Wenn man über Monumentalfilme spricht, kommt man um Die zehn Gebote nicht herum. Cecile B. DeMilles Epos von 1956 galt nicht umsonst lange als einer der teuersten Spielfilme von Paramount Pictures. Nun kommt der Film mit Charlton Heston als Moses in einer 4K-UHD-Version auf den Markt. Kann der Film auch noch heute begeistern? Die Antwort gibt es in dieser Kritik!
Titel | Die Zehn Gebote |
Jahr | 1956 |
Land | United States of America |
Regie | Cecil B. DeMille |
Genres | Drama, Historie |
Darsteller | Charlton Heston, Yul Brynner, Anne Baxter, Edward G. Robinson, Yvonne De Carlo, Debra Paget, John Derek, Cedric Hardwicke, Nina Foch, Martha Scott, Judith Anderson, Vincent Price, John Carradine, Olive Deering, Douglass Dumbrille, Frank De Kova, Henry Wilcoxon, Eduard Franz, Donald Curtis, Lawrence Dobkin, H.B. Warner, Julia Faye, Lisa Mitchell, Noelle Williams, Joanna Merlin, Pat Richard, Joyce van der Veen, Diane Hall, Abbas El Boughdadly, Fraser Clarke Heston, John Miljan, Francis McDonald, Ian Keith, Paul De Rolf, Woody Strode, Tommy Duran, Eugene Mazzola, Ramsay Hill, Joan Woodbury, Esther Brown, رشدي أباظة, Dorothy Adams, Eric Alden, E.J. André, Babette Bain, Baynes Barron, Kay Bell, Mary Benoit, Henry Brandon, Robert Carson, Bobby Clark, Rus Conklin, Mike Connors, Henry Corden, Edna Mae Cooper, Kem Dibbs, Maude Fealy, Mimi Gibson, Gavin Gordon, Diane Gump, Nancy Hale, June Jocelyn, Richard Kean, Gail Kobe, Fred Kohler Jr., Kenneth MacDonald, Peter Mamakos, Irene Martin, George Melford, John Merton, Amena Mohamed, Paula Morgan, Dorothy Neumann, John Parrish, Rodd Redwing, Addison Richards, Keith Richards, Hal Sherman, Marcoreta Starr, Onslow Stevens, Clint Walker, Amanda Webb, Frank Wilcox, Jeane Wood, Luis Alberni, Lillian Albertson, Barbara Aler, Michael Ansara, William Bagdad, Lesley-Marie Colburn, Fairy Cunningham, Kay Hammond, Mary Ellen Kay, Robert Vaughn, Alan Wells, Richard Farnsworth, Madeleine Taylor Holmes, Nico Minardos, Arthur Batanides, Cecil B. DeMille, Ron Nyman, Herbert Lytton, Emmett Lynn, Norman Leavitt, Charlotte Knight, Rex Ingram, Bob Herron, John Hart, Frank Hagney, Paul Wexler, Charles Stevens, Steve Mitchell, Polly Burson |
Länge | 220 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: WOW, Paramount Plus, Paramount+ Amazon Channel, Paramount Plus Apple TV Channel Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, MagentaTV, Videoload Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, MagentaTV, Videoload |
Die Handlung von Die zehn Gebote
Wie vom Titel ableitbar behandelt Die zehn Gebote die biblische Erzählung von Moses (Charlton Heston). Begleitet wird dabei Moses’ Aufwachsen als Hebräer im ägyptischen Pharaonen-Haushalt, seine Verbannung ins Exil, sowie seine Rückkehr aus ebenjenem. Dabei spielt auch stets der Konflikt zwischen Moses und dem späteren Pharao Ramses II. (Yul Brynner) eine große Rolle. Die Engstirnigkeit des Pharaos bei der Befreiung des hebräischen Volks aus der Sklaverei führt konsequenterweise zur Bestrafung des ägyptischen Volkes durch Gottes zehn Plagen. All diese Faktoren kulminieren im finalen Exodus aus Ägypten, der Teilung des roten Meeres durch Moses und dem Erhalt der zehn Gebote auf dem Berg Sinai als großem Finale…
Können Monumentalfilme noch überzeugen?
