Kein Jahr vergeht, ohne dass eine Geschichte von Stephen King als Film adaptiert wird. Mit Firestarter versucht sich Regisseur Keith Thomas erneut an Kings berühmten Buch, nachdem es bereits 1984 von Mark L. Lester verfilmt wurde. Wie der moderne Film abschneidet, erfahrt ihr in unserer Rezension!
Titel | Firestarter |
Jahr | 2022 |
Land | Canada |
Regie | Keith Thomas |
Genres | Horror, Science Fiction, Thriller |
Darsteller | Ryan Kiera Armstrong, Zac Efron, Sydney Lemmon, Kurtwood Smith, Michael Greyeyes, Gloria Reuben, John Beasley, Tina Jung, Hannan Younis, Gavin MacIver-Wright, Jeremy Ferdman, Jamillah Ross, Morrissa Nicole, Sheila Boyd, Darrin Maharaj, Danny Waugh, Lanette Ware, Hunter Smalley, Isaac Murray, Nicholas Vilord, Vas Saranga, Shane Marriott, Moses Nyarko, Claire Armstrong, Xavier Lopez |
Länge | 94 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Joyn Plus Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Freenet meinVOD |
Firestarter – Die Handlung
Die elfjährige Charlie (Ryan Kiera Armstrong) ist anders als die anderen Kinder. Denn sie kann mit der Kraft ihrer Gedanken Objekte bewegen und in Brand stecken. Das Problem daran ist, dass sie ihre Fähigkeiten noch nicht kontrollieren kann und diese ausbrechen, sobald sie wütend wird. Als sie die Mädchentoilette in der Schule sprengt, gerät sie ins Visier der Behörden. Sie wird fortan gejagt und befindet sich mit ihrem Vater Andy McGee (Zac Efron) auf der Flucht…
Feuer oder doch nur heisse Luft?
In Es – Kapitel 2 konnte man Ryan Kiera Armstrong bereits in einer Nebenrolle sehen. Dort spielte sie das Mädchen, welches unter der Tribüne von Pennywise attackiert wird. In Firestarter hat die nun Zwölfjährige ihre erste Hauptrolle und schafft es tatsächlich ganz gut, die Heranwachsende mit Superkräften darzustellen. Das Schauspiel vom High School Musical-Star Zac Efron ist, obwohl er genrefremd agiert, durchaus überzeugend. Generell kann man die Darsteller nicht als den Sargnagel von Firestarter bezeichnen.
Da wir später noch feststellen werden, dass der Film handwerklich ebenso mehr als in Ordnung ist, liegt der größte Kritikpunkt beim Drehbuch. Firestarter wirkt in der ersten Stunde wie eine Mischung aus The New Mutants (2020) und einem beliebigen Roadmovie, schafft es aber nicht, an einem der Themen konsequent festzuhalten. Der Coming of Age-Teil im ersten Drittel bekommt viel zu wenig Zeit eingeräumt, bevor die Flucht der Protagonisten beginnt. So richtig Fahrt nimmt der Film, trotz der Roadmovie-Elemente, leider ebenfalls nicht auf, was ihn bedauerlicherweise langweilig und fast schon belanglos macht. Im letzten Drittel wird dann ein Gang hochgeschaltet, was dazu führt, dass Charlies Kräfte sehr inkonsistent sind. Als ZuschauerIn hat man oft gar keinen Überblick darüber, was sie überhaupt alles kann. Und ehe man sich versieht, ist die Geschichte auch schon vorbei.
Definitiv Feuer
Handwerklich könnte Firestarter bei den Großen mitspielen. Allgemein legt der Film einen hochwertigen Look an den Tag, den man bei gerade einmal knapp 12 Millionen Dollar Budget nicht zwangsläufig erwartet hätte. Kameramann Karim Hussain (Possessor, Hobo with a Shotgun) fängt die Szenerie gekonnt ein, wagt allerdings wenig Experimente. Dafür hat man für den Score niemand geringeren als die Brüder John und Cody Carpenter engagiert, die einen grandiosen Job abliefern. Die Musik des Films hat einen starken Wiederkennungswert und wertet ihn deutlich auf. Die Speerspitze bildet allerdings das Effekte-Team, welches mit den vielen praktischen Effekten eine sehr sehenswerte Arbeit abliefert. Regisseur Keith Thomas war sehr darauf bedacht, dass diese, wann immer es ging, praktisch realisiert wurden, und das ist durchaus sichtbar. Laut seiner Aussage sind 99% des Feuers und der Effekte im Film praktisch gedreht worden und auf CGI wurde nur im äußersten Notfall zurück gegriffen.
Blu-ray – ja oder nein?
Neben dem Film gibt es auf der Blu-Ray noch eine Handvoll Bonusmaterial zu sehen. Das ist überschaubar, aber mit einem alternativen Ende, mehrerer erweiterter und entfallener Szenen und einem kleinen Making-of inklusive Interviews mit Darstellern und Crew durchaus erwähnenswert. Besonders der kurze Behind the Scenes-Clip zu den Effekten ist sehr interessant und kurzweilig. Ob das reicht, um den kauf zu rechtfertigen, muss jeder für sich entscheiden.
Unser Fazit zu Firestarter
Firestarter macht zwar viel richtig, scheitert aber an dem vollkommen vergessenswerten und langweiligen Drehbuch und dem sehr inkonsistenten dritten Akt. Highlights sind neben dem grandiosen Score von John und Cody Carpenter vor allem die vielen praktischen Effekte und das echte Feuer, mit dem diese gemacht wurden. Doch das Niveau der Arbeit des Effekt-Teams kann die mangelhafte Erzählung leider nicht tragen, weshalb man als ZuschauerIn zum Schluss mit einem unterdurchschnittlichen Film zurückbleibt, der sehr viel mehr hätte sein können.
Firestarter ist seit dem 14.07.2022 als VOD und ab dem 28.07.2022 als DVD & Blu-ray erhältlich!
Unsere Wertung: