Erst vor einigen Monaten konnten Kaija-Fans mit Godzilla Minus One ihren Monsterhunger stillen, da kommt bereits der fünfte Film des Monsterverse in die Kinos. Ob auch Godzilla x Kong: The New Empire einen Monsterspaß bereitet, lest ihr in unserer Kritik.
Titel | Godzilla x Kong: The New Empire |
Jahr | 2024 |
Land | United States of America |
Regie | Adam Wingard |
Genres | Action, Abenteuer, Science Fiction |
Darsteller | Rebecca Hall, Brian Tyree Henry, Dan Stevens, Kaylee Hottle, Alex Ferns, 陈法拉, Rachel House, Ron Smyck, Chantelle Jamieson, Greg Hatton, Kevin Copeland, Tess Dobre, Tim Carroll, Anthony Brandon Wong, Sophia Emberson-Bain, Chika Ikogwe, Vincent B. Gorce, 周叶叶, Jamaliah Othman, Nick Lawler, Jordy Campbell, Cassie Riley, Robert Clavero, Patrick Moroney |
Länge | 115 Minuten |
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Die Story von Godzilla x Kong: The New Empire
Während die Welt noch immer bei jeder Titanen-Attacke schwere Verluste erleidet und gerade Godzilla als omnipräsente Gefahr durch Metropolen stapft, muss die Monarch-Wissenschaftlerin Dr. Ilene Andrews (Rebecca Hall) gemeinsam mit ihrer Tochter Jia (Kaylee Hotel) den mittlerweile innerhalb der Hohlerde beheimateten Kong beaufsichtigen. Doch dann erhalten sie ein Signal aus unbekannten Gebieten der Hohlerde und Godzilla wird auf der Erdoberfläche zur unkontrollierbaren Gefahr. Ist das Ende der Welt besiegelt? Und wenn ja, podcastet Bernie Hayes (Brian Tyree Henry) dabei?…
Monster-Kaiju-Fights im WWE-Style
Das 2014 mit Godzilla von Gareth Edwards gestartete Monsterverse erhält mit Godzilla x Kong: The New Empire bereits seinen fünften Eintrag. Erstmals darf mit Adam Wingard ein Filmemacher einen zweiten Film drehen. Und dies merkt man dem Film durchaus an. Denn tonal geht Wingard in die gleiche Richtung, wie es sein Vorgänger bereits tat. Dies bedeutet, dass vor allem die Monster im Fokus stehen und der Film sich selbst, zumindest stellenweise, nicht wirklich ernst nimmt. Daher seien diejenigen gewarnt, die schon mit Godzilla vs Kong fremdelten: Wingard reproduziert weite Teile seines 2021er-Monsterverse-Debüts und liefert einen ehrlich-albernen Monster-Kaiju-Actioner ab. Die Story ist dabei mittel zum Zweck.
So wundert es nicht, dass ein US-Kritiker den Vergleich zur WWE, der größten Wrestling-Promotion der Welt zog. Denn wie auch dort ist beim Aufeinandertreffen der Titanen das Story-Gerüst lediglich dazu geeignet, den Zuschauer:innen ein Mindestmaß an Interesse für den eigentlichen Fokus zu liefern – die Monster-Fights. Insofern ist es fast bemerkenswert, dass keines der Monster sich ein Mikrofon schnappt und erstmal den Gegner bepöbelt, um ihn anschließend auf die Schnauze zu kloppen. Hin und wieder wünscht man sich gar, dass dieser ganze Humbug um Hohlerde, Titanenmystik und Co. völlig fallen gelassen wird und die Big Boys endlich spielen bzw. kämpfen dürfen. Doch Wingard zögert seinen Main Event, mal geschickt, mal weniger geschickt, arg hinaus. Dabei ist der Aufbau der Bedrohung durchaus geschickt gemacht und schürt hohe Erwartungen, die letztlich doch ein wenig verpuffen, wenn sie dann auf der Leinwand erscheint. Die Kreativität ist somit doch etwas limitiert.
