Plakat und Titel von Final Kill – Der Letzte Job versprechen einen bleihaltigen Actionthriller mit Narbengesicht Danny Trejo. Der hat aber nur einen besseren Cameo-Auftritt. Und auch sonst hält der Film nicht viel von dem, was er verspricht. Hier erfahrt Ihr mehr!
Titel | Final Kill |
Jahr | 2020 |
Land | United States of America |
Regie | Justin Lee |
Genres | Action |
Darsteller | Ed Morrone, Randy Couture, Drew Pinsky, Danny Trejo, Billy Zane, James Russo, Lauren Francesca, Will Rothhaar, Edward Finlay, Danielle Gross, James P. Bennett, Reggie Watkins, Taylor Gerard Hart, Paige Sturges, Laura Cantwell, Taylor Gerard Hart, James P. Bennett, Reggie Watkins, Bryan Zampella, Megan Therese Rippey |
Länge | 81 Minuten |
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Die Handlung von Final Kill – Der letzte Job
Mickey Rome (Ed Morrone), Ex-Söldner und erfahrener Bodyguard, hat die Nase voll von seinem Job. Flashbacks aus früheren Einsätzen zermürben ihn. Er träumt von Rente und Cocktails mit Schirmchen in Kokosnüssen. Schließlich geht ihm der Stress derart auf den Geist, dass er sogar einen Psychiater (Drew Pinsky) konsultiert, wenn auch erfolglos. Sein Boss Carl Riser (Billy Zane) überredet ihn zu einem letzten Job. In Costa Rica soll er das Ehepaar Ray (Edward Finlay) und Camilla Bauer (Anita Leeman Torres) vor der Mafia beschützen. Die haben das Gangstersyndikat nämlich um ein paar Milliönchen erleichtert.
Angeblich ein leichter Job, inklusive Swimminpool und dem ersehnten Kokosnuss-Cocktail. Doch dann wird daraus sein härtester Auftrag. Viele Kugeln und ein paar Leichen später muss Mickey erkennen, dass dabei so mancher mit gezinkten Karten spielt…
„Haben Sie eine stressigen Job?“
Es gibt Filme, über die man wirklich nicht viel Gutes erzählen kann. Fangen wir also damit an: mit dem Anfang. Noch vor der Titeleinblendung können wir unseren Helden Mickey beim Psychiater Dr. Metzger (!) erleben. Er wirkt mal wie ein aufgescheuchtes Hühnchen, mal wie ein gefährlicher Psychopath mit fehlender Aggressionkontrolle. „Mickey, sagen Sie mir nur Eins: Haben Sie einen stressigen Job?“, fragt ihn der Seelenklempner. „Sicher!“ schleudert der ihm entgegen. Und wenig später: „Manche Jobs sind einfach ein bisschen härter.“ Dann Schnitt auf eine Actionszene: Mickey beschützt eine Frau vor einem Killer. Die Szene spielt in einer Felsenlandschaft, die gerne auch einem B-Western als Kulisse dienen könnte. Es folgen etliche Schusswechsel und ein pointierter Showdown. Das bietet vielleicht nicht viel Spannung, hat aber seinen Witz.
Wobei wir gleich zum nächsten positiven Aspekt eilen, der dann aber schon der letzte bei Final Kill – Der letzte Job ist. Hauptdarsteller Ed Morrone ist vielleicht nicht der dramatische Überflieger. Aber bei aller Neigung zu gelegentlichem Overacting: Er kann auch ganz schön witzig sein. Wenn er im Hintergrund eines ernsteren Gesprächs seiner Schützlinge auf der Terrasse wie ein wildgewordenes Rumpelstilzchen herumtobt, ist das köstlich. Als Komödie hätte der Film Potenzial. Um als solche durchzugehen, hätte es aber noch etliche Umdrehungen mehr an der Gagschraube bedurft.
