Ein vermeintlich ungefährlicher Platten bei einer Mitfahrgelegenheit wird zur blutigen Todesfalle für eine Gruppe junger Leute. Downrange ist die nächste blutige Schlachtplatte von Ryûhei Kitamura.
Titel | Downrange - Die Zielscheibe bist du! |
Jahr | 2018 |
Land | United States of America |
Regie | Ryûhei Kitamura |
Genres | Horror, Thriller |
Darsteller | Stephanie Pearson, Kelly Connaire, Alexa Yeames, Rod Hernandez, Anthony Kirlew, Jason Tobias, Graham Skipper, Aion Boyd, Eric Matuschek, Ikumi Yoshimatsu, Hana Burson, Chris Powell, Nick Burson, Emory Lawrence |
Länge | 90 Minuten |
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Die Handlung von Downrange
Ein Pärchen und vier weitere sich völlig fremde Personen haben sich zu einer Mitfahrgelegenheit zusammengeschlossen. Alle sechs möchten ihr Ziel bis zum Abend erreicht haben, aber eine plötzliche Reifenpanne bremst die Autofahrt aus. Mitten im Nirgendwo macht sich die Gruppe daran, den Reifen zu wechseln. Doch statt umgehend weiterzufahren, fällt einem der Beteiligten auf, dass eine Gewehrkugel für das Loch im Gummi verantwortlich ist. Ehe sich alle versehen können, sind sie plötzlich das Ziel eines Scharfschützen, der irgendwo im Umkreis lauert und jede Gelegenheit für einen tödlichen Schuss nutzt.
Reifenwechsel mit Todesfolge
Selbst wenn man sich im Vorfeld zu Downrange bereits den Trailer angesehen hat, entwickelt der Aufbau des Films zunächst eine prickelnde Spannung. Die Bedrohung, die die im Nirgendwo gestrandeten Figuren heimsuchen wird, ist zwar einerseits klar. Andererseits bleibt der genaue Zeitpunkt ihres blutigen Feldzugs offen. Kitamura scheint mit dieser Unwissenheit geradezu zu kokettieren, wenn er einzelne Figuren ein Stück weit vom Wagen sowie der Gruppe isoliert und sie in speziellen Nahaufnahmen so präsentiert, als würden sie nun jede Sekunde von der großkalibrigen Munition des Scharfschützen durchlöchert.
Ist aber erst einmal das Feuer eröffnet, bricht die Spannung schnell in sich zusammen. Denn Downrange interessiert sich zu keiner Sekunde für seine Charaktere, die wie ihre unbekannten Darsteller allesamt austauschbar und völlig belanglos erscheinen. Die anfänglichen Unterhaltungen darüber, wer hier auf wen steht, sind zudem mehr als unglaubwürdig bei dieser Gruppe von Fremden. Mitgefühl oder zumindest Mitfiebern ist nur schwer möglich, was diesem eigentlich als nervenzerreißendes Kammerspiel angelegten Terrorfilm schnell den Garaus macht.
Die Befreiungsversuche der sich schrittweise dezimierenden Gruppe schwanken dabei zwischen halbwegs klug und vorhersehbar dumm, was den ohnehin nur von Szene zu Szene durchdachten Plot wie einen Kaugummi in die Länge zieht. Hier arbeitet Kitamura mit den üblichen Versatzstücken. Nach einem blutigen Auftakt passiert lange nichts mehr außer Gejammer, Diskussion und verzweifelten Versuchen, die eigene Haut zu retten. Neu auftauchende Figuren sind nur ebenso plumpes Füllmaterial, um den Bodycount in die Höhe zu treiben. Die eigentliche Stärke, mit der Downrange überzeugen möchte, ist letztendlich nur der auf FSK-18 eingestufte Gewaltgrad.
Der Regisseur von Downrange: Ryûhei Kitamura
Der erste große Auftritt auf der westlichen Filmbühne gelang dem Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Ryûhei Kitamura mit dem Film The Midnight Meat Train, der Verfilmung einer Clive-Barker-Geschichte. Während Bradley Cooper in der Hauptrolle eine erzählerisch interessante Reise in tiefschwarze, morbide Abgründe machte, war der Nachfolgefilm des Regisseurs No One Lives bereits ein aufs Wesentliche reduzierter, enorm brutaler Slasher mit Luke Evans. Downrange schlägt nun genau in diese Kerbe.
Neben der erzählerischen Armut weiß zudem auch die visuelle Gestaltung nicht zu gefallen. Die knalligen Farben und der pralle Sonnenschein sorgen für eine oberflächliche Musikvideo-Ästhetik. Zusammen mit dem bunt zusammengewürfelten Cast nach dem gängigen Motto „jung und attraktiv“ entsteht so eher eine unpassende Feel-Good-Atmosphäre. Diese steht dem grimmigen Ernst des Kammerspiels leider diametral entgegen. So schafft Downrange es nicht, wirklich in den Bann zu ziehen und zu schocken – nimmt man mal die handgemachten und recht ansehnlichen Spezialeffekte weg. Diese scheinen im Endeffekt der einzige Grund zu sein, warum dieser Film gedreht wurde, nämlich als kurzweiliger Gore-Service ohne jede weitere Substanz.
Wenn plötzlich Bässe laut wummern oder die Kamera über den Köpfen der Figuren wild rotiert, dann sind dies Versuche, die eintönige Situation mit den hinter dem Auto verschanzten Opfern etwas aufzulockern. Statt diese homogen einzustreuen, fallen diese Spielereien jedoch aus dem Rahmen. Sie unterscheiden sich zu sehr vom starren Geschehen und wirken sehr bemüht. Erst mit der einsetzenden Dunkelheit bietet sich ein augenzwinkerndes Finale, das nochmals unterstreicht, dass Downrange nicht ganz so ernst gemeint ist und auf blutige Unterhaltung setzt. So verwundert es letztlich nicht, dass auch der Killer wenig Profil bekommt und eine tiefere, durchaus denkbare Botschaft glatt liegen gelassen wird.
Fazit
Downrange – Die Zielscheibe bist du! ist eine lieblos heruntererzählte Schlachtplatte, bei der die beteiligten Figuren nicht vielmehr sind als mit Blutpaketen gefüllte Dummys, die es nach und nach dahinrafft. Gorehounds, die sich an handgemachten Effekten sowie grimmigen Kammerspielen erfreuen, kommen zumindest einigermaßen auf ihre Kosten.
Hier die Bewertung der MovicFreakz – Redaktion:
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Hier könnt Ihr den Film selbst bewerten:
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