Mode, Macht, Intrigen – House of Gucci erzählt die Geschichte um das titelgebende Unternehmen bis zum Mord an Maurizio Gucci 1995, mit dem Fokus auf seiner Ex-Frau Patrizia, die den Auftragsmörder mit Hilfe einer TV-Wahrsagerin anheuerte. Warum sich der Film lohnt, erfahrt ihr hier!
Titel | House of Gucci |
Jahr | 2021 |
Land | Canada |
Regie | Ridley Scott |
Genres | Historie, Drama, Krimi |
Darsteller | Lady Gaga, Adam Driver, Al Pacino, Jeremy Irons, Jared Leto, Jack Huston, Salma Hayek Pinault, Alexia Murray, Vincent Riotta, Gaetano Bruno, Camille Cottin, Youssef Kerkour, Reeve Carney, Florence Andrews, Mehdi Nebbou, Miloud Mourad Benamara, Andrea Piedimonte Bodini, Vincenzo Tanassi, Mauro Lamantia, Nicole Bani Sarkute, Mia McGovern Zaini, Clelia Rossi Marcelli, Pietro Ragusa, Alessandro Pess, Al Mariotti, Monica Nappo, Alessandro Piavani, Marina Occhionero, Pierpaolo Palladino, Jun Ichikawa, Daphne Morelli, Mădălina Ghenea, Gjergj Lala, Alessandra Borgia, Havana Alfarano, Philippe Boa, Ira Fronten, Marika De Chiara, Antonello Annunziata, Edouard Philipponnat, Nicola Garofalo, Daniele De Martino, Beatrice Pelliccia, Beppe Rosso, Jay Natelle, Johanna Santos, Larry Kapust, Livio Beshir, Pietro Pace, Bianca Nappi, Paolo De Giorgio, Mario Opinato, Gianpiero Pumo, Stefano Moretti, Catherine Walker, Martino Palmisano, Eva Moore, Filippo De Carli, Marco Sincini, Daniele Monterosi, Daniela Macaluso, Alfredo Pea, Dirk Plönissen, Mimmo Mancini, Eric Alexander, Beniamino Marcone, Simone Spinazzè, Fausto Caroli, Bruce McGuire, Loris Loddi, Luca Chikovani, Alessandro Egger, Roger Garth, Andrea Bruschi, Dante Alba, Marta Marenco |
Länge | 158 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: MagentaTV Kaufen: Apple TV, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Microsoft Store, Freenet meinVOD Leihen: Apple TV, Amazon Video, Sky Store, Rakuten TV |
Die Handlung von House of Gucci
Patrizia Reggiani ist eine junge attraktive Italienerin, die Ende der 70er als Office-Managerin in der Logistik-Firma ihres Vaters arbeitet. Auf einer Party lernt sie Maurizio Gucci kennen, der für sie das Ticket in die Welt der Reichen und Schönen ist. Die beiden verlieben sich und ehrgeizig setzt sie alles daran, dass Maurizio den Konzern übernimmt und noch erfolgreicher wird. Dafür gilt es einige Hindernisse aus dem Weg zu räumen, und als ihre Pläne letztendlich scheitern, überschreitet sie eine Grenze und 1995 wird Maurizio von einem Auftragsmörder erschossen.
Großartiger Cast
Schon die Namen auf dem Plakat machen neugierig. Mit Lady Gaga, Adam Driver, Al Pacino, Jared Leto, Jeremy Irons und Salma Hayek ist der Film prominent besetzt – und der Cast macht den Film wirklich besonders. Spätestens jetzt hat Lady Gaga eindrucksvoll demonstriert, was für eine gute Schauspielerin sie ist. Sie spielt Patrizia, die verzweifelt versucht, in die Welt der Guccis zu passen, obwohl ihr selbst die teuren Outfits immer ein Stückchen zu eng sind. Mit einer Mischung aus Sexappeal, Geschäftssinn, Unberechenbarkeit und dem ganz anderen Hintergrund wickelt sie den reichen Maurizio um den Finger.
Gespielt von Adam Driver macht dieser im Film ebenfalls eine spannende Wandlung durch. Vom Mike Corleone, der zunächst Anwalt werden und nichts mit dem Familienerbe zu tun haben will, steigen ihm der von seiner Frau eingefädelte Erfolg und das Geld später zu Kopf und er würde das Geschäft am liebsten ganz alleine führen. Obwohl er ein Stück weit angewidert vom skrupellosen Vorgehen seiner Frau ist, sucht er Trost bei einer Jugendfreundin und frönt dem Reichtum.