Final Kill ist weder Fisch noch Fleich
Aber Regisseur und Autor Justin Lee will mehr. Final Kill – Der letzte Job soll Action und offenbar auch ein wenig Drama bieten. Und damit scheitert der Streifen auf ganzer Linie. Er ist weder Fisch noch Fleisch. Die Dialoge klingen bei aller Bemühtheit um den ein oder anderen Gag gestelzt. Was natürlich zum Teil auch an der ebenfalls nicht besonders gelungenen deutschen Synchronisation liegen kann. Gefilmt werden sie meist in statischer Schuss-Gegenschuss-Montage, ohne große Kamerabewegungen, die vielleicht etwas Dynamik ins Bild gebracht hätten. Die handelnden Figuren stehen oder sitzen dabei meist steif auf der Stelle. Telefonate werden auch nicht in der üblichen Parallelmontage abgehandelt. Hier begnügt sich der Regisseur der Einfachheit halber mit der Stimme des Gesprächspartners aus dem Off.
Die spärlichen Actionsequenzen sind unbeholfen inszeniert. Und zudem unglaubwürdig. Denn welcher Killer lässt seinen Gegner vor dem nächsten Tritt solange auf dem Boden liegen, bis der sich wieder aufgerappelt hat – oder bis der Kameramann seine Position gefunden hat? Langatmige Dialoge dehnen das handlungsarme Geschehen mühsam auf die gut 80 Minuten Laufzeit – als 45-minütige Serienepisode hätte das auch gereicht.
Zehn Sekunden Danny Trejo
Die übrigen schauspielerischen Leistungen sind unteres Mittelmaß, was aber nicht viel ausmacht, da der Film ohnehin mit Besetzung wie auch mit Schauplätzen geizt. Wobei, wie gesagt, Morrone zumindest ein paar Lacher auf seiner Seite hat und damit Pluspunkte sammeln kann. Er scheint mit Justin Lee ein festes Team zu bilden, arbeiteten die beiden doch auch bei den Filmen Hunters (nicht zu verwechseln mit der hervorragenden gleichnamigen Amazon-Serie) und Apache Junction zusammen, über die vermutlich ebenso wenig Gutes zu berichten sein dürfte. Wobei der Filmemacher allerdings mit dem Western Any Bullet Will Do von 2018 immerhin annehmbare Durchschnittskost geboten hat.
In Nebenrollen tauchen ein paar Bekannte auf, wie etwa Billy Zane, dessen gute Zeiten (Titanic) auch schon lange zurück liegen. Seine kurzen Auftritte in Final Kill – Der letzte Job sind zumindest solide Routine. Die gefühlten zehn Sekunden Screentime für Danny Trejo dagegen dürften normalerweise als Cameo ohne Nennung in den Credits abgehakt werden. Hier soll der Name als Kaufanreiz dienen, was schon etwas unverschämt ist. Wenn auch bei Trejo wohl keine Seltenheit. Er ist halt alt und nimmt jede Gage mit. Der Darsteller des Dr. Metzger ist übrigens ein echter Mediziner und als „Dr. Drew“ in den USA ein bekannterer Talkmaster. Als Suchtspezialist dürfte Drew Pinsky unserem Helden eigentlich auch tatsächlich das in Aussicht gestellte Prozac verordnen. Vielleicht hatte er das ja auch. Und vielleicht hatte das gesamte Filmteam ein bisschen zu viel von diesen „Glückspillen“ intus.
Unser Fazit zu Final Kill – Der letzte Job
Justin Lees Final Kill – Der letzte Job hätte vielleicht als Komödie leidlich gut funktionieren können – und wird ja sogar entsprechend vermarktet. Doch ein teils amüsanter Hauptdarsteller und einige flache Dialogwitze reichen dafür nicht aus. Als Actionstreifen ist der Film wiederum trotz seiner überschaubaren Länge viel zu dialoglastig und langatmig. Hinzu kommen die wenig inspirierte Kameraführung, statische Schnitte und schlecht choreografierte Kampfszenen. Ed Morrone ist tatsächlich einen Blick wert, aber wenn man zwischendurch einschläft, ist das auch nicht tragisch.
Final Kill – Der letzte Job ist ab dem 11. November 2021 nur digital zum Kaufen erhältlich, ab dem 18. November auch als Video-on-Demand (TVOD) zum Leihen!
Unsere Wertung:
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