Fast & Furious: Hobbs & Shaw ist das erste Spin-off der mittlerweile 18 Jahre andauernden The Fast and the Furious-Filmreihe. Unter der Regie von David Leitch (Atomic Blonde, Deadpool 2) geht es abermals um nicht weniger als die Rettung der Welt. Ob die rasante Mischung aus Action, Komödie und Thriller überzeugen kann, lest ihr in unserer Rezension.
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Titel | Fast & Furious: Hobbs & Shaw |
Jahr | 2019 |
Land | United States of America |
Regie | David Leitch |
Genres | Action, Abenteuer, Komödie |
Darsteller | Dwayne Johnson, Jason Statham, Idris Elba, Vanessa Kirby, Helen Mirren, Eiza González, Eddie Marsan, Eliana Su'a, Cliff Curtis, Lori Pelenise Tuisano, John Tui, Joshua Mauga, Joe Anoa'i, Rob Delaney, Alex King, Tom Wu, John Macdonald, Georgia Meacham, Laura Porta, Ima Caryl, Shiloh Coke, Joshua Coombes, Meesha Garbett, Harry Hickles, Lucy McCormick, Stephen Mitchell, Akie Kotabe, Felicity Dean, Pete White, Peter Basham, Noah Maxwell Clarke, Joel MacCormack, Vineeta Rishi, Ryan Reynolds, David Mumeni, Gavin Esler, Ansu Kabia, Stephanie Vogt, Dan Li, Adam Ganne, Antonio Mancino, Dan H. McCormick, Thalissa Teixeira, James Dryden, Katia Elizarova, Ella-Rae Smith, Rain Chan, Lee Anne Nyagodzi, Maria Sergejeva, Mackenzie Proll, Jack Kane, Nathan Jones, Spencer Wilding, Axel Nu, Stephen Dunlevy, Timothy Connolly, David Leitch, Michael Wildman, Jobe Allen, Manoj Anand, Lasco Atkins, Pualani Avaeoru, Leo Ayres, Philip John Bailey, Lyon Beckwith, Daniel Bernhardt, Kishore Bhatt, Martin Bratanov, Sergio Briones, Jill Buchanan, Abbey Butler, Conlan Casal, Tim Connolly, Samantha Corcoran, Richard Curtis, James 'JD Knight' Dunn, Daniel Eghan, Viktorija Faith, Francesca Fraser, Vikrem Singh, Michel Alexandre Gonzalez, Mark Gooden, Sonia Goswami, Layne Hannemann, Kevin Hart, Patrick Doran, Ruth Clarson, Kalanikauleleiaiwi Jardine, Kyle Justin Leatherberry, Westley LeClay, Steven Lewington, Marian Lorencik, Teresa Mahoney, Stephen McGowan, Peter Parker Mensah, Kelemete Misipeka, Pingi Moli, Richard James Montgomery, Sascha Panknin, Hio Pelesasa, Peter Rooney, Israel Ruiz, Rubens Saboia, Ben-Hur Santos, Dave Simon, David Sturgeon, Matt Symonds, Matt Townsend, Rutvig Vaid, Jay Waddell, Nicholas Walker, Ryan Bailey, Richard Price |
Länge | 136 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Netflix, WOW, Sky Go, RTL+, Netflix basic with Ads Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Freenet meinVOD |
Worum geht’s in Fast & Furious: Hobbs & Shaw?
Eine Geheimorganisation bedroht die Menschheit. Sie will einen Super-Virus stehlen und diesen dazu nutzen, eine Weltordnung nach ihren Vorstellungen zu erschaffen. Um das zu verhindern, müssen ausgerechnet die Streitvögel Luke Hobbs (Dwayne „The Rock“ Johnson) und Deckard Shaw (Jason Statham) zusammenarbeiten. Denn Deckards Schwester und MI6-Agentin Hattie (Vanessa Kirby) hat sich den Virus injiziert, damit er nicht in die falschen Hände gerät.
