Ein Sturm zieht in Grand Isle – Mörderische Falle auf. Nicolas Cage ist Teil eines durchtriebenen Thrillers rund um Verführung, Entführung und Mord. Ob sich der Inselbesuch lohnt, erfahrt ihr hier.
Titel | Grand Isle - Mörderische Falle |
Jahr | 2019 |
Land | United States of America |
Regie | Stephen S. Campanelli |
Genres | Thriller |
Darsteller | Nicolas Cage, KaDee Strickland, Luke Benward, Kelsey Grammer, Zulay Henao, Emily Marie Palmer, Oliver Trevena, Beatrice Hernandez, Isabella Grace Roark, Haley Milsap, Rob Mars, Danny Le Boyer, Trey Tycer, Duncan Casey |
Länge | 97 Minuten |
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Ein unmoralisches Angebot
Es hat sich ein Hurricane angekündigt. Doof, wenn just einen Tag davor der Zaun aufgrund eines Einbrechers zu Bruch geht. Aus diesem Grund engagiert Ex-Marine Walter (Nicolas Cage) den jungen Familienvater und ebenfalls Ex-Militär Buddy (Luke Benward) für die Reparatur seines Zaunes. Doch schnell geraten die Handwerksarbeiten in den Hintergrund. Walters Frau Fancy (KaDee Strickland) hat scheinbar ein Auge auf den jungen Handwerker geworfen, was für einige Unstimmigkeiten sorgt. Als Buddy von Walter dann plötzlich ein lukratives Angebot für die Ermordung seiner Frau erhält, bekommt das Zusammenspiel zwischen den Dreien ganz neue Dynamiken…
Lange Langeweile
Einmal zurück in die 80er bitte. Genauer gesagt ins Jahr 1988, wo die Geschichte von Grand Isle – Mörderische Falle stattfindet. Mal wieder die 80er also, aber keine Angst. Wer eine abermalige popkulturelle Achterbahnfahrt befürchtet, kann entspannt durchatmen. Achtet man nämlich nicht genau drauf, merkt man gar nicht, dass der Film in jener Zeit spielt. Für die Handlung an sich ist es auch unwichtig, Viel mehr stützt sich der Film auf sein viktorianisches Anwesen, das mit knarzenden Böden und verschlossenen Türen ein Mysterium aufbaut. Noch undurchschaubarer ist das Ehepaar Franklins, dass mit einem einmal mehr durchgeknallten Nicolas Cage und einer eleganten KaDee Strickland aufwartet. Ein versoffener Ex-Marine mit Hang zu Theatralik und eine mysteriöse und zielstrebige Femme fatale geben hier ein denkbar gegensätzliches Paar ab. Da ist der naive und blutjunge Familienvater natürlich ein gefundenes Fressen, um als Spielball für die beiden zu fungieren.
So spannend und interessant sich die Ausgangslage im ersten Moment lesen mag, so langweilig sind die ersten zwei Drittel des Films. Ungelenk wird die Fahrtrichtung der Handlung etabliert, um dann von einem unsinnigen Dialog in den nächsten zu wandern. Wenn Walter mit Buddy über das Leben und die vergangene Militärzeit sinniert, ist das nicht tiefgründig oder ergreifend, sondern fast schon peinlich. Denn die Dialogzeilen sind einfach nur künstlich und realitätsfern. Auch Fancys sexuelle Spielereien mit dem unsicheren jungen Mann wirken unfreiwillig komisch, die Aufbauphase für das finale Drittel wird fast schon zur Tortour. Inhaltliche Dämlichkeiten wie der lächerliche Reparaturfortschritt beim Zaun beispielsweise sind dann auch schon egal.
Lebenszeichen im finalen Akt
Doch bevor die Langeweile richtig unerträglich wird, drückt Grand Isle – Mörderische Falle dann doch mal aufs Gaspedal und rückt das Ehepärchen Franklin in ein ganz anderes Licht. Das kommt dann nicht wirklich überraschend, sorgt aber endlich für etwas Bewegung in der Handlung. Hier und da wurden gewisse Abgründe und Spannungen angedeutet, erfüllen aber nur bedingt die geweckte Erwartungshaltung. Denn für die angeteasten Ausblicke bleibt der Film dann zu zahm. Dafür überschlagen sich gegen Ende die Ereignisse. Schade nur, dass keine der Ideen richtig aufgeht, da der Aufbau zuvor ordentlich vermurkst wurde. Und der Schlusspunkt setzt dem Ganzen dann die Krone der Lächerlichkeit auf.
Der komplette Reinfall ist der Film dann aber nicht geworden, dafür wurde das viktorianische Haus zu stimmig in Szene gesetzt und dafür spielen Nicolas Cage und KaDee Strickland zu unterhaltsam. Wirklich gut ist deren Performance nicht, aber man kann mit dieser überzeichneten Art seinen Spaß haben. Das gilt nicht für Luke Benwards Leistung, die demotiviert und limitiert wirkt und mit einer furchtbar eindimensionalen und stereotypen Figur zu kämpfen hat. Doch das passt zum ideenarmen Film, und so wird auch dieser in den Untiefen von Nicolas Cages umfangreicher Filmografie versinken.
Unser Fazit zu Grand Isle – Mörderische Falle
Die Vorzeichen einen spannenden Thriller stehen nicht schlecht – ein altes, mysteriöses Haus. ein bevorstehender Sturm, eine endrückte Ehe und ein junger Familienvater als naiver Spielball. Doch macht man nichts aus seiner Ausgangslage und langweilt stattdessen den Zuschauer mit zähen und realitätsfernen Dialogen. Einzig das überzeichnete, aber dennoch unterhaltsame Schauspiel von KaDee Strickland und Nicolas Cage hält einen bei der Stange. Der Schlussakt überschlägt sich dann mit Ereignissen, kann dem blassen und überforderten Luke Benwards als Protagonisten aber auch kein rühmliches Ende bereiten. Überraschend oder gar spannend wird’s auch da nicht, was bleibt, ist ein verschenkter und enttäuschender Thriller.
Grand Isle – Mörderische Falle ist seit dem 01.10.2020 ditital und seit dem 15.10.2020 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Unsere Wertung:
© Koch Films