Dragonheart – Die Vergeltung ist nicht nur der fünfte Film der Dragonheart-Reihe, sondern auch der fünfte abendfüllende Film von Regisseur Ivan Silvestrini. Ob ihm ein sehenswertes Werk gelang oder er doch nur eine Fortsetzung von vielen inszenierte, erfahrt ihr im Folgenden!
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Titel | Dragonheart 5 - Die Vergeltung |
Jahr | 2020 |
Land | United States of America |
Regie | Ivan Silvestrini |
Genres | Fantasy, Action, Abenteuer |
Darsteller | Joseph Millson, Jack Kane, Arturo Muselli, Helena Bonham Carter, Carolina Carlsson, Tam Williams, Richard Ashton, Ross O'Hennessy, Fabienne Piolini-Castle, Cameron Jack, Alexandru Roza, James Longshore, Vlad Rădescu, Edouard Philipponnat, Tatiana Gurin |
Länge | 97 Minuten |
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Rache mit Drache – Die Handlung von Dragonheart – Die Vergeltung
Der Bauernjunge Lukas (Jack Kane) lebt mit seinen Eltern ein beschauliches Leben auf dem Land. Eines Tages fällt seine Familie einer vagabundierenden Räuberbande zum Opfer. Lukas kehrt den verbrannten Resten seines alten Lebens den Rücken und geht in die Stadt, um dort nach tapferen Kriegern zu suchen, die ihm dabei helfen, die Mörder seiner Eltern zur Strecke zu bringen.
Den einzigen, den er für seine Sache begeistern kann, ist der Dieb Darius (Joseph Millson), der ihm von Siveth (Stimme: Helena Bonham Carter) erzählt; ein Drache, der seit seiner Verbannung im Verborgenen lebt. Um Siveth für sein Vorhaben zu gewinnen, macht sich Lukas auf den Weg, sie zu finden. Die Wildnis birgt viele Gefahren und er muss schnell erkennen, dass es nicht leicht ist, die Mörder ausmachen. Darüber hinaus erkennen er und seine Weggefährten bald, dass die räuberischen Streifzüge nicht wahllos geschehen und lediglich die Spitze des Eisbergs darstellen…
Draco, der letzte Drache?
Dragonheart – Die Vergeltung ist nach Dragonheart (1996), Dragonheart – Ein neuer Anfang (2000), Dragonheart – Der Fluch des Druiden (2015) und Dragonheart – Die Kraft des Feuers (2017) der fünfte Teil der Dragonheart-Saga. Die Filme bauen nicht chronologisch aufeinander auf und können als Stand-Alone-Filme betrachtet werden. Die verbindende Komponente stellt Draco, der vermeintlich letzte noch lebende Drache, dar. Doch Dragonheart – Der Fluch des Druiden belehrt den Zuschauer eines Besseren: Draco und sein Schützling Gareth brüteten sieben Dracheneier aus, die bald schlüpfen sollten.
Hier knüpft der Prolog von Dragonheart – Die Vergeltung an; der Film beginnt vor dem vierten Teil, Dragonheart – Die Kraft des Feuers, und endet nach demselbigen. Die Drachen aus den Eiern verteilen sich auf dem gesamten Kontinent. Einer dieser Drachen ist Siveth, die sich in der Walachei niederlässt und dem dortigen König zur Seite steht. Die Welt von Dragonheart hält also auch diesmal wieder viel Potenzial für weitere Teile bereit.
Was kann man von einem fünften Teil erwarten?
Fortsetzungen, die nur lose auf einer ursprünglichen Handlung beruhen, tendieren meist dazu, sich in Belanglosigkeiten zu verlaufen. Wenn es sich zusätzlich um einen fünften Teil handelt, nach dem keiner gefragt hat, dürften die Erwartungen der meisten Zuschauer sehr gering sein. Genauso wirken die ersten Minuten von Dragonheart – Die Vergeltung: Zäh, fantasielos und sämtliche Genre-Klischees bedienend. Schnell wird dem Zuschauer klar: Ist die Handlung innovativ? Keineswegs. Sind die Schauspieler allenfalls Durchschnitt? Definitiv. Wird die Erinnerung an den Film die Jahre überstehen? Vermutlich nicht. Die Prädikate “wertvoll” oder “besonders wertvoll” sucht der Zuschauer hier vergebens. Dennoch darf Dragonheart – Die Vergeltung nicht vorschnell als Blei-Ente im Fantasy-Film-Meer abgetan werden.