Ein Kampf gegen die Zeit und gegen den kybernetisch veränderten Supersoldaten Brixton (Idris Elba) beginnt und führt die drei durch die halbe Welt.
Das Personal
Seit Fast & Furious Five ist Dwayne „The Rock“ Johnson in seiner Rolle als DSS-Agent Luke Hobbs fester Teil des The Fast and the Furios-Frachises. Jason Statham als Ex-Soldat Deckard Shaw feierte in Fast & Furious 6 sein Debüt. Im Spin-off Fast & Furious: Hobbs & Shaw besetzt das ungleiche Paar nun zum ersten Mal die Hauptrollen. Und grundsätzlich kann man beiden keine Vorwürfe machen. Die verbalen Schlagabtäusche sind sauber gespielt und machen teils durchaus Spaß. Zudem werden die eventuell vorhandenen altersbedingten Defizite in den Kampfszenen (Statham ist Jahrgang 1967 und Johnson nur fünf Jahre jünger) durch geschickte Schnitte überspielt.
Als Antagonist tritt, zum ersten Mal in der Serie, Idris Elba (Der Dunkle Turm, The Wire) als Brixton auf den Plan. Und leider merkt man seiner Performance an, dass er mit der Rolle des gefühlslosen Super-Soldaten zu jeder Zeit heillos unterfordert ist. Da hätte das Drehbuch von Chris Morgan und Drew Pearce seinem Charakter gerne etwas mehr Fleisch geben können.
Die vierte Hauptrolle wird durch die zuletzt aus Mission Impossible: Fallout bekannte Vanessa Kirby gespielt. Als Deckards Schwester Hattie mimt sie eine MI6-Agentin und hat als potenziell dem Tode geweihte Trägerin des Virus die schauspielerisch vielleicht anspruchsvollste Aufgabe der vier Genannten.
Ansonsten hat Fast & Furious: Hobbs & Shaw noch zwei Gastauftritte in der Hinterhand, die ich an dieser Stelle aber nicht spoilern möchte. Nur so viel sei gesagt: Einer dieser beiden Überraschungen ist definitiv eines der wenigen Highlights des Films! Doch bevor wir zur Qualität des Films an sich kommen, schauen wir uns zur Einordnung kurz das Franchise an sich an.
Das Franchise
Der erste Film des The Fast and the Furious-Franchises stammt aus dem Jahr 2001 und war für die drei Hauptdarsteller Paul Walker, Vin Diesel und Michelle Rodríguez ein Karriereschub sondergleichen. Bei einem Budget von rund 38 Millionen US-Dollar und einem Einspielergebnis von über 200 Millionen US-Dollar war der damalige Sommer-Hit auch noch ein riesiger wirtschaftlicher Erfolg. Da war es nur logisch, dass mit 2 Fast 2 Furious nur zwei Jahre später der zweite Teil in den Startlöchern stand. Der Rest ist Kinogeschichte. Und egal wie man zu dem Franchise steht, an den Kinokassen waren alle Teile große Erfolge. Fast & Furious 7 rangiert mit einem Einspielergebnis von über 1,5 Milliarden US-Dollar sogar unter den zehn erfolgreichsten Filmen aller Zeiten.
Es war also nur eine Frage der Zeit, bis das erste Spin-off das Licht der Welt erblickt. Ganz so wie es zuletzt mit Bumblebee im Rahmen des Transformers-Franchises überraschend gut funktioniert hat. Doch während dieser, auch laut vielen Kritikern, ein Schritt in die richtige Richtung war, kann man das von Fast & Furious: Hobbs & Shaw wahrlich nicht behaupten. Warum? Das klären die folgenden Kapitel.
Lohnend oder überflüssig?
Zugegeben, für ihren hohen Grad an Realismus waren die filmischen Vorgänger von Fast & Furious: Hobbs & Shaw noch nie bekannt. Doch in diesem Film wird der Bogen das ein ums andere Mal nicht nur überspannt, sondern regelrecht zum Bersten gebracht. Suspension of disbelief ist das Stichwort und genau das findet man zuhauf an allen Ecken und Enden.
