Bei Im Netz der Versuchung stehen mit Matthew McConaughey und Anne Hathaway zwei Hollywood-Schwergewichte auf der Besetzungsliste. Ob der Film überzeugen kann, und was man hier überhaupt erwarten darf, das und mehr klären wir in unserer Rezension.
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Titel | Im Netz der Versuchung |
Jahr | 2019 |
Land | United Kingdom |
Regie | Steven Knight |
Genres | Thriller, Mystery, Drama |
Darsteller | Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Jason Clarke, Diane Lane, Djimon Hounsou, Jeremy Strong, Charlotte Butler, David Butler, Rafael Sayegh, Michael Richard, Robert Hobbs, Kenneth Fok, Garion Dowds, John Whiteley, Edeen Bhugeloo, Redd Pepper, Gunnar Sizemore |
Länge | 102 Minuten |
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Worum geht’s in Im Netz der Versuchung?
In Im Netz der Versuchung spielt Matthew McConaughey Baker Dill, einen Kriegsveteranen und Kapitän seines eigenen kleinen Fischerboots. Auf der beschaulichen abgelegenen Insel Plymouth fährt er gegen Bezahlung mit Touristen zum Thunfisch-Angeln aus und versucht dabei auch selbst den ein oder anderen Fisch an Land zu ziehen. Die Abende verbringt er entweder in der örtlichen Kneipe oder bei seiner Freundin Constance (Diane Lane).
Eigenbrötlerisch und etwas zu sehr dem Alkohol zugeneigt scheint er doch recht zufrieden mit seinem Leben zu sein, bis ihn plötzlich seine Ex-Frau Karen, gespielt von Anne Hathaway, auf der Insel besucht. Karen bittet Baker ihren sadistischen Ehemann Frank (Jason Clarke) umzubringen. Dafür bietet sie ihm 10 Millionen Dollar als Belohnung an. Als dann noch ein mysteriöser Vertreter für Angelbedarf, gespielt von Jeremy Strong, auf der Insel ankommt und nach Baker sucht, wird die Lage zunehmend nebulöser.
Die Katze und der Sack
Häufig wollen Filmemacher und Studios mit Details zur Story ihrer Filme so lang wie möglich hinter dem Zaun halten. Die Maßgabe in Sachen Informationen lautet: So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig. Nötig, um möglichst viele Leute ins Kino zu locken. Diese schwierige Gratwanderung funktioniert leider nicht immer. Besonders die Trailer von Horrorfilmen spoilern manchmal wichtige Story-Entwicklungen oder sogar ganze Story-Twists.
Diesen Vorwurf kann man den Schaffenden hinter Im Netz der Versuchung wahrlich nicht machen. Im Gegenteil. Man wird vom Marketing, zumindest in Sachen Filmtitel und Filmplakat, in eine völlig falsche Richtung manövriert. Dazu, und ob sich der Besuch im Kino dennoch lohnt, lest ihr in den kommenden Kapiteln mehr.
Was erwartet man?
Wenn man den Titel des Films liest und sich das offizielle Filmplakat anschaut, dann könnte man sehr leicht meinen, dass es sich bei Im Netz der Versuchung um ein Reboot von Eine Verhängnisvolle Affäre handelt. Doch mit dem Thriller von 1987 mit Michael Douglas und Glenn Close in den Hauptrollen hat der Streifen herzlich wenig gemein. Sogar die Hauptthemen des Klassikers, Sehnsucht und Liebe, existieren beim neuen Film von Regisseur Steven Knight, unter anderem bekannt als Schöpfer der Serien Peaky Blinders und Taboo, nur am Rande und haben keine elementaren Auswirkungen auf die Handlung. Doch um was handelt es sich dann bei Im Netz der Versuchung denn nun?
Was bekommt man?
Diese Frage beantwortet der Film erst nach gut der Hälfte seiner 107 Minuten. Im Netz der Versuchung ist ein Mystery-Thriller. Und als genau das funktioniert er dann doch überraschend gut. Denn besonders Matthew McConaughey macht in seiner Rolle als Baker Dill eine enorm gute Figur. Zu jeder Sekunde nimmt man ihm den vom Leben gezeichneter Veteranen ab, der auf einer beschaulichen Insel einfach nur seine Ruhe finden will. Dabei lässt er selbst jene nicht wirklich an sich heran, die die größten Rollen in seinem jetzigen Leben spielen.
Sowohl seine Liebschaft Constance als auch sein Geschäftspartner Duke (Djimon Hounsou) können nicht hinter seine steinerne Fassade schauen. Und genau diese Fassade ist es, die McConaughey mit großer Leidenschaft spielt. Gegen diese Leistung verblasst die restliche Besetzung leider etwas. Sowohl Anne Hathaway als auch Diane Lane wirken mit ihren recht eindimensionalen Charakteren schwer unterfordert und verpassen es aber auch ihnen ihren eigenen Stempel aufzudrücken.
In Summe merkt man als Zuschauer deutlich, dass Baker Dill das unangefochtene Zentrum der Geschichte darstellt.
Stimmige Optik und frischer Twist
Die Optik des Films weiß dagegen auf fast ganzer Linie zu überzeugen. Im Netz der Versuchung wirkt mit seinem 90er Jahre Look und den toll gefilmten Bildern extrem kompetent in Szene gesetzt. Wobei man natürlich sagen muss, dass das hübsche Inselsetting eine sehr dankenswerte Location darstellt. Lediglich das ein oder andere Set-Piece in der zweiten Hälfte wirkt etwas deplatziert im sonst stimmigen Gesamtbild. Welche das im Detail sind kann ich, aus Spoilergründen, leider nicht verraten.
Auch der große Twist, der wie angesprochen das Marketing komplett ad absurdum führt, weiß zu gefallen. Natürlich findet man auch in diesem Plotkonstrukt nach längerem Auseinandernehmen die ein oder andere Logiklücke. Die ist aber, ob der Ungewöhnlichkeit und Eigenständigkeit des Twists, sehr leicht zu verschmerzen.
Mein Fazit zu Im Netz der Versuchung
Fans von Mystery-Thrillern, Fans von Matthew McConaughey, Fans von Story-Twists. Zählt man sich zu mindestens einer dieser Gruppen, dann sollte man Im Netz der Versuchung eine faire Chance geben. Das erfrischend mutige, wenn auch nicht perfekte, Skript macht ihn definitiv zu einem ungewöhnlichen Seherlebnis. Dabei ist schade, dass der Film ob seines komplett fehlgeleiteten Marketings, vermutlich sehr wenige Leute ins Kino ziehen wird.
Unsere Wertung:
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