In Die Spur der Knochen zeigt Álvaro Morte, der in der Erfolgsserie Haus des Geldes den Professor gespielt hat, eine ganz andere Seite von sich. Ob der Krimi aus Spanien eine ähnliche Faszination auslöst oder in der Versenkung verschwindet, erfahrt ihr in unserer Kritik!
Titel | Die Spur der Knochen |
Jahr | 2022 |
Land | Argentina |
Regie | Jorge Dorado |
Genres | Mystery, Thriller |
Darsteller | Álvaro Morte, Eugenia Suárez, Verónica Echegui, Daniel Aráoz, Andy Gorostiaga, Maitane San Nicolás, Selva Alemán, Zorion Eguileor, Pepa Gracia, David Luque, Alexandra Ansidei |
Länge | 100 Minuten |
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Die offizielle Inhaltsangabe zu Die Spur der Knochen
Mario (Álvaro Morte) arbeitet zurückgezogen in einem Fundbüro. Seine Freizeit verbringt er damit, die Gegenstände, die sich im Laufe der Jahrzehnte angesammelt haben, zu reparieren und sie ihren Eigentümern zurückzubringen. Als er im Lager auf einen Koffer stößt, der auf dem Grund eines Flusses gefunden worden ist, entdeckt er darin die sterblichen Überreste eines Kleinkinds. Da die Polizei dem Fall keine Beachtung schenkt, beschließt Mario die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen…
Zwei Filme in Einen
Mit Die Spur der Knochen gehen der Regisseur Jorge Dorado (u. a. bekannt für Mindscape) und der Drehbuchautor Natxo López einen für das Genre eher untypischen Weg. So sind es in der Regel eher Polizisten oder Beteiligte, die in den Mordfällen ermitteln. Doch das tut dem Film mit Álvaro Morte in der Hauptrolle keinen Abbruch, denn die klassische Erzählstruktur wird in gewisser Weise aufrechterhalten – und das funktioniert gerade in der ersten Hälfte sehr gut.
Mario als abgehalfterter Mitarbeiter des Fundbüros kommt dabei ebenso erfrischend, wie mysteriös daher. Die unkonventionelle Art der Ermittlungen in einer recht klassischen Erzählung hält die nötige Spannung aufrecht, der es im Krimigenre bedarf. Auf der Suche nach der Mutter des Kleinkindes begibt sich Mario in einige dunkle Ecken und schließt Bekanntschaft mit so manch zwielichtiger Personen. Das das dem eher sensibel wirkenden Mario nicht abschreckt und welche Intention er verfolgt, wird in der zweiten Hälfte des Films deutlich, die gleichzeitig auch noch in ein anderes Genre wechselt.
Im zweiten Teil des Films gehen die Filmschaffenden vom Krimigenre weg und widmen sich eher dem Thriller und der Romantik. Ein harter Bruch, denn gerade die erste Hälfte wird durchaus kompetent erzählt und inszeniert – gerade im Vergleich zum zweiten Teil, der eher uninspiriert und generisch daherkommt. Zwar bietet der Stilbruch sowohl erzählerisch, als auch inhaltlich durchaus Potential. Allerdings wird kaum Wert auf Plausibilität gelegt und auch atmosphärisch kann die zweite Hälfte nicht mehr mit der gelungenen ersten standhalten.
Ein atmosphärischer Start
Die Spur der Knochen entführt uns zu Beginn in eine Welt, die unverbraucht, dreckig und auch kalt ist. Der Regisseur Jorge Dorado beweist, dass er ein Händchen für diese Vibes hat und erinnert in seinen besten Momenten an die großen Vertreter des Film-Noir. Mit dem Bruch in der Handlung weicht leider auch das inszenatorische Geschick von Dorado.
Dabei ist der Filmemacher kein Unbekannter in Spanien. In seinem Heimatland ist er für ein paar sehr erfolgreiche Serien verantwortlich und konnte im Jahr 2013 mit seinem Debütfilm Mindscape (u. a. mit Mark Strong und Tessa Farmiga) direkt ein internationales Publikum erreichen. Nach nunmehr 9 Jahren kommt mit Die Spur der Knochen sein zweiter Langfilm, der angesichts der Ambivalenzen in seiner Erzählung und seiner Inszenierung einen ähnlichen Werdegang wie Mindscape nehmen und in die Belanglosigkeit abrutschen dürfte.
Am gut aufspielenden Álvaro Morte liegt es jedenfalls nicht. Der Star der spanischen Erfolgsserie Haus des Geldes zeigt, dass er nicht nur auf diese Serie reduziert werden sollte. Morte spielt den gebrochenen, wortkargen und auch durchaus mysteriösen Mitarbeiter des Fundbüros ausdrucksstark und ringt seinem Schauspiel so einige Facetten ab. Aber auch die restlichen Mitglieder des Casts fügen sich gut in den spanisch-argentinischen Krimi/Thriller ein. Neben Verónica Echegui ist noch China Suárez als Sara hervorzuheben, die ebenso eine gute Leistung abruft, wenngleich der Regisseur Dorado den Fokus auf seinen Hauptprotagonisten lässt.
Unser Fazit zu Die Spur der Knochen
Die Spur der Knochen beginnt ambitioniert und kann in der ersten Hälfte sowohl inszenatorisch, als auch erzählerisch durchaus überzeugen. In der zweiten Hälfte fällt die Qualität leider merklich und der Film verkommt so zu einem generischen Thriller. An den schauspielerischen Leistungen eines Álvaro Morte liegt es nicht, dass Die Spur der Knochen nicht vollends überzeugen kann. Vielmehr zeigt Morte eine große Bandbreite seines Schauspieltalents und ist definitiv das Highlight in einem dann doch eher mittelmäßigen Film.
Die Spur der Knochen ist ab 24. Februar 2023 auf DVD und Blu-ray erhältlich!
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Unsere Wertung:
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