Inszenatorisches Fast-Food für die Generation TikTok
Auch bei der Inszenierung setzt Wingard auf Altbewährtes und stopft alles an Effekten in seine Produktion. Aber anstatt Bilder auch wirken zu lassen, provoziert er mit einer meist ruhelosen Kamera und halsbrecherischen Schwenks Schwindel- und Übelkeitsanfälle. Dadurch entsteht einerseits zwar eine gewisse Dynamik, andererseits erscheinen vor allem die digital generierten Bilder beliebig und austauschbar. Weil es keinerlei Bemühungen gibt, das Spektakel inszenatorisch im Zaum zu halten und nachhaltige Momente zu liefern, verlieren die Monster-Akteure um Kong und Godzilla größtenteils ihre Titanen-Aura. Wenn Godzilla in einer kurzen Sequenz eine europäischen Metropole mit der Kaiju-Abrissbirne durchquert, erzeugt dies bei den Zuschauer:innen kein Erstaunen mehr. Auch, weil man es im Vorgänger bereits exzessiv betrieb, bleibt das Spektakel in erstaunlich erwartbaren Bahnen.
Konnte ein Gareth Edwards sein Publikum noch mit dem Anteasern der Eskalation bei der Stange halten und der unterschätzte Godzilla – King of the Monsters reihenweise epische Bilder aneinanderreihten gelingt dies Wingard so gut wie nie. Während es nicht nur an der einen Szene oder dem einen Shot, an den man sich im Nachgang erinnern wird fehlt, mangelt, erzeugt der Film ein Erlebnis, welches Besucher:innen von Fast-Food-Restaurantbesuchen kennen: Der Bauch ist zwar nach dem Essen voll, aber ein besonders sättigendes, herausragendes und erinnerungswürdiges Erlebnis ist es nicht. Vielmehr wirkt es so, als konzipiere man für die Generation TikTok. Inhaltlich dünn, aber alle paar Augenblicke wird ein neuer (visueller) Reiz gesetzt, der möglichst bunt sein muss.
Bis zur großen Klopperei dauert’s
Das ist vor allem merkwürdig, weil es im extremen Kontrast zum Rhythmus des Films steht. Denn während vor allem in der ersten halben Stunde ein geradezu wahnwitziges Tempo vorgelegt wird, bremsen dies immer wieder unnötige Expositionsdialoge der menschlichen Protagonist:innen aus. Zudem erzeugt das Drehbuchteam um Terri Rossio und Co. das Gefühl, dass Geschehen künstlich in die Länge zu ziehen. Auch dadurch geht eine Menge Zeit ins Land, bis es zum ultimativen Main Event zwischen Godzilla, Kong und Weiteren kommt. Dieser fällt dann zwar erneut kurzweilig aus, ist aber im gleichen Moment auch recht unspektakulär im Verhältnis zum vorherigen Erwartungsaufbau. Die bereits vorher zu Nebendarsteller:innen degradierten Charaktere interessieren dann spätestens gar nicht mehr.
Das ist allerdings nicht weiter schlimm, da die meisten Darsteller:innen, allen voran Bryan Tyree Henry und Dan Stevens, sichtlich Spaß an ihrer Arbeit vermitteln. Dazu scheinen sie sich bewusst zu sein, in was für einer Art Film sie sind. Und so ist es ingesamt stimmig, dass sich der Film fast zu keiner Zeit wirklich ernst nimmt. Unter den dargelegten Aspekte leidet automatisch das Mitfiebern und Investiert sein in die Figuren, doch wirkt dies wenigstens stimmig, weil auch zu keiner Zeit behauptet wird, es bestehe für eine der menschlichen Hauptfiguren auch nur im Ansatz Gefahr. Gleichwohl werden das Leid der Menschen oder die Auswirkungen der Zerstörung nie gezeigt und quasi ausgeblendet. Wer damit schon bei den Vorgängerfilmen seine Probleme hatte, wird dieselben im Falle von Godzilla x Kong: The New Empire haben.
Unser Fazit zu Godzilla x Kong: The New Empire
Mit etwas zu langem Vorgeplänkel steuert Wingards Wrestling-Monstershow auf einen Showdown zu, der zwar kurzweiligen Spaß bietet, sich allerdings sehr an sich selbst ergötzt und wenig Nachwirkung erzeugt. Den beliebigen Bildern ohne Erinnerungswert sind schon wenige Minuten nach dem Filmende fast vergessen und ein emotionales Mitfühlen wird gar nicht erst versucht zuzulassen. Aber Wingard scheint zu wissen, was sein Film ist, nämlich eine große, alberne Klopperei zwischen Monstern, und daher empfiehlt sich die Devise: Hirn aus, Reizüberflutung zulassen und die Show, so es denn geht, genießen.
Godzilla x Kong: The New Empire startet am 04. April 2024 in den deutschen Kinos.
Unsere Wertung:
©Warner Bros.