Im Jahr 2022 muss sich Die zehn Gebote einem Publikum stellen, welches Werke wie diesen Monumentalfilm wohl nur noch aus Filmarchiven oder langen Nachmittagen vor dem Fernseher kennt. DeMilles Epos ist mit seiner Laufzeit von über dreieinhalb Stunden ein Event, auf welches man sich einlassen muss. Tut man dies, so kann man zumindest nachvollziehen, weshalb der Film damals ein kommerzieller Erfolg war. Besonders auf visueller Ebene kann Die zehn Gebote noch heute überraschen, respektive überzeugen. Auch wenn der Look in manchen Momenten einem abgefilmten Theaterstück gleicht, so kommt man bei den opulenten Schauplätzen und Szenenbildern ins Staunen. Überraschenderweise enttäuschen auch die visuellen Effekte nicht, auch wenn bei manchen Szenen der Schockfaktor doch eher einem Schmunzeln weicht. So wird die rote Einfärbung des Nils gezeigt, was damals noch das Publikum ins Staunen versetzte, heute aber eher kalt lässt. Dennoch sind es genau diese Aspekte, die am meisten Freude bereiten.
Genau diese Freude kann der Film auf der Handlungsebene nicht transportieren. Die zehn Gebote wirkt über die komplette Laufzeit steif und besonders für heutige Sehgewohnheiten unfassbar zäh. Diesem Gefühl liegt natürlich der Fakt zugrunde, dass die Handlung des Films eine biblische Geschichte ist. DeMille nimmt sich die Zeit, um die doch sehr lange Erzählung möglichst detailreich darzubieten. Dabei nutzt er auch die künstlerische Freiheit, um eine angedeutete Liebesgeschichte zwischen Moses und der Kronprinzessin Nefretiri zu integrieren. Diese Mischung aus Realität und fiktiven Elementen mag zwar vor 65 Jahren funktioniert haben, scheitert allerdings an heutigen Sehgewohnheiten. Die hinlänglich bekannte Geschichte Moses ist leider nicht spannend genug erzählt und nicht überraschend genug, um dauerhaft fesselnd zu sein. Somit wird die Bekanntheit des Stoffes zur Bürde für den Film, der leider heutzutage nur noch Fans von Bibelverfilmungen interessieren könnte.
Was kann die überarbeitete Fassung?
Die zehn Gebote kommt in der bekannten Kombination 4K-UHD/Blu-Ray daher. Dabei lassen sich die Unterschiede zwischen beiden Qualitätsstufen deutlich erkennen. Besonders die Farbsättigung wirkt auf der 4K-UHD-Disc noch um einiges knalliger und wertiger. Auf der auditiven Ebene kann der volle Sound von Elmer Bernsteins Score auf beiden Discs überzeugen. Hierbei muss dringend geraten werden, den Film auf einer guten Soundanlage abzuspielen, um in den vollen Genuss der Filmmusik zu kommen. Generell lässt sich sagen, dass ähnlich wie bei dem 1959 erschienenen Ben Hur auch Die zehn Gebote technisch gut überarbeitet wurde.
Leider fehlen abseits der Überarbeitung des Films weitere Highlights, die für einen Kauf der Disc sprechen. Zwar befinden sich auf einer Disc die üblichen Extras wie Audio-Kommentare, bei einem solch monumentalen Film hätte man sich jedoch etwas mehr Material gewünscht. Allein der Fakt, dass der Film lange als einer der teuersten Filme galt, hätte Anlass sein müssen, mehr Hintergrundinformationen für das Publikum bereitzustellen.
Unser Fazit zu Die zehn Gebote
Cecile B. DeMilles Monumentalepos kann im Jahre 2022 leider nur noch bedingt überzeugen. Die zehn Gebote sieht in der neu restaurierten 4K-UHD-Version fantastisch aus und ist eine Augenweide. Szenenbild und Kostüme hinterlassen einen bleibenden Eindruck und auch die Effekte können mit etwas Wohlwollen noch als gelungen bezeichnet werden. Allerdings ist es die Handlung, die den Film mit seinen 220 Minuten Laufzeit zu einer zähen Angelegenheit biblischen Ausmaßes werden lässt. Natürlich passt ein bekannter Stoff wie die Geschichte Moses gut zu einem Monumentalfilm, die Umsetzung lässt jedoch an manchen Stellen zu wünschen übrig. Da auch die Extras hier etwas zu kurz kommen, ist die Neuauflage nur Genrefans vorbehaltlos zu empfehlen. Wer jedoch mit biblischen Verfilmungen keine Probleme hat, wird bei Die zehn Gebote großen Spaß haben.
Die zehn Gebote ist seit dem 28. April als 4k-UHD-Version im Handel!
Unsere Wertung:
© 2022 Paramount Pictures