Beispielsweise wenn zwischen zwei der Hauptfiguren ein lautstarker Kampf in einem Geheimdienstbüro entfacht, und das niemand merkt. Obwohl alle Räume des Büros vollverglast sind. Und drumherum zig Leute ihrer Geheimdienst-Arbeit nachgehen. Oder wenn die aus der Serie bekannte Lachgas-Einspritzung zum Einsatz kommt, damit ein Auto vor dem Fall in den Abgrund gerettet wird. Während es nur noch mit den beiden vorderen Reifen den Boden berührt. Sandigen (!) Boden. Oder auch wenn sich Shaw durch einen engen Gang voll mit feindlich gesinnten Soldaten kämpfen muss. Und dabei einen Scherz nach dem anderen reißt, während die Soldaten brav einer nach dem anderen in den Kampf eingreifen und sich vermöbeln lassen.
Da stellt man sich schon mehrfach die Frage nach der Zielgruppe des Films. Ein Jugendlicher, der vielleicht das erste oder zweite Mal einen Film im Kino sieht, kann vielleicht darüber hinwegsehen. Alle anderen erinnern sich aber in nahezu jeder Disziplin an bessere Vertreter der Zunft. Verfolgungsjagden sah man zuletzt in Baby Driver viel spannender und schlicht besser inszeniert. Kampfsequenzen, ob mit Waffen oder puren Fäusten, bot zuletzt John Wick 3 auf einem schwindelerregend hohen Niveau. Und wer eine Rahmenstory rund um Geheimdienste und Verrat braucht, der ist bei Mission Impossible: Fallout deutlich besser aufgehoben. Fast & Furious: Hobbs & Shaw fehlt schlicht das Alleinstellungsmerkmal, um qualitativ überzeugen zu können.
Leider wird es nicht besser
Hinzu kommt, dass es einem Film mit derart brachialen Kämpfen und dermaßen vielen Kills nicht gut zu Gesicht steht, wenn er auf Teufel komm raus auf PG-13 (also eine US-Freigabe ab 13 Jahren) eingestuft werden will. Es wirkt schlicht unglaubwürdig, wenn trotz intensivem Schusswaffengebrauch so gut wie nie Blut zu sehen ist. Klar, damit wollte man die Zielgruppe maximieren. Das geschieht allerdings in dem Fall zum Leidwesen des Filmerlebnisses.
Den vollkommenen Overkill an Wahnsinn erlebt man dann aber im Finale. Denn spätestens im letzten Viertel des mit 135 Minuten viel zu langen Films wird der letzte Rest Glaubwürdigkeit über Bord geworfen und die Story dreht vollkommen frei.
Oh, Story. Dass man die mit der Lupe suchen muss, mag ich dem Film nicht ankreiden. Dass das wenig Vorhandene allerdings komplett, und ich meine wirklich komplett, in den Trailern gespoilert wird, ist allerdings grob fahrlässig.
Mein Fazit zu Fast & Furious: Hobbs & Shaw
Selbst als Sympathisant des The Fast and the Furious-Franchises fällt es mir schwer, Fast & Furious: Hobbs & Shaw positive Aspekte abzugewinnen. Außer den teils launigen Schlagabtäuschen zwischen Johnson und Statham, einem großartigen aber leider sehr kurzen Gastauftritt und dem ein oder anderen schönen Effekt bleibt nicht viel übrig. Außer einer hanebüchenen Story und einer recht beliebigen Inszenierung von David Leitch. Eine Empfehlung maximal für Hardcore-Fans der Reihe oder von einem der Hauptdarsteller.
Fast & Furious: Hobbs & Shaw ist ab dem 01. August 2019 im Kino zu sehen!
Unsere Wertung:
© Universal Pictures International Germany GmbH