Die dunkelste Stunde – A simple man…
Titel | Die dunkelste Stunde |
Jahr | 2017 |
Land | United Kingdom |
Regie | Joe Wright |
Genres | Drama, Historie |
Darsteller | Gary Oldman, Kristin Scott Thomas, Ben Mendelsohn, Lily James, Ronald Pickup, Stephen Dillane, Nicholas Jones, Samuel West, David Schofield, Richard Lumsden, Malcolm Storry, Hilton McRae, Benjamin Whitrow, Joe Armstrong, Adrian Rawlins, David Bamber, Paul Leonard, David Strathairn, Eric MacLennan, Philip Martin Brown, Demetri Goritsas, Jordan Waller, Alex Clatworthy, Mary Antony, Bethany Muir, Anna Burnett, Jeremy Child, Brian Pettifer, Michael Gould, Paul Ridley, Robin Pearce, Michael Bott, Olivier Broche, Mario Hacquard, Pip Torrens, Edmund Wiseman, Hannah Steele, Nia Gwynne, Ade Dee Haastrup, James Eeles, Flora Nicholson, Bronte Carmichael, Roisin O'Neill, John Locke, Joanna Neary, Richard Glover, Tom Ashley, Joshua Higgott, Imogen King, Miles Gallant, Faye Marsay, John Atterbury, James Harkness, Joshua James, Charley Palmer Rothwell, Patsy Ferran, Sarah Flind, Steffan Donnelly, Kieran Buckeridge, Johnny Otto |
Länge | 125 Minuten |
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Worum geht es in Die dunkelste Stunde?
In Die dunkelste Stunde schickt Joe Wright Gary Oldman als Winston Churchill in die Position des Premierministers ihrer Majestät, um die Zerstörung und Kapitulation Großbritanniens um jeden Preis zu verhindern. Winston Churchill erwies sich als letzter denkwürdiger Widerstand gegen Adolf Hitler und sein Nazi-Regime, das sich zum Anfang des zweiten Weltkrieges ganz Europa unter den Nagel reißen wollte.
Ein Mensch mit Fehlern, Eigenheiten und Weltanschauungen.
Winston Churchill wird uns als leidenschaftlicher Trinker, Esser und Raucher vorgestellt, was in vielen Teilen, Szenen und Begebenheiten vor allem eines voranstellt: Ob nun Premierminister, König, Maurer oder Mitarbeiter der Mullabfuhr, hinter alldem verbirgt sich immer ein Mensch. Ein Mensch mit Fehlern, Eigenheiten und Weltanschauungen.
Ihm bleibt nicht viel Zeit in diesen „dunklen Stunden“, denn sein Einsatz war weder geplant noch wurde er von den Mitgliedern des Parlamentes gutgeheißen. Winston Churchill muss sich durchsetzen, im Zuge der Handlung unter anderem auch für die wundersame Rettung der Soldaten in Dünkirchen kämpfen, die eingekesselt und vollkommen ohne Hoffnung ihrem Schicksal am Strand erlagen.
Die dunkelste Stunde: Verbindungen zu Dunkirk und The Kings Speech
Seit Dunkirk durften wir dank Christopher Nolan auch die Auswirkungen, sowie das Wunder und die Rettung durch öffentliche Courage dieser Begebenheit auf der Leinwand bewundern. Dennoch verleiht Die dunkelste Stunde gerade solchen Konflikten ganz neue Tragweite und eine erfrischend menschliche Sicht durch Winston Churchill und seine witzige, weise und unerschütterliche Art.
Was, wenn man nun ganz plötzlich zum Premierminister ernannt wird? Wenn man schon irgendwie davon träumte, aber ohne große Wahl in das Chaos durch „Blitzkrieg“ und Verwüstung geschubst wird? Alle wichtigen Leute sind Menschen. Aber mit einer anderen Verantwortung.
Ich, für meinen Teil, träume nicht davon, über rote Knöpfe und Streitmächte zu herrschen. Ich bin mit dem normalen Leben, Arbeit, Schule, Privatleben und Hobby schon gut bedient. Und trotzdem muss es Menschen geben, die Menschen opfern, um Menschen zu retten. Frei nach Eine Frage der Ehre brauchen wir Menschen wie Nathan Jessup (Jack Nicholson), die „an dieser Mauer“ stehen, so lang Krieg auf der Erde herrscht. Ich distanziere mich natürlich von dem befohlenen „Code Red“ des Nathan Jessup in Eine Frage der Ehre. Man selbst möchte diese Entscheidungen nicht treffen müssen, aber irgendwer muss es tun.
Ergeben oder bis aufs Letzte kämpfen?
In Die dunkelste Stunde handelt Winston Churchill vor allem im Sinne der Bevölkerung, was Wright gen Ende unterstreicht, wenn Winston mit dem „Underground Train“ nach Westminster fährt, um die einfachen Menschen, die Bevölkerung um Rat zu fragen. Er fragt sie, ob sie mit einem Herrn Hitler Friedensverhandlungen führen würden. Auch wenn das natürlich bedeuten würde, dass sie sich diesem fügen müssten und ihre eigene Unabhängigkeit verlieren und das über ihrem Parlament, den Geschäften und überall sonst die Flaggen des Nationalsozialismus, dem Antisemitismus, dieses markante Hakenkreuz der verlorenen Humanität, der Ausrottung jeglichen menschlichen Handelns, hängen werden und Großbritannien als solches nicht mehr existieren werde. Und sie haben klar Stellung bezogen. Niemals.
Ganz klar also auch ein Mann des Volkes, der selbst keine Sekunde den Gedanken daran verschwand, sich Hitler zu unterwerfen und die Fähigkeit innehatte, standzuhalten und Farbe zu bekennen. Und trotzdem ist er auch ein zutiefst komischer Kauz, vollkommen undurchschaubar, unberechenbar, geheimnisvoll und trotzdem witzig, ernst und dieser Aufgabe dennoch gewachsen.
Gary Oldman als Winston Churchill ist eine Wucht
Neben ihm spielt Ben Mendelsohn als König George VI einen würdigen und erst gen Ende wirklich sympathischen Partner im Krieg, was komischerweise auch seinem bekannten Sprachfehler zu verdanken ist, den wir vermutlich alle entweder aus dem Geschichtsunterricht oder aber aus The Kings Speech mit Colin Firth und Geoffrey Rush kennen. Und Gary Oldman als Winston Churchill ist eine schiere Wucht, der Oscar somit wohl verdient. Mehr gibt’s da nicht zu sagen. Grandios.
©Universal Pictures