In Du hättest gehen sollen schickt David Koepp (Mortdecai, Echoes) eine kleine Familie in ein idyllisch anmutendes Ferienhaus. Doch schnell nehmen mysteriöse Ereignisse die Oberhand und Kevin Bacon sieht sich mit seiner Vergangenheit konfrontiert.
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Titel | Du hättest gehen sollen |
Jahr | 2020 |
Land | United States of America |
Regie | David Koepp |
Genres | Horror, Thriller |
Darsteller | Kevin Bacon, Amanda Seyfried, Avery Tiiu Essex, Colin Blumenau, Lowri Ann Richards, Eli Powers |
Länge | 93 Minuten |
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Du hättest gehen sollen als alptraumhafter Urlaub
Susanna (Samanda Seyfried) ist eine erfolgreiche junge Schauspielerin, die mit dem älteren Ex-Bankier Theo (Kevin Bacon) verheiratet ist. Zusammen haben sie eine kleine Tochter und Eifersucht ist gerade bei Theo ein großes Thema, weshalb die Beziehung eine kleine Krise durchlebt. Um aus dieser zu entkommen und generell eine Auszeit zu nehmen, reist die kleine wohlhabende Familie in ein pompöses Ferienhaus in Wales. Dort scheint erstmal nahezu alles perfekt, doch Ruhe mag sich nicht einstellen. Den merkwürdigen Visionen und Geschehnisse bringen Theo aus dem Konzept. Zudem tun sich schwere Gräben in der Vergangenheit und Gegenwart auf. Der Urlaubstrip wird zum gnadenlosen Alptraum.
Eifersucht, Krise, Auszeit
Carlitos Way, Jurassic Park 1 & 2, Mission: Impossible, Panic Room, Spider-Man oder gar Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels. Die Vita von Drehbüchern an denen David Koepp (mit)gearbeitet hat, kann sich durchaus sehen lassen. Mit Echoes, Das geheime Fenster oder Mortdecai hat er auch schon bei prominenten Filmen auf dem Regiestuhl Platz genommen. Ein alter Hase in Hollywood sozusagen und so widmet er sich mit Du hättest gehen sollen dem Horror-Thriller-Genre. Im Gepäck dabei Hollywood-Urgestein Kevin Bacon und Amanda Seyfried, die sich mittlerweile einen Namen gemacht hat. Beide fungieren als wohlhabendes Paar mit hohem Altersunterschied der gerade den Eifersuchtsaspekt unterstreichen soll. Das zeigt sich, als Theo ans Set von Susanne kommt und sie bei einer Sexszene und im Umgang mit jüngeren Männern beobachtet. Der Kampf dabei ruhig zu bleiben offenbart, welchen Weg er bezüglich Eifersucht schon gegangen ist. Ein Thema, dass im Film eine entscheidende Rolle einnimmt.
Doch zuvor will für den dringend benötigten Urlaub ein Urlaubsdomizil ausgesucht werden und die Wahl fällt auf ein abgelegenes Haus mitten in Wales. Und da die Familie Geld hat, wirkt das Haus auch nicht gerade spartanisch, sondern präsentiert sich ausladend, stilsicher und verwinkelt. Neben Kevin Bacon und Amanda Seyfried spielt sich das Haus sogar zu einem weiteren Hauptdarsteller auf und wird ein wichtiger Faktor der Geschichte. Doch bis es gruselig und spannend wird, vergeht schon eine Weile und Du hättest gehen sollen fühlt sich etwas zäh an. Das können auch die Bilder nicht beschönigen, die zwar ein gewisses Niveau haben, aber eben auch sehr routiniert abgefilmt sind und das gewisse Etwas vermissen lassen.
Ein bisschen Horror und ein bisschen Drama
Mysteriöse Wörter im Tagebuch, zeitversetzte Spiegelbilder und mysteriöse Schatten. Der Horror kommt schleichend, manifestiert sich aber nie vollends. Denn der Schrecken überschreitet selten seine Grenzen und sorgt nur einmal für blankes Entsetzen und das noch nicht einmal im Finale. Vielmehr konzentriert sich der Film auf die Geschichte seiner Figuren und hantiert dabei mit plakativen Motiven. Und damit kommen wir zum größten Problem von Du hättest gehen sollen, denn für einen Horror-Film ist er definitiv zu seicht und für eine Drama definitiv zu oberflächlich. Die einzige Spannung erhält er sich dadurch, dass man als Zuschauer wissen möchte, was hinter all dem Geschehnissen steckt. Doch die eigentliche Auflösung ist dann eher unterwältigend. Die Aussage dahinter ist interessant, aber die Art des Reveals und der Weg dorthin ist ziemlich unspektakulär.
Schuld daran ist auch die monotone Erzählweise, die zwar unaufgeregt, aber nahezu frei von Höhepunkten ist. Dazu gesellt sich ein ziemlich emotionsloses Spiel von Kevin Bacon. Das entspricht zwar bisweilen seiner Figur, wirkt aber arg kühl und hält den Zuschauer emotional auf Distanz. So fehlt es der gesamten Geschichte an Schlagkraft, wodurch sämtliche Entwicklungen ins Leere laufen. Das alles macht Du hättest gehen sollen eher zu einer biederen, als spannenden Angelegenheit. Das ist schade, denn im Kern schlummert ein wirklich interessantes Thema. Leider wird es zu oberflächlich und emotionslos behandelt, wodurch eine Menge Potential verschenkt wird.
Unser Fazit zu Du hättest gehen sollen
Drama meets Horror, eine Kombo die in den letzten Jahren häufiger anzutreffen war und in Hereditary beispielweise herausragend umgesetzt wurde. Genau das möchte Du hättest gehen sollen auch, schafft es nur nicht, in einer dieser Disziplinen zu überzeugen. Das Kernthema ist dabei sogar richtig interessant und wurde bisher selten tiefgehend behandelt. Und dabei bliebt es auch erstmal, denn hier kratzt man genauso nur an der Oberfläche wie im angepeilten Horror-Aspekt. In keiner der Disziplinen wird eine ernstzunehmende und emotional berührende Tiefe erreicht. Das passt zum zwar hochwertigen, aber dennoch biederen und routinierten Look des Films. Ein durchschnittlicher Horror-Thriller eben, was schade ist, denn inhaltlich wäre definitiv mehr drin gewesen.
Du hättest gehen sollen ist seit dem 29.10.2020 digital und auf DVD sowie Blu-ray erhältlich.
Unsere Wertung:
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