Ruth fühlt sich Fremd in der Welt. Nachdem in ihr Haus eingebrochen wurde, macht sie sich mit ihrem Nachbarn auf die Suche nach den Verbrechern und findet dabei neuen Lebensmut. Allerdings haben die beiden keine Ahnung, auf was sie sich eingelassen haben, denn die Sache wird schnell gefährlicher als gedacht.
Titel | Fremd in der Welt |
Jahr | 2017 |
Land | United States of America |
Regie | Macon Blair |
Genres | Thriller, Drama, Krimi, Komödie |
Darsteller | Melanie Lynskey, Elijah Wood, David Yow, Jane Levy, Devon Graye, Christine Woods, Robert Longstreet, Gary Anthony Williams, Myron Natwick, Derek Mears, Jason Manuel Olazabal, Lee Eddy, Matt Orduna, Michelle Moreno, Chris Doubek, Marilyn Faith Hickey, Jared Roylance, Macon Blair, Cristi Miles, Wrick Jones, Jeb Berrier, Sharae Foxie, Xander Willis, Kale Willis, Lana Dieterich, Maxwell Hamilton, J.J. Green, Taylor Tunes, Kayla Dixon, Audrey Walker, Chris Sharp, Robin Blair, Buck Eddy-Blair, Josie Seid, Bill Blair, Jana Lee Hamblin, Dana Millican, Ray Buckley, Lenka Becvar, Asha Sawyer, Dagoberto Rodriguez |
Länge | 93 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Netflix, Netflix basic with Ads |
Inhalt
Ruth (Melanie Lynskey) ist vom Leben enttäuscht. Ihr Leben ist festgefahren, langweilig und deprimierend. Rassistische Bemerkungen von Patienten selbst noch auf dem Sterbebett sind genauso alltäglich wie die unachtsamen und arroganten Autofahrer. Und immer wieder liegt ein Haufen Hundescheiße auf ihrem Vorgarten. Gleichzeitig macht die Depression die ganze Sache nicht gerade besser. Als bei Ruth auch noch eingebrochen und ihr Laptop sowie das Silberbesteck ihrer Großmutter gestohlen wird, wendet sie sich zunächst an die Polizei. Da diese aber nicht viel machen kann, reißt bei ihr endgültig der Geduldsfaden. Ruth will nicht immer nur einstecken müssen, sie geht zum Angriff über.
Gemeinsam mit ihrem exzentrischen Nachbarn Tony (Elijah Wood) macht sie sich auf die Suche nach den Verbrechern. Dabei finden die beiden Außenseiter nicht nur Spuren, sondern auch ihre Lebensfreude und innere Stärke wieder. Nach den ersten Erfolgen müssen die Amateur-Detektive jedoch feststellen, dass sie dem Ganzen überhaupt nicht gewachsen sind. Es wird gefährlicher als zunächst angenommen.
Kritik
Skurrile, aber sympathische Hauptfiguren
Selbst der netteste Mensch der Welt besitzt eine Grenze, die man nicht überschreiten sollte. So auch Ruth. Geradezu mit stoischer Gelassenheit erträgt sie eine Unannehmlichkeit des Lebens nach der nächsten, bis es nicht mehr so weitergehen kann. Als sie ausgeraubt wird und Ruth sich nicht mal mehr sicher in ihrem eigenen Haus fühlen kann, werden ihre Kampfgeister geweckt. Ihr Nachbar Tony, ein seltsamer Kampfkunstfanatiker, will ihr helfen. Das ungleiche Duo passt nicht wirklich zusammen, aber sie haben den gleichen Wunsch. Die Gesellschaft muss sich ändern. Die Menschen muss sich bessern.
Chris: „Was wollen Sie?“
Ruth: „Dass die Menschen auf dieser Welt keine Arschlöcher sind!“
Beide werden mit ihren Ecken und Kanten äußerst sympatisch gespielt, insbesondere Melanie Lynskey als Ruth. Natürlich geht auch Elijah Wood in der Figur auf (hat er eigentlich jemals keine Glanzleistung abgeliefert?), aber der Film wird vor allen Dingen von Lynskey getragen. Man fiebert mit den beiden Außenseitern mit. Wer ist denn auch nicht für den Underdog?
Fremd in der Welt ist ein Genremix
Während ihres Abenteuers treffen sie immer wieder sehr seltsame und exzentrische Figuren, was zum schwarzen Humor des Films beiträgt. Gleichzeitig hat der Film auch einen melancholischen Unterton. Im Verlauf des Geschehens spitzen sich die Absurditäten zu. Damit vermischen sich die verschiedenen Genrerichtungen des Films. Schwarzen Komödie, Drama, Krimi und sogar Thrillerelemente, insbesondere im dritten Akt, sind zu finden. Sicherlich nicht zu Unrecht konnte der Film beim Sundance Film Festival 2017 den großen Preis als Bester Film mit nach Hause nehmen. Überraschend war doch die übertriebene Gewaltdarstellung, die auch zum Humor beiträgt. Durch diese krasse Vermischung der einzelnen Genreelemente verändert sich die Atmosphäre besonders zum Ende stark.
Fazit
Fremd in der Welt ist ein unterhaltsamer Genremix, welcher von den interessanten Figuren getragen wird. Dem Film fehlt leider die Tiefe. Es wird an wichtigen und gesellschaftskritischen Fragen gekratzt, aber nur an der Oberfläche. Ich hatte mir an dieser Stelle mehr erhofft. Trotzdem machen die skurrilen Situationen und melancholischen Momente den Film unterhaltsam. Wer Fargo und The End of the F***ing World mochte, kann Fremd in der Welt sicherlich einiges abgewinnen.
Unsere Wertung:
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