In Königreich der Bären sucht Bären-König Leonzio seinen Sohn Tonio, der von den Menschen entführt wurde. Am Ende triumphieren die Bären – doch die eigentliche Geschichte fängt damit erst an. Ob der Film eine gelungene Abwechslung im Animationssektor ist, erfahrt ihr in unserer Kritik.
Titel | Königreich der Bären |
Jahr | 2019 |
Land | France |
Regie | Lorenzo Mattotti |
Genres | Animation, Abenteuer, Familie, Fantasy |
Darsteller | Lorenzo Mattotti, Toni Servillo, Antonio Albanese, Linda Caridi, Maurizio Lombardi, Corrado Invernizzi, Alberto Boubakar Malanchino, Beppe Chierici, Roberto Ciufoli, Nicola Rignanese, Andrea Camilleri, Corrado Guzzanti, Mino Caprio, Stefano Skalkotos |
Länge | 82 Minuten |
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Worum geht es in Königreich der Bären
Die Bären rund um König Leonzio und seinen Sohn Tonio leben zurückgezogen in den Wäldern und halten sich bislang von den Menschen fern. Doch als eines Tages Tonio von Jägern entführt wird, trommelt Leonzio das ganze Rudel zusammen und macht sich auf den Weg ins Menschenreich.
Dessen Herrscher, ein erbarmungsloser Großherzog, schickt daraufhin seine Armee los, um die Invasion zu stoppen. Doch am Ende triumphieren die Bären. Wer allerdings glaubt, dass damit schon die ganze Geschichte erzählt wird, täuscht sich. Im Gegenteil: Mit diesem Sieg fangen die wirklichen Probleme erst richtig an.
Vermeintliche Happy Ends
Die Adaption des vor allem in Italien sehr erfolgreichen Kinderbuches von Dino Buzzati schlägt immer wieder unerwartete Richtungen ein. Vermeintliche Happy Ends werden gleich an zwei Stellen wieder schnell verworfen – auch das macht Königreich der Bären zu einem spannenden Seh-Erlebnis. Auch die Animationen selber sind für die hiesigen Pixar- oder Anime-Fans erstmal ungewohnt. Doch schon schnell gewöhnt man sich an die teilweise surreal anmutende Bildsprache. Farbenfroh, kantig, detailreich – auf den ersten Blick wirkt Königreich der Bären für viele vielleicht sogar erstmal wie ein klassischer Kinderfilm.
Doch diese Angst sei Interessenten schnell genommen. Gibt sich Königreich der Bären anfänglich tatsächlich noch wie ein Film, den man problemlos 6-Jährigen zumuten kann, ändert sich dies rapide, je länger der Film dauert. Denn gerade in seinen Schlussmomenten wird der Animationsfilm immer düsterer und auch gruseliger.
Rotäugige Wildschweine und fiese Grinsekatze
Müssen sich etwas zart besaitete Kinder vielleicht schon zu Beginn mal kurz die Augen zuhalten, wenn eine rotäugige wütende Wildschweinarmee plötzlich den knuffigen Bären gegenüber steht, ist es wenig später vermutlich die böse Tante der Grinsekatze aus Alice Im Wunderland, die hier für Gänsehaut sorgt. Zusammen mit der angesprochenen surrealen Ästhetik kommt in manchen Szenen teilweise ein psychodelisches Gefühl auf.
Aber keine Angst: Natürlich werden alle Situationen zu Gunsten der Guten gelöst. Und wenn in einer Szene, in der vermeintlich böse Geister plötzlich auftauchen, alle Beteiligten am Ende einen fröhlichen Tanz aufs Parkett legen, ist das auch für Kinder nicht mehr ganz so erschaudernd und bricht mit den Horror-Konventionen.
Unser Fazit zu Königreich der Bären
Ist Königreich der Bären jetzt also ein Film für Erwachsene oder Kinder? Zumindest sollte man sein Kind nicht alleine vor den Fernseher setzen, dafür kann es hier und da dann doch mal zu creepy werden. Rein von der Thematik her ist es allerdings ein Streifen, der alle Generationen gleichermaßen abholt: Freundschaft, Vertrauen, Loyalität – dazu vereinfachte Integrations-Aspekte und hier und da sogar politische Themen. Dahingehend weiß sich der Film von Lorenzo Mattotti durchaus in der oberen Riege der Animationsfilme einzuordnen.
Und gerade für Eltern, die vielleicht auch mal weg vom dann ja doch ewig-gleichen Pixar-Flair wollen, ist Königreich der Bären zumindest ein Blick wert.
Königreich der Bären erscheint am 26. März 2021 im Heimkino und digital.
Unsere Wertung:
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