In Jackals muss sich eine Familie nach der Befreiung ihres Sohnes mit einer Sekte in einer entlegenen Waldhütte herumschlagen. Ob sich der Home-Invasion-Thriller von übersättigten Markt abgrenzt und was man als Zuschauer davon halten kann, erfahrt ihr in unserer Review!
Titel | Jackals |
Jahr | 2017 |
Land | United States of America |
Regie | Kevin Greutert |
Genres | Horror, Thriller |
Darsteller | Stephen Dorff, Johnathon Schaech, Deborah Kara Unger, Nick Roux, Alyssa Julia Smith, Chelsea Ricketts, Ben Sullivan, Jason Scott Jenkins, Cassie Hernandez, Alex Kingi, Alex Castillo, Carol Abney, Nick Feld |
Länge | 86 Minuten |
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Die Handlung von Jackals
Die verzweifelten Eltern des jugendlichen Justin schaffen es zusammen mit einem Experten, ihren Sohn aus den Fängen einer Sekte zu befreien. Sie fahren mit dem durch die Gehirnwäsche der Sekte völlig entfremdeten Jungen in eine entlegene Waldhütte. Dort wollen sie ihrem psychisch verwirrten Sohn helfen und kämpfen zusammen mit dem Sektenausstiegsexperten darum, die Gehirnwäsche rückgängig zu machen. Doch bald schleichen mysteriöse Gestalten um die Hütte herum. Die Sekte hat die Familie bis in den tiefen Wald verfolgt und fordert ihren Jüngling zurück…
Steigende Fallzahlen: Maskierte Mörder auf Wohnungssuche
Im Genre der Home Invasion – Filme gab es in der Vergangenheit einige sehenswerte Beiträge zu beobachten. Neben dem brutalen You’re Next oder dem spanischen Geheimtipp Sleep Tight konnte besonders der nervenaufreibende The Strangers ein größeres Publikum überzeugen und brachte es 2018 sogar auf eine weit weniger gelungene Fortsetzung. Brutaler als die Opfer in den Filmen wird das Konzept hinter The Purge ausgeschlachtet, das ab dem zweiten Teil jedoch das Szenario auf die Straße verlagert wurde. Seitdem existieren mittlerweile mehrere Fortsetzungen und eine Serie. Don’t Breathe hingegen zeigt das Geschehen aus dem Blickwinkel von Einbrechern und kann dank seines hohen Spannungslevels punkten. Jackals versucht als weiterer Vertreter des Subgenres, Einzug in die Wohnzimmer seines Publikums zu halten und Unwohlsein zu verbreiten.
Zurück zu den Wurzeln bei einer Hütte im Wald
Wer eine Neuerfindung oder Weiterentwicklung des Genres erwartet, wird wohl schon beim Lesen der Inhaltsangabe enttäuscht und auch beim Betrachten entpuppt sich Jackals als generischer Home-Invasion-Film ohne nennenswert aus der Masse ähnlich gelagerter Filme herauszustechen. Da hilft es auch wenig, in das Home Invasion – Genre die Sekten-Thematik mit einfließen zu lassen. Gerade diese Verbindung wäre eine tolle Möglichkeit gewesen, den Film durch seine Figurenzeichnung bestechen zu lassen. So hätte die Bedrohung durch eine Sekte das Gefühlsleben der Familie eindringlicher gestaltet. Doch Jackals verlässt sich auf seine bekannten Strickmuster und scheitert nicht nur dadurch, dass wesentlich gelungenere Vertreter des Subgenres existieren.
Unoriginell und langweilig
Mit einer netten Reminiszenz an John Carpenters Meisterwerk Halloween beginnt der formelhafte Horrorfilm und fährt seine großen Geschütze mit üblicherweise in Bedrohungsszenarien fragwürdig handelnden Figuren und dem gewohnten „Wer ist das nächste Opfer?“-Prinzip auf. Das kann leider sehr schnell langweilig werden, auch wenn der ideenlose Slasher durchaus mit einigen atmosphärischen Bildern punktet und handwerklich wirklich solide inszeniert ist. Doch ein paar stimmige Momente täuschen nicht darüber hinweg, dass der Film trotz seiner geringen Laufzeit eine gefühlte Ewigkeit braucht, sein Publikum aus der Langeweile oder gar dem Halbschlaf zu holen. Jegliches Sehvergnügen wird darüber hinaus mit einem enttäuschenden Ende völlig ausgemerzt.
Ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten
Freunde hohen Blutzolls werden ebenfalls enttäuscht, vor allem wenn sich Interessierte vor Augen führen, dass Regisseur Kevin Greutert für den Film verantwortlich ist. Am ehesten dürfte dieser Genrefans durch den sechsten und siebten Saw-Film vertraut sein. Wohingegen den Saw-Fortsetzungen noch die Freigabe in der ungeschnittenen Fassung verwehrt blieb, steht Jackals zumindest ungeschnitten und mit Erwachsenenfreigabe in den Läden oder zum Streamen bereit. Wem ein bloßes Wiedersehen mit Stephen Dorff, dem Antagonisten des ersten Blade-Films, ausreicht, kann ruhig einen Blick riskieren und Ausschau nach den Schauwerten von Jackals halten, auch wenn Dorff seine Vampirkarriere bereits an den Sargnagel gehängt hat.
Unser Fazit zu Jackals
Wenn man eine dutzendfach ausgewalzte Thematik ohne jegliche Ideen erneut ausrollt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn der fertige Film in nahezu jeder Hinsicht versagt. Das ist umso bedauerlicher mit Hinblick darauf, dass der Streifen handwerklich wirklich sauber inszeniert ist und einige stimmige Momente einzufangen weiß. Das rechtfertigt jedoch nicht, sich durch knapp 90-minütige Langeweile zu quälen. Umso ärgerlicher, dass Jackals besonders in Bezug auf seine Sektenthematik Potential verschenkt, welches das Geschehen hätte intensivieren können. So hätte trotz fehlender Innovation ein Fokus auf die Charaktere sicherlich ein Mindestmaß an Interesse für das Geschehen und mehr Spannung in den Schreckensszenarien generieren können. Dann lieber einmal mehr The Strangers oder die weit weniger gelungene, aber Kevin Greuterts Film deutlich überlegene Fortsetzung ansehen. Freiwillig sollte sich niemand Jackals nach Hause holen.
Jackals ist seit dem 22.07.2021 auf Blu-ray, DVD und als Stream verfügbar.
Unsere Wertung:
@ EuroVideo