Mit John Wick: Kapitel 4 geht die berühmte Actionfilm-Reihe in die heiß erwartete vierte Runde. Der Schöpfer der Reihe, Chad Stahelski, sitzt erneut auf dem Regiestuhl und schickt Publikumsliebling Keanu Reeves abermals durch hitzige Kämpfe und Feuergefechte. Ob der Film zündet oder eher ein Blindgänger ist, erfahrt ihr in der Review!
Titel | John Wick: Kapitel 4 |
Jahr | 2023 |
Land | Germany |
Regie | Chad Stahelski |
Genres | Action, Thriller, Krimi |
Darsteller | Keanu Reeves, Donnie Yen, Bill Skarsgård, Ian McShane, Laurence Fishburne, Lance Reddick, Clancy Brown, Hiroyuki Sanada, Rina Sawayama, Scott Adkins, Aimée Kwan, Marko Zaror, Natalia Tena, Shamier Anderson, George Georgiou, Yoshinori Tashiro, Hiroki Sumi, Daiki Suzuki, Julia Asuka Riedl, Milena Rendón, Ivy Quainoo, Irina Trifanov, Iryna Fedorova, Andrej Kaminsky, Sven Marquardt, Raicho Vasilev, Marie Pierra Kakoma, Gina Aponte, Christoph Hofmann |
Länge | 169 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: WOW, Sky Go Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Verleihshop Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Verleihshop, Freenet meinVOD |
Die Handlung von John Wick: Kapitel 4
Nachdem John Wick (Keanu Reeves) von der hohen Kammer exkommuniziert wurde, ist er auf der Flucht. Um den nicht tot zu kriegenden Auftragskiller endgültig zu beseitigen, setzt die Kammer einen sogenannten Marquis (Bill Skarsgård) auf ihn an. Obwohl Wicks Lage erst aussichtslos scheint, bezieht er sich auf eine uralte Tradition. Er fordert ein Duell ein, um seinen Namen endgültig rein zu waschen und in den Ruhestand zu gehen. Doch der Marquis hat andere Pläne mit Wick und wirft ihm einige Steine in den Weg, damit dieser den Zweikampf gar nicht erst antreten kann…
In zweieinhalb Stunden um die Welt
Um das Duell antreten zu können, führt es Wick einmal um die Welt. Neben New York geht es zuerst nach Osaka, danach nach Berlin bis zum Finale in Paris. Die einzelnen Lokalitäten sind gewohnt stark von Dan Lausten in Szene gesetzt, der bereits bei Teil zwei und drei der Reihe hinter der Kamera stand. Die einzelnen Orte heben sich dabei deutlich voneinander ab. In Japan prügelt und schießt sich Wick durch ein hochmodernes Hotel mit viel Neonlicht. In Berlin steht die obligatorische und sehr überstilisierte Großraumdisko an, während in Paris fast die ganze Stadt zum Schlachtfeld wird. Besonders hier werden zwar hauptsächlich klischeehafte Touristenschauplätze abgearbeitet, aber das fällt nicht wirklich negativ ins Gewicht. Mit den einzelnen Schauplätzen wird kreativ gearbeitet und es kommt visuell kaum Ermüdung auf.
Dennoch gilt einmal mehr „Style over Substance“. Die Logik hinter all dem sollte man nicht hinterfragen. Ähnlich wie in den Kämpfen, ist es natürlich vollkommen unglaubwürdig, dass beispielsweise die Gäste in der Berliner Disco nicht das Weite suchen, wenn Wick erstmal los legt. Dafür sieht es sehr stilvoll aus. Doch eine Actiongranate wie John Wick: Kapitel 4 guckt man in den seltensten Fällen wegen der tiefgreifenden Handlung.
Wer stiehlt hier die Show?
