Der Erotik-Thriller Jezabel – Sünden der Vergangenheit spielt in Venezuela und erzählt von einer Gruppe Teenagern, die aufgrund ihres sozialen Status’ keinerlei andere Sorgen außer Sex und Drogen haben müssen. Ob das mitzureißen vermag, erfahrt ihr in unserer Review!
Titel | Jezabel |
Jahr | 2022 |
Land | Mexico |
Regie | Hernán Jabes |
Genres | Thriller, Krimi, Mystery, Liebesfilm |
Darsteller | Gabriel Agüero, Eliane Chipia, Johanna Juliethe, Shakti Maal, Erich Wildpret, Cesar Cova, María Conchita Alonso, Rossana Hernández, Samantha Castillo, Armando Cabrera, Diana Volpe, Héctor Manrique, Giovanni García, Alberto Monsalve, Andrea Miartus, Luis Carlos Boffill, Ananda Troconis |
Länge | 108 Minuten |
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Die Handlung von Jezabel – Sünden der Vergangenheit
Venezuela im Jahr 2017. Aufgrund der erheblichen Wirtschaftskrise kommt es im ganzen Land zu Protesten und Ausschreitungen. Auch in der Hauptstadt Caracas werden die vier Freunde Alain, Eli, Lolo und Caca Zeuge dieser Geschehnisse, beobachten diese allerdings aus ihrem Elfenbeinturm heraus. Da sie zur Oberschicht Venezuelas gehören, haben sie mit den Demonstrationen und vor allem Sorgen der Bürger*innen nicht viel zu tun und verbringen ihre Freizeit eher mit Sex, Drogen und Alkohol. Doch als Eli plötzlich stirbt, ist nichts mehr so wie zuvor…
Sechzehn Jahre später hat Alain mit der Vergangenheit immer noch nicht abgeschlossen und schwelgt in Erinnerungen. Denn auch wenn das Vierergespann unzertrennlich schien, hatte er vor allem für Eli immer eine besondere Schwäche und war von ihr geradezu besessen. Als er den Journalisten Salvador kennenlernt und ihm von dem mysteriösen Mordfall aus dem Jahr 2017 erzählt, wird dieser neugierig und beginnt eine Recherche zu Elis Tod…
Der Teufel steckt im Detail
Jezabel – Sünden der Vergangenheit stammt von Regisseur Hernán Jabes und wurde im Jahr 2022 produziert. Und dank Busch Media Group ist der Film seit vergangener Woche endlich auch im deutschsprachigen Raum auf DVD und Blu-ray zu haben.
Wie auch schon andere Filme aus Mittel- und Südamerika in den letzten Jahren – hier muss ich vor allem an New Order – Die neue Weltordnung und Monos – Zwischen Himmel und Hölle denken – hat Jezabel eine sehr raue Art und einen politischen Unterton. Die vier Teenager geben eigentlich nicht viel auf ihr soziales Umfeld und sind nur auf ihr eigenes Wohl aus. Das macht das Quartett irgendwie sehr unsympathisch, soll wohl aber auch einfach verdeutlichen, wie die Oberschicht Venezuelas sich um die Bedürfnisse anderer, vor allem Menschen aus unteren Gesellschaftsebenen, kümmert.
Dennoch lässt einen die mysteriöse Geschichte um den Mord an Eli über die 107 Minuten Laufzeit nicht los und so verfolgt man neugierig die Geschehnisse rund um Alain und seinen Freund Salvador. Dabei blickt der Film in Auszügen immer wieder zurück ins Jahr 2017 und erzählt von den Ausschweifungen des Vierer-Gespanns. Spätestens zur Hälfte wird dann aber klar, dass da irgendwas nicht stimmt und die Wahrheit vielleicht nur so hingedreht wird, wie man sie gerne hätte. Der Titel Jezabel ist nicht umsonst gewählt, wenn man den biblischen Kontext der Figur heranzieht.
Eine Dystopie
Während also die Story von Jezabel definitiv überzeugen kann, gefällt auch die Welt des Jahres 2033 recht gut. Natürlich sollte man hier keine Blade Runner-Utopie erwarten, es sind eher kleine Dinge im Alltag, die die Zukunft verdeutlichen sollen: Transparente Monitore, Spiegel mit Wetterdaten und eingehenden Nachrichten, Autos mit Headup-Display und zahlreichen Assistenzfunktionen – diese Details lassen den Film tatsächlich etwas losgelöst von der Gegenwart erscheinen.
Dazu kommen noch andere Elemente, die Regisseur Jabes eher beiläufig einstreut. Da sich diese aber auf das Ende beziehen, will ich hier nichts spoilern. Es sei nur so viel gesagt, dass Jezabel generell eher eine Dystopie zeichnet, was gesellschaftliche und politische Strukturen angeht.
Der Cast
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zu den Schauspieler*innen. Diese machen ihren Job wirklich richtig gut, vor allem das junge Quartett um Alain, Eli, Lolo und Caca ist super besetzt und wirkt absolut glaubhaft. Und das, obwohl einige der Akteure bisher nicht gerade viel Film-Erfahrung haben.
Ein weiteres Highlight von Jezabel ist die musikalische Untermalung, die manche Szenen in ihrer Bedeutung richtig gut unterstreicht und durch ihre Bedrohlichkeit deutlich macht, dass irgendwas nicht stimmt. Insgesamt also eine großartige audiovisuelle Inszenierung!
Unser Fazit zu Jezabel
Jezabel – Sünden der Vergangenheit erweist sich alles in allem als außerordentlich mitreißend. Denn was zu Beginn auch locker als Coming of Age-Drama mit viel nackter Haut und Drogen durchgehen hätte können, entwickelt sich zu einem spannenden Thriller mit gesellschaftspolitischer Botschaft. Und einem krachenden Ende!
Der Film macht definitiv Lust auf mehr Kino aus Mittel- und Südamerika und sollte eigentlich in keiner Sammlung von Genre-Liebhabern fehlen!
Seit dem 10.03. ist Jezabel – Sünden der Vergangenheit auf Blu-ray und DVD erhältlich. Die uns vorliegende HD-Version beinhaltet in Sachen Extras einen deutschen und den originalen Trailer. Zusätzlich dazu befinden sich noch weitere Vorschauen zu Filmen von Busch Media Group auf der Disc.
Unsere Wertung:
© Busch Media Group