Diese Rolle wollte Sydney Sweeney unbedingt spielen, sodass sie den Film am Ende sogar selbst produzierte, um sich ihren Wunsch zu erfüllen. Die Rede ist von Immaculate, einem Nonnen-Horrorfilm für Gruselfans.
Titel | Immaculate |
Jahr | 2024 |
Land | United States of America |
Regie | Michael Mohan |
Genres | Horror, Mystery, Thriller |
Darsteller | Sydney Sweeney, Álvaro Morte, Simona Tabasco, Benedetta Porcaroli, Giorgio Colangeli, Dora Romano, Giulia Heathfield Di Renzi, Giampiero Judica, Betti Pedrazzi, Giuseppe Lo Piccolo, Cristina Chinaglia, Niccolò Senni, Isabel Desantis, Viviane Florentine Nicolai, Marisa Regina, Laura Camassa, Cinzia Fantauzzi, Tiziano Ferracci |
Länge | 89 Minuten |
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Die Handlung von Immaculate
Die junge Frau Cecilia (Sydney Sweeney) verlässt die USA, um als Novizin in einem italienischen Kloster eine neue Heimat zu finden. Zwar machen ihr ihre mangelnden Sprachkenntnisse zu schaffen, aber die Nonnenanwärterin ist davon überzeugt, von Gott für etwas vorbestimmt zu sein. Tatsächlich scheint ihre Vision einzutreten, denn sie wird trotz ihrer Keuschheit schwanger.
Doch das Kloster ist ein trügerischer Ort, denn es häufen sich rätselhafte Ereignisse bei Nacht, denen Cecilia versucht, nachzugehen. Was sie herausfindet, ist aber alles andere als eine göttliche Offenbarung.
Zwillingsfilme: Immaculate und Das erste Omen
Alle paar Jahre gibt es sie: Filme, die in einem Jahr kurz hintereinander erscheinen und im Grunde identisch sind. Seien es die „Winnie-Puuh“-Real-Verfilmungen Christopher Robin und Goodbye Christopher Robin (2018) oder die RomComs Freundschaft Plus und Freunde mit gewissen Vorzügen (2011). Während genannte Filme sich auch ein Genre teilen, sind die imaginären Freunde, wie sie sich kleine Kinder ausdenken, dieses Jahr in verschiedenen Bereichen anzutreffen. Blumhouse‘ Imaginary erzählt auf gruselige Art und Weise von der Bösartigkeit der erfundenen Freunde. Imaginary Friends von Krasinski mit Ryan Reynolds ist dagegen kindgerechte Comedy.
Auch im Fall von Immaculate komme ich nicht drumherum, den Vergleich mit dem Prequel Das erste Omen zu ziehen. Eine junge Nonnen-Anwärterin aus den USA reißt nach Italien, um in einem Kloster eine neue Heimat zu finden. Das Kloster ist aber nicht, wie es scheint, und nach und nach entdeckt die Heldin, was dahintersteckt. Und beide Filme drehen sich um das Thema Schwangerschaft in einer keusch lebenden Gemeinschaft.
Je nachdem welchen Film davon du als zweites siehst, du wirst dich sehr an sein Pendant erinnert fühlen und die zweite Filmerfahrung womöglich weniger erfrischend finden. Dabei sei abschließend gesagt: Das erste Omen ist der weitaus bessere Film (zur Filmtoast-Kritik).
Sydney Sweeney ist überall
Die durch Euphoria berühmte gewordene Darstellerin Sydney Sweeney hat den Sprung ins Kino in diesem Jahr eindrucksvoll geschafft. Mit Madame Web, Wo die Lüge hinfällt, Reality und eben Immaculate ist die Blondine gleich in ganz verschiedenen großen und kleinen Produktionen als Darstellerin zu sehen.
Eine Anekdote begleitet diesen Film dabei schon länger: Sweeney sprach noch als Teenagerin für eine frühere Version des Films vor, die aber niemals realisiert wurde. Die Rolle ließ sie nicht los, sodass sie knapp 10 Jahre später selbst als Produzentin antrat, um den Film endlich zu verwirklichen.
Die Wahl des Regisseurs fiel auf Michael Mohan, mit dem sie schon bei The Voyeurs und der Serie Everything Sucks! zusammengearbeitet hatte. Die schmalen 9 Millionen Dollar Budget wurden sinnvoll investiert: zum einen in die authentischen Drehorte in Italien, zum anderen in den überwiegend italienischen Cast.
So stimmen Look & Feel des Films, weil auch die Sprachprobleme von Cecilia in der neuen Heimat aufgegriffen werden und die Musik verstärkt auf chorale Gesänge setzt. Mohan zeigt sich vor allem am Anfang bei Cecilias Ankunft bemüht, große stimmungsvolle Bilder zu inszenieren, die wir so noch nicht gesehen haben.
Spannende Prämisse, dünne Story
Dass das Kloster, in das Cecilia kommt, natürlich nicht ganz koscher ist, verdient eigentlich keine Erwähnung. Immaculate ist insofern absolut formelhaft, als das wir mit Sweeney nach und nach im Schimmer der Kerzen auf nächtliche Entdeckungsreise gehen.
Die eigentliche Prämisse von Immaculate nimmt bereits der Titel vorweg, weil es auf die „immaculate conception“, die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria anspielt. Durch die Schwangerschaft steigt Cecilia schlagartig von der kritisch beäugten Neuen zur wichtigsten Person auf, was auch für Neid und Missgunst sorgt.
Obwohl wir es hier mit einem Frauenkloster zu tun haben, sind die eigentlichen Machthaber, neben der Mutter Oberin, natürlich männlich: Der Kardinal Franco Merola und Haus des Geldes Star Alvaro Morte als Pater Sal Tedeschi ziehen die Fäden. Ihre Verstrickungen innerhalb des Gemäuers sind letztlich typische B-Movie-Kost, die direkt einem „sleazy“ 80er-Horrorfilm entsprungen sein könnten.
Passend dazu schaltet Immaculate im späteren Verlauf überraschend zwei Gänge hoch, was den Gewaltgrad angeht. So erklärt sich auch das für die Thematik eher ungewöhnliche FSK-18-Rating.
Alles in allem tut das dem Film erstaunlich gut, denn die anfänglichen Grusel-Sequenzen sind zwar stimmungsvoll, langweilen mit der Zeit aber zunehmend, weil sie einfach Standardkost sind.
Das eigentliche Mysterium, das dann kurz und knapp offenbart wird, ist für Genre-Fans nun alles andere als eine Kopfnuss und dient mehr als Katalysator, um nach gut einer Stunde endlich die Handbremse zu lösen.
Unser Fazit zu Immaculate
Michael Mohan hat mit Immaculate einen soliden und stimmungsvollen Kloster-Horror kredenzt, der sich auf eine sichtlich engagierte Sydney Sweeney als zunächst unscheinbare Nonnen-Anwärterin verlassen kann. Leider ist die Geschichte so durchschaubar und schnell auserzählt, dass das Filmchen nur bedingt unterhaltsam und mitreißend ist. Die teilweise knackigen Gewaltspitzen geben Genre-Fans aber gutes Futter, um die Augen bis zum Schluss offenzuhalten.
Immaculate erscheint ab 25. Juli als 2-Disc Limited Collector’s Mediabook (UHD + Blu-ray), Single-Blu-ray und -DVD. Digital ist der Film bereits ab 4. Juli verfügbar.
Unsere Wertung:
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