Genau wie in den Vorgängern gibt John Wick: Kapitel 4 auch ein paar interessanten Antagonisten eine Bühne. Neben dem von Bill Skarsgård gespielten Marquis tauchen zwei Figuren regelmäßig auf und machen Wick das Leben schwer. Das wäre zu einen ein sogenannter Tracker (Shamier Anderson), der John verfolgt und andere Kopfgeldjäger ausschaltet, damit er das Geld für sich haben kann. Er wird ziemlich effektiv in die Handlung eingebunden und stellt eine dauerhafte Bedrohung dar. Er ist immerzu da und beobachtet Wick aus der Ferne. Doch der eigentliche Scene-Stealer ist Donnie Yen, der einen blinden Killer Names Caine verkörpert. Der schafft es nämlich, selbst ohne Augenlicht Wick ordentlich zuzusetzen, und liefert einige erstaunlich gute und unterhaltsame Moves ab. Und das alles, ohne dabei auch nur ein bisschen an Sympathie einzubüßen.
Neben diesen zentralen Gegenspielern gibt es auch ein paar größer besetzte Nebenrollen. Am meisten sticht hier wohl Scott Adkins heraus, der im Fat Suit einen wirklich erinnerungswürdigen Kampf mit John Wick hinlegt. Ein weiteres prominenteres Gesicht ist Hiroyuki Sanada (Bullet Train, Sunshine), der seine charismatische Art trotz der etwas eingerosteten Knochen keineswegs verloren hat.
Deutlich weniger Screentime haben, im Vergleich zu den vorherigen Teilen, Ian McShane, Laurence Fishburne oder der kürzlich verstorbene Lance Reddick. Das mindert deren Leistung natürlich nicht, allerdings fühlen sich ihre Figuren so an, als wäre ihre Präsens nur ein Alibi.
Ordentlich auf’s Maul
Die eigentlichen Schauwerte zieht John Wick: Kapitel 4 aus den Kämpfen. Diese sind, ebenso wie in den Vorgängern, auf einem sehr hohem Niveau choreographiert. Jeder Schlag fühlt sich wuchtig an und jeder Schuss hat Gewicht. Auch wenn es mit der Zeit dezent albern wirkt, dass John andauernd die kugelsichere Anzugjacke vor sein Gesicht hält, überzeugen die Kämpfe auch beim vierten Mal und legen die Messlatte sogar nochmals höher. Nicht nur die Choreographie hat einen oben drauf gelegt, sondern auch die Inszenierung. John Wick: Kapitel 4 zeigt einige der beeindruckendsten Actionsequenzen der letzten Jahre.
Einzig der Schauplatz in Osaka fühlt sich etwas repetitiv und gestreckt an. Hier stürmen dann doch etwas zu viele namenlose, maskierte Kämpfer auf Wick los. Der Gewaltlevel hält sich generell in Grenzen, da das Blut vollkommen digital ist. Allerdings ist die reine Masse an Figuren, die in dem Film ihr Leben lassen dermaßen hoch, dass das allein wohl schon für die FSK 18 reichen dürfte. Hätte man hier Blutpacks verwendet, wären die Kosten an Garderobe und Reinigung wohl in nicht mehr messbare Höhen geschossen.
Unser Fazit zu John Wick: Kapitel 4
Schneller, höher, weiter – John Wick: Kapitel 4 lässt nichts anbrennen und serviert eine vielfältige Action-Platte mit abwechslungsreichen Locations, kreativen Kampfchoreographien und erinnerungswürdigen Charakteren. Die Action ist durchweg schön in Szene gesetzt und nach dem recht holprigen Anfang zieht der Film nur selten die Bremse an. Jede Sequenz fühlt sich durchdacht und wie ein Highlight an. Neben den Gesichtslosen Massen, die Wick wie am Fließband aus dem Leben haut, stechen die Antagonisten des Films besonders hervor. Insbesondere Donnie Yen stiehlt Keanu Reeves regelrecht die Show. Durch das enorme Tempo fällt die lange Laufzeit des Films gar nicht ins Gewicht.
Großes Actionkino mit hohem Unterhaltungsfaktor und starken Wiederschauwert – John Wick: Kapitel 4 zeigt, dass aus der Reihe noch lange nicht die Luft raus ist.
John Wick: Kapitel 4 läuft am 23.03.2023 in den deutschen Kinos an!
Unsere Wertung:
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