Der Meister des dystopischen Films Neill Blomkamp liefert mit Elysium eine beeindruckende Zukunftsvision ab, die zwar mit einer tollen Atmosphäre überzeugen kann, in der Story allerdings oft schwächelt.
Titel | Elysium |
Jahr | 2013 |
Land | United States of America |
Regie | Neill Blomkamp |
Genres | Science Fiction, Action, Drama, Thriller |
Darsteller | Matt Damon, Jodie Foster, Sharlto Copley, Diego Luna, Wagner Moura, Alice Braga, William Fichtner, Jose Pablo Cantillo, Faran Tahir, Maxwell Perry Cotton, Brandon Auret, Josh Blacker, Emma Tremblay, Adrian Holmes, Jared Keeso, Michael Shanks, Carly Pope, Ona Grauer, Terry Chen, Chris Shields, Christina Cox, Derek Gilroy, Yolanda Abbud L., Claire Smithies, Tiffani Timms, Stephen Chang, Fraser Aitcheson, Angelina Pratap |
Länge | 109 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Amazon Prime Video, MagentaTV, Amazon Prime Video with Ads Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Microsoft Store Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Microsoft Store |
Worum gehts in Elysium?
Im 22. Jahrhundert sieht es auf der Erde alles andere als rosig aus: Überbevölkerung und Verschwendung von Ressourcen führten zum Verfall des Planeten und der Gesellschaft, wie wir sie kennen. Nur noch die schäbigen Überreste diverser Megacitys sind Herbergen für die arme Bevölkerung und die Firmen der Reichen. Diese wiederum haben sich mithilfe der riesigen Raumstation Elysium aus der Affäre gezogen und genießen ihr Leben im Weltall in vollen Zügen, inklusive Zugriff auf die neuesten technischen Mittel, wie zum Beispiel speziellen Geräten, mit denen jegliche Krankheiten in Sekundenschnelle geheilt werden können.
Auf diese hat es Fabrikarbeiter Max (Matt Damon) abgesehen, der in der dystopischen Version von Los Angeles lebt. Nach einem Unfall sieht er darin die einzige Möglichkeit, weiterleben zu können. Mit einem neuen Exosuit ausgestattet macht er sich mit einigen zwielichtigen Gestalten daran, auf die Raumstation zu gelangen und tritt damit eine regelrechte Revolution los. Dabei stehen ihm allerdings die machthungrige Außenministerin Elysiums Delacourt (Jodie Foster) sowie ihre Kontakte zu ebenso zwielichtigen Söldnern auf der Erde im Weg.
Enttäuschende Story
Trotz der interessanten Grundhandlung schafft es Elysium nicht, wirklich bei der Stange zu halten. Dadurch ist die Geschichte um den um sein Leben kämpfenden Fabrikarbeiter einfach viel zu undurchsichtig und klischeehaft. Einige Charaktere scheinen nur dafür geboren zu sein, Max zu helfen; woher genau sie ihn dabei überhaupt kennen, bleibt fast vollständig im Unklaren oder wird viel zu vage gehalten. Dazu kommen unglaublich eindimensionale Antagonisten und ein Twist, den man zehn Meilen gegen den Wind riecht und der die Laufzeit nur künstlich streckt. Fügt man jetzt noch die unfassbar konstruierte und unglaubwürdige Liebesgeschichte hinzu, so erhält man bestenfalls eine generische Hollywood-Blockbuster-Geschichte. Dabei hätte Elysium so viel mehr sein können! Auf dieser einen, nichtsdestotrotz enorm wichtigen Ebene versagt der Film leider komplett.
Gesellschaftskritik
Gesellschaftskritik gehört einfach zu einer Dystopie dazu. Da macht auch Blomkamps Elysium keine Ausnahme. Durch die fliegende Stadt treibt der Macher von District 9 und Chappie eines der aktuellsten Probleme des Planeten auf die Spitze: Die fehlende Anteilnahme des obersten 1% der Erdbevölkerung an den Problemen der ärmlichen Bewohner. Selbstverständlich ist das hier gezeigte Konzept ein wenig übertrieben, aber darum geht es ja auch: Der Zuschauer wird fast schon mit dem Holzhammer auf die um ihn liegenden Probleme aufmerksam gemacht und soll bestenfalls noch etwas aus dieser erschreckenden Vision mitnehmen. Inwiefern dass auf Elysium zutrifft, muss jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden, einen bleibenden Eindruck wie der gerade erwähnte District 9 macht der Film aber bei weitem nicht. Bis auf die bemerkenswerte Optik gibt es leider viel zu viele vergebene Chancen, als dass man sich nachhaltig an den Streifen erinnern könnte.
Elysiums grandiose Effekte
Eine der größten Stärken des Films ist ohne Frage seine Optik. Elysium sieht ohne Frage einfach nur fantastisch aus! Dabei legt der Film aufgrund seines futuristischen Settings natürlich sehr viel Wert auf CGI. Seien es nun die Einstellungen des langsam zerfallenden LA, die Roboter des Sicherheitsdienstes oder die illustre Stadt Elysium selbst: Der Film sieht in jeder Dimension herausragend aus und legt dennoch überraschend viel Wert aufs Detail. Jede Schraube scheint echt, jedes Raumschiff zum Greifen nah. Besonders dadurch kommt auch die bereits erwähnte fantastische Atmosphäre zustande, durch die man sich tatsächlich vorstellen kann, dass es mit unserer Welt einmal soweit kommen könnte.
Unser Fazit zu Elysium
Besonders auf inszenatorischer Ebene kann Elysium neue Maßstäbe setzen, sowohl für das Genre der Dystopie als auch für die Filmlandschaft im Allgemeinen. Leider nützt das nur recht wenig, wenn man in einer solch interessanten und atmosphärischen Welt keine erzählenswerte Geschichte vorzuweisen hat. Der Film verpasst einige große Chancen und gleitet damit in die generische Blockbuster-Ecke ab. Nichtsdestotrotz ist der Schauplatz es wert, eine nennenswerte Handlung darum zu stricken. Ein mögliches Pre- oder Sequel könnte in der Zukunft also Abhilfe schaffen.
Unsere Wertung:
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