Dust Devil aus dem Jahre 1992 liefert einen wilden Mix aus okkultem Horror und dreckigen Italo-Western. Schlummert hier eine vergessene Genre-Perle?
Titel | Dust Devils |
Jahr | 2003 |
Land | United States of America |
Genres | Dokumentarfilm |
Darsteller | David Best |
Länge | 0 Minuten |
Wer streamt? | Derzeit leider auf keinem Streamingdienst verfügbar. |
Mordender Gestaltwandler in der Wüste Namibias
Ein dämonischer Gestaltwandler (Robert Burke), genannt Dust Devil, streift durch das Outback von Namibia auf der Suche nach menschlichen Opfern. Mit okkulten Morden entledigt er sich dieser und versucht so an Kraft zu gewinnen, um seine Existenz auf der Erde ein Ende zu bereiten und endlich in sein Reich zurückkehren zu können. Während seines Streifzuges trifft er auf die verletzliche Wendy (Chelsea Field), welche sich in ihn verliebt. Doch seine blutige Spur durch die Wüste hat Aufmerksamkeit erregt und ein Polizist (John Matshikiza) ist hinter ihm her. Mit schamanischer Hilfe versucht er dem übermenschlichen Grauen ein Ende zu bereiten.
Stimmiger Genre-Mix
Langer Mantel, Cowboy-Hut und -Stiefel, das Erscheinungsbild des wortkargen Dämonen in Menschengestalt könnte glatt aus einem klassischen Italowestern stammen. Die Wüstenlandschaft unterstreicht diesen Verweis und begründet gleichzeitig die stilistische Wahl. Mit seinen ersten Bildern versprüht er sofort den entsprechenden Charme, um dann mit seinen mystischen Klängen und okkulten Inhalten die Sinne des Zuschauers zu vernebeln. Das erste Opfer des umherirrenden Dämons wird ausgiebig durchexerziert und mit einer blutigen Nachricht zurückgelassen. Es bedarf nicht vieler Worte, den Zuschauer in die mystische Welt von Dust Devil zu geleiten. Dabei schafft es Robert Burke seiner Figur ohne viel Worte den nötigen Ausdruck zu verleihen. Parallel nimmt ein gewissenhafter Polizist vor dem Hintergrund der Apartheit die Verfolgung auf. In diesen Situationen spielt der Film die Karten seines besonderen Settings aus und sorgt für einen ganz eigenen Flair. Leider spielen sich dann auch einige Längen ein und das Tempo gerät ordentlich ins Stocken.
Ins Stocken kommt der Blutdurst des Dämons dagegen nicht. Mit der Figur, der vor ihrem Ehemann davonlaufenden, Wendy tritt ein schicksalsträchtiges Opfer auf den Plan. Chelsea Field versucht ihr Ausdruck zu verleihen, passt sich aber dem überschaubaren Schauspielniveau von Dust Devil an. Dennoch schafft sie es, zusammen mit Robert Burke stimmige Momente zu generieren. Dazu trägt vor allem auch der atmosphärische Soundtrack bei, welcher einem nicht so schnell aus dem Ohr geht. Kameratechnisch versucht man auch besondere Dinge zu kreieren, verhaspelt sich aber bei der Umsetzung. Überzeugend hingegen sind die handwerklichen Effekte, sowohl bei der Maske als auch dem Gore. Die Gewaltspitzen sind zwar nicht zahlreich, aber eindringlich und sorgen gerade zum Schluss bei Genre-Freunden für freudige Momente. Vor allem, da der Film dann auch endlich seine dämonische Seite ausspielen darf.
Mein Fazit zu Dust Devil
Okkulter Mystery-Horror kombiniert mit Anleihen aus dem Italo-Western in den Wüsten von Namibia. Dust Devil vereint auf charmante Art und Weise unterschiedliche Elemente und kreiert damit einen überzeugenden Genre-Beitrag. Stimmig und mit mysteriösen Klängen weckt man den interessanten Genre-Mix zum Leben. Schauspielerische Mängel und die holprige Erzählweise verhindern, dass sich der Film über den Durchschnitt hebt. Leidenschaft und eindringliche Momente kann man ihm aber nicht absprechen. So ist Dust Devil auch noch im Jahre 2019 ein sehenswürdiger Genre-Film.
Dust Devil ist seit dem 23.05.2019 als 5-Disc-Mediabook im FINAL CUT erhältlich. Die neuen Szenen wurden nachsynchronisiert und heben sich damit erheblich von den Original-Stimmen ab. Das Bild wurde ansprechend restauriert und besticht mit Schärfe und kontrastreicher Farbe.
Unsere Wertung:
© 2019 Koch Films