautor bewies bereits mit seinem Regiedebüt The Body aus dem Jahr 2012, das er sein Handwerk für spannende und unvorhersehbare Thriller-Kunst beherrscht.
Mit seiner zweiten Regiearbeit, Der unsichtbare Gast, baut Paulo diese Position nun weiter aus und präsentiert uns einen geradezu perfekt durchdachten und eindrucksvollen Film des Locked-Room-Mystery Subgenres. Zunächst plausibel in Rückblenden erzählt, beginnt Oriol Paulo im Lauf des Geschehens mit der Crime-Story zu jonglieren. Der Plot ist dabei regelrecht gefüllt mit wendungsreichen Twists und selbst der erfahrenste Thriller-Fan, dürfte hier wenn überhaupt nur einen kleinen Teil der spannenden Spurensuche durch ein clevereres Rätsellabyrinth erahnen.
Ein Finale, dass für offene Münder sorgt.
Das Finale ist dann ähnlich wie schon bei The Body die absolute Crème de la Crème, was dann auch zweifelsohne für offene Münder sorgen sollte. Schön ist hier auch zu sehen, das Oriol Paulo trotz verwirrendem Katz und Maus-Spiel darauf achtet, dass sich die einzelnen Puzzlestücke am Ende des Films säuberlich zusammenfügen. Offene Fragen sollte es demnach nicht geben, wenn man denn gut aufgepasst hat. Denn soviel ist sicher: „Der unsichtbare Gast“ erfordert von Anfang an die vollste Aufmerksamkeit von seinen Zuschauern.
Das ist deshalb so wichtig, da die Wendungen nicht zwangsläufig auf Tatsachen beruhen müssen. Nach Rom führen bekanntlich viele Wege und ähnlich verhält es sich auch hier. So bekommen wir als Zuschauer innerhalb der Rückblenden gleich mehrere Theoriemöglichkeiten geboten. Das geht schließlich so weit, das man sich bis zum Endspurt nicht mal sicher sein kann, auf wessen Seite der Charaktere man überhaupt steht. Ein, ohne Frage, genial ausgearbeiteter Schachzug von Oriol Paulo, um sein Publikum geschickt zu verunsichern.
Ein so ausgeklügeltes Bühnenstück, erfordert natürlich auch die entsprechende schauspielerische Überzeugung und die passt hier zum Geschehen, wie der sprichwörtliche Topf auf den Deckel. Mario Casas (Drei Meter über dem Himmel) überzeugt hier als geheimnistragender Geschäftsmann, genauso wie Anna Wagener (Kidnapped) als gewitzte und zielstrebige Anwältin. Generell wirkt keiner der vorgestellten Charaktere benachteiligt oder fehl am Platz und jeder übt eine wichtige Funktion aus, um die fesselnde Crime-Story voranzubringen.
Darüber hinaus wird das ganze von einem super stimmigen Sound untermalt, der jederzeit zum Geschehen passt und die Spannung bis zum Schluss hervorragend abrundet.
Mein Fazit zu Der unsichtbare Gast
„Muchas gracias Oriol Paulo!“ Die Spanier wissen wie der Hase im Crime-Genre läuft. Der unsichtbare Gast erweist sich als ein rundum gelungener Geniestreich und unterhält super spannend, wendungsreich und kurzweilig. Für Krimi- und Thriller-Fans eine absolute Bereicherung, die handwerklich, schauspielerisch und storytechnisch auf höchstem Niveau präsentiert wird.
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