Erster Urlaub ohne Mama und Papa, Partys nonstop bis zum Filmriss und erste Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht – How to Have Sex ist ein authentisches Teen-Drama mit reichlich Urlaubsfeeling.
Titel | How to Have Sex |
Jahr | 2023 |
Land | Belgium |
Regie | Molly Manning Walker |
Genres | Drama |
Darsteller | Mia McKenna-Bruce, Lara Peake, Enva Lewis, Samuel Bottomley, Shaun Thomas, Laura Ambler, Eilidh Loan, Daisy Jelley, Elliot Warren, Anna Antoniades, Guy Lewis, Eleni Sachini, Finlay Vane Last, Eric Manaka, Matilda Rowe, Elizabeth Matthews, Konstandina Rousohatzaki, Olivia Brady, Isabelle Atkinson, Evija Stepanenko |
Länge | 91 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Amazon Prime Video, Amazon Prime Video with Ads Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Videoload, Verleihshop Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Kino on Demand, Videoload, Verleihshop, Freenet meinVOD |
Die Handlung von How to Have Sex
Tara, Skye und Em haben die letzten Prüfungen in der Schule hinter sich gebracht und belohnen sich mit einem Partyurlaub auf Kreta. Die Nacht verbringen die drei jungen Mädchen mit Feiern und am Tag wird ausgeschlafen.
Umso ausgelassener wird die Stimmung, als sich das Trio mit einer anderen Clique vom Hotelzimmer gegenüber anfreundet. Mit Badger, Paddy und Paige feiern die Drei nicht nur ausgelassen, es kommt auch bald zu erstem Körperkontakt. Besonders für Tara ist das Thema Sex mit besonderem Druck verbunden, weil sie noch Jungfrau ist.
Soll sie dem sozialen Druck unter den Jungs und Mädchen nachgeben oder ist der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen?
Aftersun trifft Ballermann-Party
Als im vorletzten Jahr Paul Mescal mit seiner Filmtochter in Aftersun in den Urlaub fuhr, ließ das nicht nur Urlaubsstimmung aufkommen. Anhand eines einzigen Urlaubs (und einer zweiten ummantelnden Erzählebene) wurde eine dramatische Vater-Tochter-Beziehung erzählt, die zu Tränen rührte.
Auch im Debütfilm der ausgebildeten Kamerafrau Molly Manning Walker spielt sich die gesamte Handlung im Rahmen eines Urlaubs ab und erzählt dabei eine ernste Geschichte. Wer die drei Mädels Skye, Tara und Em eigentlich sind, aus welchem Leben sie kommen, ergibt sich erst nach und nach und ist erst einmal unwichtig. Es herrscht Ausnahmezustand, besser gesagt Party-Time.
Was im ersten Moment an den hedonistisch-überdrehten Spring Breakers (2012) mit James Franco erinnert, ist jedoch deutlich unaufgeregter und intimer. Neben dem Feiern und Alkohol nähert sich Walker dem Thema Sex und erste sexuelle Erfahrungen besonders behutsam und sensibel.
Mit präzisem Blick bildet sie ab, welche Dynamik sich entwickelt, wenn junge, noch unerfahrene Männer und Frauen unter harmlosen Vorzeichen, im Party-Urlaub, aufeinandertreffen.
Hier scheint auch Walkers eigene Biographie in ihr filmisches Schaffen hineinzustrahlen, da sie im Alter von 16 Jahren vergewaltigt wurde und und sich diesem schwierigen Thema auch schon in ihrem Kurzfilm Good Thanks, You? (2020) widmete.
Das Küken in der Runde
Während How to Have Sex unvermittelt mit dem Dreiergespann um Tara startet, kristallisiert sich diese nach und nach als Hauptfigur heraus. Gerade weil Skye und Em schon erste sexuelle Erfahrungen gemacht haben und selbstbewusst mit dem Thema kokettieren, wird Tara zum Küken in der Runde.
Auf sie prasseln die typischen Erwartungen und Vorstellungen ein, die junge Menschen vom Urlaub alleine ohne Eltern und gewissermaßen ohne Verantwortung haben. Warum nicht auch Sex haben, wenn man sein Gegenüber attraktiv findet? Alles scheint möglich und richtig.
Dass Taras Weg der Selbstfindung und Selbstbehauptung dabei über weite Strecken spannend und ergreifend genug ausfällt, hat mehrere Gründe.
Neben den talentierten und frisch wirkenden Jungdarsteller:innen sorgt vor allem das tolle Urlaubssetting und die absolut geerdete Inszenierung dafür, dass man sich nach wenigen Minuten schon im Geschehen verliert.
Wer allerdings erwartet, dass How to Have Sex trotz aller Vorzeichen auf einen großen Knall und eine schockierende Botschaft hinausläuft, der könnte trotz der kompakten Laufzeit etwas enttäuscht werden.
Ja, der Film hat definitiv etwas zu sagen. Aber er bleibt bis zum Schluss bei seinem authentisch-bodenständigen Ansatz, zeigt Fehlverhalten, Leichtsinnigkeiten und Lektionen fürs Leben, aber ohne diese für den einfachen Knalleffekt hochzujazzen.
Unser Fazit zu How to Have Sex
How to Have Sex ist ein authentisch-geerdetes Teenie-Drama, das sich um erste sexuelle Erfahrungen, toxische Partykultur und fragwürdige männliche wie weibliche Urlaubsbekanntschaften dreht. Regisseurin und Autorin Molly Manning Walker vermeidet dabei allzu bekannte Klischees und erzählt ihre Geschichte auch nicht auf den einen großen Moment hin, um ihr Publikum zu schockieren.
So bleibt How to Have Sex bis zum Schluss bodenständig und dank der frischen Darsteller:innen auch glaubwürdig und ausdrucksstark, ohne dass das Thema der Selbstfindung junger Frauen eine großartig neue oder überraschende Perspektive gewinnt.
How to Have Sex ist am 15. Februar auf DVD & Blu-ray und on demand erschienen.
Unsere Wertung:
© Capelight Pictures