Fighting with my Family erzählt die wahre Geschichte einer Wrestling-verrückten englischen Familie und ihrer zwei Kinder, die davon träumen, in der amerikanischen WWE durchzustarten.
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Titel | Fighting with My Family |
Jahr | 2019 |
Land | United Kingdom |
Regie | Stephen Merchant |
Genres | Komödie |
Darsteller | Florence Pugh, Lena Headey, Nick Frost, Vince Vaughn, Jack Lowden, Dwayne Johnson, Thea Trinidad, Aqueela Zoll, Stephen Merchant, Julia Davis, James Burrows, Hannah Rae, Kim Matula, Paul Wight, Stephen Farrelly, Mike Mizanin, Tori Ellen Ross, Thomas Whilley, Jerry Lawler, Olivia Bernstone, Leah Harvey, Mohammad Amiri, Christine Ozanne, Grace Link, Hannah Dodd, Jack Gouldbourne, Elroy Powell, Ellie Gonsalves, Brendon Burns, Ciaran Dowd, Josh Myers, Rod Zapata, John Cena, Zak Frary, Roy Bevis, Darrell Allen, Samantha Allen, Samantha Alleyne, James Mason, Bellevedere Ballantyne, Lee Balls, Nickolaus Barnes, Sonny Branson, Joseph Carolan, Toby Clements, Cassius Cupid, Alex Decunha, James 'JD Knight' Dunn, Joshua Faulkner, Jerome Fleisch, Lucy Garland, Rishi Ghosh, Scott Gibson, Gareth Harris, Alexander Holland, Nathan Cruz, Jonathan Jules, Martin Kelly, James Kiddie, Simon Kippen, Jon Kocel, Andrew Kybett, Chelsea Labadini, Rishpal Singh Landa, Matt Lanes, Folakemi Lawal, Robin Lekime, Harry Lynch-Bowers, Erin Marshall, Adam Maxted, Barry McGiven, Robert McLanachan, David Minton, Feizal Mowlabocus, Simon Musk, Matt Newton-Walters, James O'Hagan, Ian O'Keefe, Chuey Okoye, Constantinos Panayi, Paul Robinson, Jordan Rolfe, Ildar Safin, Janine Schnaars, Ashley Darkwood, Charlie Sterling, Justin Sysum, Aaron Sharp, Chloe Csengery, Chris Albright, Michael Coulthard, John Layfield, Saraya-Jade Bevis, Julia Hamer-Bevis, Patrick Bevis |
Länge | 109 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: FilmBox+, MGM Plus Amazon Channel Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload Leihen: Apple TV, Amazon Video, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Freenet meinVOD |
Die wahre Geschichte einer etwas anderen Familie
Als der Wrestler und heutige Blockbuster-Star Dwayne “The Rock” Johnson (Fast & Furious: Hobbs & Shaw) 2012 nach einem Drehtag für Fast & Furious 6 den Fernseher in seinem Hotelzimmer anschaltet, stößt er beim Zappen auf die Dokumentation The Wrestlers: Fighting with my Family. Diese zeigt die Familie Knight aus dem englischen Norwich: Vater Ricky, Ex-Knacki, seine Frau Julia, Ex-Junkie und -Obdachlose mit ihren beiden Kindern Zak und Saraya. Während die Eltern regelmäßig Wrestlingkämpfe in ihrer Heimatstadt veranstalten, nehmen ihre Kinder sogar selbst daran teil. Johnson ist sofort Feuer und Flamme für diese durch und durch Wrestling-verrückte Familie und beauftragt den Schauspieler Stephen Merchant (Logan) damit, ein Drehbuch zu entwickeln.
2019 erscheint dann der gleichnamige Spielfilm mit gelungener Besetzung im Kino. Simon Peggs Busenfreund Nick Frost spielt den raubeinigen, aber gutherzigen Familienvater mit ordentlich Hüftgold, Vollbart und rebellischem Iro. Vor allem für die lustigen Momenten ist der Brite ein echter Gewinn. An seiner Seite mimt Lena Headey die warmherzige Ehefrau und Mutter mit Lippenpiercing sowie knallig roten Haaren. Die Hauptlast ruht neben Jack Lowden als Bruder Zak vor allem auf Florence Pugh, die die Hauptrolle übernimmt. Die 1,62 Meter große Darstellerin erhielt ein intensives Wrestling-Training, um auch in den körperlich anspruchsvollen Kampfszenen eine gute Figur abzugeben. Diese gelingen ihr überraschenderweise besser als die dramatischen Szenen, in denen Saraya an sich selbst, ihrem Können und der Wrestling-Karriere zweifelt. Die kleinen Auftritte von The Rock und Vince Vaughn als knallharter Ausbilder mit belastender Vergangenheit runden den Cast ab.
