Evil Dead Rise ist der heiss erwartete nächste Teil der ikonischen Horrorfilmreihe. Regisseur Lee Cronin verlässt dabei nicht nur das bekannte Setting mit der Hütte im Wald, sondern schraubt auch nochmal an der Gewaltschraube. Ob der Film hoch hinaus schießt oder untergeht, erfahrt ihr in der Rezension!
Titel | Evil Dead Rise |
Jahr | 2023 |
Land | Ireland |
Regie | Lee Cronin |
Genres | Horror, Thriller |
Darsteller | Lily Sullivan, Alyssa Sutherland, Morgan Davies, Gabrielle Echols, Nell Fisher, Mark Mitchinson, Jayden Daniels, Mirabai Pease, Tai Wano, Noah Paul, Melissa Xiao, Billy Reynolds-McCarthy, Richard Crouchley, Anna-Maree Thomas |
Länge | 97 Minuten |
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Die Handlung von Evil Dead Rise
Ellie (Alyssa Sutherland) ist alleinerziehende Mutter und lebt mit ihren drei Kindern in einem Hochhaus in der Großstadt. Kurz nachdem ihre Schwester Beth (Lily Sullivan) bei ihr auftaucht, bricht ein Erdbeben den Keller des Wolkenkratzers auf und enthüllt einen geheimen Raum. Durch eine Reihe unglücklicher Ereignisse ergreift ein Dämon Besitz von Ellie. Diese müssen nun, zusammen mit ihrer Tante, im obersten Stockwerk des Gebäudes um ihr Leben kämpfen…
Hoch hinaus
Auch wenn die Handlung von Evil Dead Rise sich auf das Wesentliche beschränkt, holt der Film eine Menge aus dem Setting heraus. Genau wie es Scream VI zuletzt vorgemacht hat, verschlägt es die Evil Dead Reihe in die Großstadt. Die meiste Zeit wird die Handlung in der Wohnung der Familie vorangetrieben. Das fühlt sich etwas moderner und erfrischender als die alte Holzhütte im Wald an. Später wird das Geschehen allerdings noch auf die gesamte Etage und den Keller des Gebäudes ausgeweitet. Die Angst, dass ein Stadtsetting der Geschichte die Ausweglosigkeit nimmt, entschärft der Film, indem er die Figuren auf der obersten Etage einsperrt. Die Begründung dafür ist eher simpel, aber wird glaubhaft verkauft und reicht auch vollkommen aus.
Die Figuren in der Familie sind sehr gut geschrieben und fühlen sich nicht austauschbar oder vernachlässigt an. Alle haben genug Tiefe und sind sympathisch gespielt, was einen beim Zuschauen deutlich mitfiebern lässt. Die Charaktere fühlen sich nicht wie Schlachtvieh an, welches nur ins Drehbuch geschrieben wurde, damit sie spektakulär ableben können. Selbst die Kinder handeln einigermaßen nachvollziehbar und ihrer Charakterisierung entsprechend. Das lässt das ganze Familienkonstrukt glaubwürdig erscheinen, was es einfacher macht, mit ihnen zu sympathisieren. Generell lässt sich der Film viel Zeit für die Figuren, bis es zum Befall der Mutter und zu den Gewaltspitzen kommt.
Ein Rumpeln im Lüftungsschacht
Die Tonspur spielt sehr gut mit Geräuschen und macht so aus dem einstigen Heim der kleinen Familie ein klaustrophobisches Gefängnis. Das Knarzen von Türen, Schritte im Gang oder ein Rumpeln im Lüftungsschacht – Die Soundkulisse von Evil Dead Rise ist erschreckend gut eingefangen und jagt einem regelmäßig einen Schauer über den Rücken. Die Kameraarbeit holt ebenfalls enorm viel aus dem begrenztem Setting heraus. Ob es nun Fahrten durch enge Schächte oder Blicke durch Türspione sind, Kameramann Dave Garbett setzt hier zusammen mit Regisseur Lee Cronin einige sehr kreative Winkel und Einstellungen ein.
Die Gewalt im Vergleich zu den anderen Teilen
Evil Dead Rise ist der nunmehr fünfte Evil Dead Film und lässt sich am ehesten mit dem Remake von 2013 vergleichen. Die Stimmung ist vergleichsweise düster gehalten und die Rahmenhandlung ebenfalls eher ernst. Durch die interessanten Figuren und die glaubwürdige Familienkonstellation ist die Geschichte allerdings nicht komplett humorbefreit. Die kleinen Sticheleien zwischen den Charakteren lockern die Stimmung ab und an auf eine angenehme und organische Art auf. Auf Slapstick-Einlagen, die man aus Tanz der Teufel 2 oder Armee der Finsternis kennt, wurde gänzlich verzichtet. Auch die überzeichnete Gewalt aus Tanz der Teufel 2 ist hier nicht zu finden. Höchstens gegen Ende des Films wird diese etwas exzessiv ausgespielt, allerdings ohne dabei humoristisch zu sein.
Genau wie Evil Dead (2013) setzt Evil Dead Rise eben auf (mehr oder weniger) realistische Gewalt und verzichtet auf den Slapstick-artigen Splatter, den man von den Raimi-Filmen kennt. Die Effekte sind größtenteils praktisch gemacht und sehen hervorragend aus. Das lässt das Fan-Herz natürlich aufblühen. Die teils sehr unangenehm anzusehenden Wunden und Verstümmelungen lassen einen beim Anblick durchaus zusammenzucken. Das generelle Gewaltlevel ist enorm hoch und mit Sicherheit nichts für Menschen, die kein Blut sehen können. Gerade zum Finale wird noch einmal mehr aus den Vollen geschöpft. Laut Regisseur Lee Cronin sind für die Produktion von Evil Dead Rise satte 6500 Liter Kunstblut geflossen. Man merkt dennoch, dass hier viel Liebe und Arbeit in die Details gesteckt wurde.
Unser Fazit zu Evil Dead Rise
Evil Dead Rise ist ein ziemlich runder, sehr blutiger und vor allem ziemlich unterhaltsamer Horrorfilm, der es durchaus schafft, in die Fußstapfen des 2013er Evil Dead zu treten. Er ist nicht ganz so bierernst wie dieser, kommt allerdings nicht an den Charme der Filme von Sam Raimi heran. Die Figuren sind alle sehr sympathisch geschrieben und toll gespielt, der Look des Films ist modern und die Effektarbeit kann sich wirklich sehen lassen. Alles in allem ist Evil Dead Rise durchaus ein Highlight des Horrorkinos im Jahr 2023 und lädt, besonders durch die angenehme Laufzeit und dem guten Pacing, zum Wiederschauen ein.
Evil Dead Rise startet unzensiert am 27.04.2023 in den deutschen Kinos!
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