Bei dieser Dino de Laurentiis-Produktion befinden wir uns in Manhattan, NYC in den 70ern. In Ein Mann sieht rot haben wir die Pre-Giuliani Zeit und die Durchsetzung der Law-and-Order-Politik ist noch weit entfernt. New York City ist ein Sumpf. Kleinkriminelle und Banden machen die Stadt unsicher.
Titel | Ein Mann sieht rot |
Jahr | 1974 |
Land | United States of America |
Regie | Michael Winner |
Genres | Krimi, Drama, Action |
Darsteller | Charles Bronson, Hope Lange, Vincent Gardenia, Steven Keats, William Redfield, Stuart Margolin, Stephen Elliott, Kathleen Tolan, Jack Wallace, Fred J. Scollay, Chris Gampel, Robert Kya-Hill, Edward Grover, Jeff Goldblum, Christopher Logan, Gregory Rozakis, Floyd Levine, Helen Martin, Hank Garrett, Christopher Guest, Marcia Jean Kurtz, Ken Ackles, Marshall Anker, Robyn Blythe, William Bogert, Bruce Brown, Robert Dahdah, Paul Dooley, Olympia Dukakis, Starletta DuPois, Art Evans, Hector Freeman, Larry Gilman, Beverly Goodman, Trent Gough, Carson Grant, John Herzfeld, Lawrence Hilton-Jacobs, Eric Laneuville, Damien Leake, Al Lewis, Sonia Manzano, Robert Miano, Jay Rasumny, S. Pearl Sharp, Lee Steele, B.T. Taylor, John G. Becher |
Länge | 93 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Studiocanal Presents MOVIECULT Amazon Channel Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload |
Der Film…
Paul Kersey (Charles Bronson) ist ein gut situierter Architekt, ein liebender Vater und Ehemann. Die Familienidylle wird jäh zerstört als bei einem räuberischen Einbruch seine Frau getötet und seine Tochter brutal vergewaltigt wird. Diese wird daraufhin traumatisiert in eine Klinik eingeliefert und wird im Laufe der Handlung als apathische Patientin in eine Nervenklinik eingewiesen. Kersey selbst nimmt daraufhin, aus lauter Hilflosigkeit, das Recht für sich Anspruch, sich selbst zu verteidigen. Was anfänglich als verzweifelte Bürgerwehr eines ursprünglichen Pazifisten auszulegen ist, wird zum selbsternannten Rachefeldzug gegen den Moloch der Stadt.
…und seine Geschichte
Schon 2017 sind neben beliebten Klassikern wie Starship Troopers und Freitag, der 13. auch die Fortsetzungen von Ein Mann sieht rot, Death Wish 3-5, vom Index der Bundesprüfstelle jugendgefährdender Medien gestrichen worden. Nach einer Neuprüfung Anfang des Jahres ist nun auch der Erstling der Reihe, seit seiner Indizierung im Jahr 1983, nicht nur ungekürzt erhältlich, sondern auch mit einer Freigabe ab 16 Jahren. Der Mann ohne Gnade (Death Wish II) ist aufgrund einer umstrittenen Vergewaltigungsszene noch immer indiziert.
Das veränderte Drehbuch von Ein Mann sieht rot
Mit einem Budget von rund $3 Millionen Dollar, einem neu überarbeiteten Drehbuch, das um den Hintergund der Hauptfigur erweitert wurde (wahrscheinlich um seine Taten zu rechtfertigen) und einem für den Film angedichteten Militär-Background, wurde der Bestseller Roman zu einem reißerischen Thriller um Selbstjustiz, mit durchaus fragwürdiger Moral. Formal ist der Film ein Kind seiner Zeit und sticht maximal durch die Musik von Herbie Hancock heraus. Allerdings bietet der Film auch einen Miniauftritt von Olympia Dukakis als Polizistin und das Leinwanddebüt von Jeff Goldblum als Kriminellen.
Vom Thriller zum reißerischen Großstadtwestern
Überzeugend ist allerdings Bronson in seiner Rolle, man nimmt ihm seine Selbstzweifel jederzeit ab. Ebenso die Wandlung zum Rächer, der seinen niederen Instinkten folgt. Außerdem wirkt er, im Gegensatz zum Remake, wie der normale Durchschnittsbürger und in der Hauptrolle der gebeutelten Seele, um einiges glaubwürdiger.
Auffällig an dieser Inszenierung ist, dass Kersey, sein Werdegang und die Actionelemente hier Wesenszüge und Stilmomente des Western besitzen. Ein Mann, der seine Familie und seinen Besitz verteidigen will, wird auf das Äußerste gereizt. Als wenn ein Rancher im Grenzland sich gegen Angriffe verteidigen muss. Natürlich wollte Regisseur Michael Winner mit dieser Haltung provozieren und manipulieren. Doch mit gewissen Abstand ist Death Wish immer noch ein unterhaltsamer Reißer.
Fazit zu Ein Mann sieht rot
Die ethische Einstellung dieses Filmes und des Themas regt noch immer zu Diskussionen an. Allein das Genre hat bis heute zum Teil kontroverse Vertreter hervorgerufen, aber auch kurzweilige und spannende Actionfilme. Ein Mann sieht rot gehört eindeutig zu den Vertretern, die das geneigte Publikum emotional mitreißen können und ist ein Highlight der altmodischen Selbstjustiz Filme. Aber ein unbedingtes Must-See ist er wiederum auch nicht.
Unsere Wertung:
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