Da sich die Geschichte vom Kennenlernen von Maurizio und Patrizia bis zu seinem Tod doch recht lang erstreckt und auch die Anteile von Vater, Onkel und Cousin gewonnen werden wollen, gibt es entsprechend viele Charaktere und der Film muss den einen oder anderen Zeitsprung machen. In kurzen Dialogen und Reaktionen werden aber die Motive der einzelnen Figuren deutlich und die Brüche zum Beispiel anhand von Geburtstagen oder anderen Ereignissen kenntlich gemacht. Der Film eignet sich damit perfekt fürs Kino und eher nicht zum nebenbei Gucken.
Mode, Intrigen, zu viel Geld
Zwar gibt es zuhauf schöne Gucci-Outfits und Accessoires, leider sieht man aber lediglich den New Yorker Store von innen und auch die Modenschauen kommen etwas kurz, um dann die Handlung voranzutreiben. Die erfolgreiche Modenschau mit der ersten Kollektion des von Maurizio verpflichteten Tom Ford findet sich (inklusive der berühmten Männerpobacken) auch im Film, da sie Gucci zurück in die Trends brachte. Trotzdem lohnt sich der Film auch für Mode-Enthusiasten und Ridley Scott wäre nicht Ridley Scott, wenn House of Gucci nicht auch gut aussähe.
Der Soundtrack mit einer Mischung aus New Wave und Klassik verleiht den Bildern Atmosphäre. Blondies Heart of Glass oder die Eurythmics mit Sweet Dreams geben 80er Vibes, wirken aber auch modern. Auch bekannte klassische Stücke wie die Arie der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte, als Paolo merkt, dass er hintergangen wurde und Patrizias Falle zuschnappt, passen perfekt zur Story. Die Filmmusik ist von Harry Greg-Williams, mit dem Ridley Scott auch schon bei Der Marsianer zusammenarbeitete.
Auch für Markeninteressierte dürfte der Film spannend sein, da die Geschichte des Hauses von Guccio Gucci, dem Gründer des Hauses und Maurizios Großvater, bis 1995 mit Ausblick Erwähnung findet. Ebenso wird sich den Interessen und (Fehl-)Entscheidungen einzelner Familienmitglieder sowie den Intrigen untereinander gewidmet. Der Film basiert auf dem Roman The House of Gucci: A Sensational Story of Murder, Madness, Glamour, and Greed von Sara Gay Forden aus dem Jahr 2001 (in der deutschen Übersetzung unter dem Titel GUCCI: Mode, Mord und Business veröffentlicht).
Im Unternehmen klingelt die Kasse, die Familie ist unzufrieden
Der Filmstart von House of Gucci bescherte dem ehemaligen Familienunternehmen eine erhöhte Nachfrage. Begeistert sind die Guccis von dem Film jedoch nicht, sie möchten klagen, da er über die wahre Kriminalgeschichte hinausginge. Vor allem im Falle von Paolo Gucci kann man die negative Reaktion seiner Tochter verstehen. Schauspieler und Thirty-Seconds-To-Mars-Sänger Jared Leto (in dieser Rolle kaum zu erkennen), spielt Paolo als leicht verrückten, untalentierten Exzentriker, der sich selbst für etwas Besonderes hält. Übergewichtig, mit sehr hoher Stimme und langem fettigen Haarkranz, passt er als schräger Charakter zwar gut in den Film, ein bisschen respektlos bleibt diese Darstellung wohl aber.
Auch wenn der Film unabhängig von der Firma Gucci entstanden ist, gibt es hier doch einige Überschneidungen. Jared Leto zum Beispiel ist Testimonial für die Marke und Salma Hayeks Ehemann François-Henri Pinault ist CEO von Kering, dem das Unternehmen neben anderen Luxusmarken wie Yves Saint Laurent, Balenciaga, Bottega Venetta oder Alexander Mc Queen gehört. Für Gucci hat sich der Film in jedem Fall gelohnt.
Unser Fazit zu House of Gucci
Für Lady-Gaga-Fans, Mode- und Markeninteressierte ist House of Gucci ein Must-See, aber auch sonst ist das Drama mit den spannenden Charakteren sehr sehenswert. Im Gegensatz zur Realität vielleicht überzogen, liefern die Stars ein überzeugendes Schauspiel ab, die Basis der wahren Ereignisse macht das Ganze umso dramatischer, der Soundtrack stimmt und von der Ausstattung bis zum finalen Look der Szenen hat der Film einiges zu bieten. Dafür arbeitete Ridley Scott erneut mit Dariusz Woiski hinter der Kamera, mit dem er zuletzt für Alien: Covenant drehte. Alles in allem ein gelungenes Drama mit einigen Zeitsprüngen, die aber gut nachvollziehbar bleiben.
House of Gucci startet am 02. Dezember in den deutschen Kinos.
Unsere Wertung:
© Metro-Goldwyn-Mayer-Pictures Inc.