Um die Qualität des Werks zu beschreiben, bedarf es lediglich eines Wortes: solide. Denn genau das ist Dragonheart 5; von Grund auf solide. Der Zuschauer, der mit niedrigen Erwartungen an den Film herangegangen ist, wird schnell merken, dass Silvestrini sich nicht so schnell geschlagen gibt. Sein Werk entpuppt sich als unterhaltsame Fantasy-Geschichte, die in einfachster Manier die grundlegenden Bedürfnisse eines Genre-Freundes bedient: Es gibt einen Drachen, einen wagemutigen Söldner, der gute Sprüche auf den Lippen hat, einen unerfahrenen Burschen, der mehr oder weniger geschickt versucht, das Herz einer örtlichen Schönheit zu gewinnen und eine Bande von Räubern, deren bunte Rüstungen an Kinderserien á la Mystic Knights erinnern. Silvestrini scheint zu wissen, dass er das Genre nicht neu erfindet und er versucht es auch nicht. Stattdessen bietet er kurzweilige Fantasy-Kost, die 97 Minuten lang wie eine Kurzgeschichte ohne allzu dramatisches Übermaß wirkt.
Einmal Dragonheart, immer Dragonheart
Dragonheart – Die Vergeltung ist nicht nur etwas für Freunde einfacher Fantasy-Unterhaltung, sondern auch ein Film für Dragonheart-Fans. Oft verlieren Sequels ihren Ursprung aus den Augen und wirken aufgesetzt oder erzwungen. Selbstredend mag der Zuschauer auch die Existenz eines fünften Dragonheart-Teils in Frage stellen, doch diejenigen, die den ersten Film von 1996 lieb gewonnen haben, können auch mit Dragonheart- Die Vergeltung nichts falsch machen. Denn das Werk erweckt die fantastische Welt zum Leben und spätestens wenn das Original-Thema aus Dragonheart von Randy Edelman erklingt, weiß der Zuschauer, woran er ist.
Silvestrini hat den ersten Teil keineswegs aus den Augen verloren; stattdessen orientieren sich die Handlung, die Figuren und eben auch der Soundtrack an dem Vorbild von 1996. Ein fünfter Teil mag keine Notwendigkeit in dieser Film-Reihe sein, aber es ist schön zu sehen, dass der Regisseur seinen Film nicht auf Profit beruhen lässt. Silvestrini scheint an der mythischen Welt Gefallen zu finden und das merkt der Zuschauer dem Film zu weiten Teilen an.
Etwas für Liebhaber ohne Nachhall
Das größte Manko von Dragonheart – Die Vergeltung sind nicht die Kleinigkeiten, wie die eher schlichte Handlung oder die durchschnittlichen Schauspieler. Stattdessen ist es die Rolle des Films im großen Ganzen. Denn genau dort verliert sich das Werk: Der fünfte Teil einer Reihe zu sein, in der selbst der erste Teil auf gemischte Reaktionen stößt, ist eine große Last. Aus diesem Grund wird sich Dragonheart – Die Vergeltung wohl kaum einen Platz in einem Rückblick des Filmjahres 2020 sichern können.
Für einen Nachhall, der über die Filmreihe hinaus zu hören ist, mangelt es Dragonheart 5 an einer tiefgehenden Handlung, an einem prägnanten Soundtrack abseits des Hauptthemas, cleveren Dialogen und insgesamt an allem, was einen bedeutsamen Film ausmacht. Die technische Darstellung des Drachen reicht Smaug aus den Der Hobbit-Filmen kaum das Wasser. Aber die Effekte sehen auch nicht aus, als seien sie aus dem letzten Jahrhundert. Sie sind solide, aber setzen ebenfalls keine neuen Standards. Silvestrinis Dragonheart darf für die Tatsache, dass es sich um einen beinah belanglosen fünften Teil handelt, in allen Ehren gehalten werden, aber großen Eindruck hinterlässt er nicht.
Ein kurzes, aber fantasievolles Vergnügen – Mein Fazit zu Dragonheart – Die Vergeltung
Dragonheart – Die Vergeltung macht vieles richtig: Der Film ist unterhaltsam, bietet alles, was ein Fantasy-Sequel braucht und holt auch Fans der Reihe ab. Silvestrini liefert dem Zuschauer einen soliden fünften Teil, der mit seinem eigenen Charme punktet und von den witzigen Sprüchen eher unbekannter Schauspieler (abgesehen von Helena Bonham Carter als Siveth) sowie einer fantasievollen, kindgerechten Welt lebt. Dragonheart 5 wirkt alles in allem wie ein naiv aufpolierter Genre-Film, der nicht zu dreckig und böse sein möchte, sondern sich wie ein mittelalterlichen Märchen gibt.
So wird sich der Zuschauer rund 97 Minuten lang unterhalten fühlen und Spaß an dieser beinahe kindlichen Fantasiewelt haben. Doch darüber hinaus bleibt kaum etwas. Zu wenig bietet Silvestrini, als dass sein Werk einer Nennung in einer Filmchronik verdient hätte. Allenfalls als eben genau das, was der Film unter dem Strich bleibt: Ein fünfter Teil. Dragonheart-Fans werden den Film vielleicht nochmals in den Player legen; eventuell während eines Dragonheart-Marathons oder als Vorbereitung auf den sechsten Teil. Denn dieser soll sich bereits in Produktion befinden…
Der Film erscheint am 11. Juni 2020 auf DVD und Blu-ray!
Unsere Wertung:
© Universal Pictures