„What a Feeling“ dröhnte es 1983 aus sämtlichen Lautsprechern und nun betritt Flashdance seit dem 07.02.2019 auch die HD-Bühne. Lohnt sich ein Blick und zieht das Tanzmärchen auch noch heute?
Titel | Flashdance |
Jahr | 1983 |
Land | United States of America |
Regie | Adrian Lyne |
Genres | Drama, Liebesfilm |
Darsteller | Jennifer Beals, Michael Nouri, Sunny Johnson, Kyle T. Heffner, Cynthia Rhodes, Lee Ving, Ron Karabatsos, Lilia Skala, Philip Bruns, Micole Mercurio, Malcolm Danare, Belinda Bauer, Lucy Lee Flippin, Durga McBroom, Liz Sagal, Stacey Pickren, Robert Wuhl, Matt Landers, Steve Price, Frank Pesce, Don Brockett, Marc Lemberger, Wayne 'Frosty Freeze' Frost, Debra Gordon, Tony De Santis, Ann Muffly, Monique Gabrielle |
Länge | 91 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Paramount Plus, Paramount+ Amazon Channel, Paramount Plus Apple TV Channel Kaufen: Apple TV, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Freenet meinVOD |
Ohne Tanzausbildung auf die Bühne
Tagsüber arbeitet die 18-jährige Alex (Jennifer Beals) als Schweißerin und nachts tanzt sie in der Bar Mawby’s. Mit ihren begrenzten und einfachen Mitteln möchte sie ihren Traum realisieren und professionelle Tänzerin werden. Mangels Tanzausbildung traut sie sich nicht, am Vortanzen des Pittsburgh Conservatory of Dance teilzunehmen. Als sie anfängt, ihren Chef Nick Hurley (Michael Nouri) zu daten, eröffnen sich ihr neue Möglichkeiten. Nutzt sie ihre Chance?
Die mit dem Zeitgeist tanzt
Der Film konfrontiert den Zuschauer zu Beginn gleich mit Kontrasten. Das rehäugige und zierliche Mädchen Alex ist einerseits eine hart arbeitende Schweißerin und andererseits eine grazile Tänzerin auf der Bühne der Mawby’s Bar. Das suggeriert gleich zu Beginn, wie aufopferungsbereit und schweißtreibend sie für ihre Unabhängigkeit und Träume arbeitet. Auch ihr Tanztalent bekommt gleich zu Beginn in einer der ikonischsten Szenen des Films zu sehen. Genau das hievte Flashdance im Zusammenspiel mit den zeitgenössischen Chart-Hits in den Kultfilmstatus. Die kreative Tanzchoreographien wurden stimmungsvoll in Szene gesetzt und spiegeln das Aufkommen der Musikvideos und den Zeitgeist der 80er-Jahre passend wider. Nebelmaschine, feuchte Körper und Dauerwellen am Anschlag, man ließ kein Stilmittel dieser Zeit aus und erreichte damit einen riesigen Hit.
Neben den audiovisuellen Werten lag das auch an der blutjungen Hauptdarstellerin Jennifer Beals. Mit ihrem unwiderstehlichen Rehaugen und ihrer unschuldig-naiven Art spielte sie sich in die Herzen der Zuschauer. Dass sie dabei schauspielerisch keine Bäume ausreißt und auch nur Teile der Tanzchoreographien selbst ausgeführt hat, ist hier nebensächlich. Sie funktioniert als Identifikationsfigur für den Zuschauer und verkörpert den so häufig propagierten Weg des “American Dream”.
Außen Hui, innen pfui
Flashdance mag ikonische Tanzsequenzen haben und mit zeitgenössischer Musik um sich schmeißen, inhaltlich ist das Tanzmärchen aber ziemlich mau. Der Film beginnt und endet mit einem musikalischen Knall und bietet dazwischen kitschige Klischees und eine uninspirierte Love-Story. Umgeben von belanglosen Stereotypen ist bei Alex auch nahezu keine Charakterentwicklung zu erkennen. Zu ihrem “Glück” wird sie gezwungen und profitiert dabei von ihrem einflussreichen Freund. Das widerspricht komplett dem zu Anfang aufgezeigten Weg und wirkt nicht nur heutzutage unangenehm antiquiert. Dazu sorgen die rassistischen “Gags” von Richie nur für Kopfschütteln und zeigen, dass früher nicht immer alles nur gut war.
Mein Fazit zu Flashdance
Mit seiner vollen Packung 80er-Feeling punktet Flashdance auch heute noch bei Überbleibsel aus der Zeit. Voller Nostalgieschub und mit Föhnfrisur die Hits nachtanzend kann man oberflächlich gesehen richtig Spaß mit dem Werk haben. Allzu genau sollte man aber nicht hinsehen. Denn mit seiner banalen und klischeebeladenen Geschichte verursacht man eher Kopfschütteln. Dazu gesellen sich damals schon antiquierte Themen, die heute umso mehr ein unangenehmes Gefühl hinterlassen.
Der Transfer ins HD-Zeitalter ist gelungen und bietet ein gutes Bild mit passender Farbgebung und ordentlichem Sound. Wer sich für Extras interessiert, geht hier leider leer aus.
© Paramount Pictures