Der große Traum vom Profi-Wrestlen
Zak und Saraya haben seit ihrer Kindheit den einen großen Traum: eine aufregende Karriere in der US-amerikanischen Wrestling-Liga der WWE (World Wrestling Entertainment), die seit vielen Jahren Weltmarktführer für diesen Sport ist. Dabei rutscht Saraya mehr oder weniger unfreiwillig in diese Branche, weil in ihrer Familie alle sowohl auf als auch neben der Bühne mit anpacken müssen, damit sich die Wrestling-Events in Norwich realisieren lassen. Trotzdem erhält Saraya, die mit dem Ringnamen Paige antritt, überraschenderweise ohne ihren Bruder die Zusage für ein WWE-Trainingscamp in Florida – die letzte Hürde vor der Aufnahme.
Doch hier wird ihr schnell klar: Das Frauen-Wrestling steckt noch in den Kinderschuhen, denn hier konkurriert sie mit schön aussehenden Models und Cheerleadern ohne jede Wettkampferfahrung. Zudem gehört sie als dunkel gestyltes Goth Girl zu den Außenseitern. Gleichzeitig steht ihr Bruder Zak vor einem Scherbenhaufen. Für ihn gibt es keinen Plan B im Leben ohne Wrestlingkarriere.
Fighting with my Family ist trotz seiner Thematik auch für Neulinge des Sports interessant, denn neben der gut choreografierten Action im Ring punktet das Biopic als grundsympathische Familiengeschichte. So ist nicht nur die Liebe fürs Wrestlen, sondern auch der Zusammenhalt zwischen den vieren jederzeit spürbar. Dazu gesellt sich reichlich Lokalkolorit, wenn das etwas grau und trist wirkende Norwich vom Eifer der Familie entzündet wird. Besonders im Kopf bleibt außerdem ein erstes gemeinsames Essen der Knights mit den Eltern von Zaks Freundin, die ein Kind von ihm erwartet. Statt sich behutsam anzunähern, erzählen Julia und Ricky frei von der Leber von ihrer turbulenten Vergangenheit – und sorgen damit für reichlich Lacher.
Fighting with my Family ein typischer Sportlerfilm?
Ein unverhoffter, kometenhafter Aufstieg eines Underdogs im Sport ist der Stoff, aus dem nicht nur viele Träume sind, sondern auch viele Hollywoodfilme wie Unbesiegbar mit Mark Wahlberg. Der Film verwendet nahezu alle dieser typischen Versatzstücke des Genres. Ist das schon zu kritisieren? Schließlich erzählt Regisseur und Drehbuchautor Stephen Merchant hier eine reale Geschichte nach. Die Antwort hierfür liegt beim Zuschauer selbst. Denn wie so oft biegt sich auch dieses Biopic seine Vorlage ein Stück weit zurecht und blendet nicht nur Erfolge von Saraya auf ihrem Weg in die WWE aus, sondern verschweigt auch Rückschläge.
Stattdessen liegt der Fokus auf der sprichwörtlichen einmaligen Lebenschance: Besteht Saraya das Try-out-Bootcamp unter dem (hinzugedichteten) Ausbilder Hutch Morgan, kämpft sie zukünftig in der WWE-Liga. Falls sie scheitert, zerschlägt sich ihr Traum für immer und sie kehrt zurück in ihre englische Heimat. Aus dieser gewollten Zuspitzung entwickelt sich dann die altbekannte Dramaturgie um einen Sportler, der zu sich selbst finden muss, um alle Hindernisse zu überwinden.
Fighting with my Family – hop oder top?
Fighting with my Family erzählt den wahren Aufstieg eines Mädchens zum Wrestling-Champion als unterhaltsame, bilderbuchhafte Wohlfühlkomödie mit dramatischen Einschüben. Dabei fällt der vorhersehbare Verlauf der Geschichte, der sehr den üblichen Formeln eines Sportfilms folgt, ein Stück weit negativ ins Gewicht. Stattdessen sorgen vor allem die eigenwilligen, aber liebenswerten Charaktere dieser Wrestling-vernarrten Familie aus England für viele rührende und lustige Momente. Selbst WWE-unkundige Zuschauer können sich so von diesem Sport begeistern lassen. Eine Fortsetzung der Geschichte wäre im Übrigen nicht nur gern gesehen, sondern ebenso sinnvoll, schaut man sich den weiteren Karriereweg von Saraya Knight als Wrestlerin Paige an.
Universal Pictures hat Fighting with my Family am 05.09.2019 auf DVD, Blu-ray sowie digital veröffentlicht.
Unsere Wertung:
© Universal Pictures