(2024) 7.50
Länge: 01h 58min
Genres: Abenteuer, Familie, Animation
Creator: Barry Jenkins
User-Wertung
2.5Filmtoast
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Simbas und Nalas kleine Löwentochter Kiara erfährt Mufasas Geschichte von Rafiki, dem Erzähler von MUFASA: DER KÖNIG DER LÖWEN. An Rafikis Seite sind natürlich Timon und Pumbaa, mit ihrer unverwechselbaren Art. Die Geschichte wird in Rückblicken erzählt und beginnt bei Mufasa als verwaistem Löwenjungen, der verloren und alleine ist, bis er Taka, den Thronfolger der Löwen, kennenlernt. Diese zufällige Begegnung ist der Start einer langen Reise, auf die sich eine außergewöhnliche Gruppe von Außenseitern begeben wird, die auf der Suche nach ihrer Bestimmung sind. Ihre Verbundenheit wird dabei auf die Probe gestellt, als die Freunde einem bedrohlichen und tödlichen Feind entkommen müssen.
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Mufasa (voice)
Taka (voice)
Sarabi (voice)
Young Rafiki (voice)
Zazu (voice)
Kiara (voice)
Rafiki (voice)
Kiros (voice)
Pumbaa (voice)
Timon (voice)
Eshe (voice)
Obasi (voice)
Afia (voice)
Masego (voice)
Mufasa Cub (voice)
Taka Cub (voice)
Simba (voice)
Nala (voice)
Amara (voice)
Akua (voice)
Junia (voice)
Ajarry (voice)
Chigaru (voice)
Sarafi (voice)
Mosi (voice)
Inaki (voice)
Azibo (voice)
Mobo (voice)
Mufasa Cub additional lines (voice)
Mufasa (Archive Voice)
Regisseur: Barry Jenkins
Creator: Adele Romanski, Mark Ceryak
Land: United States of America
Originaltitel: Mufasa: The Lion King
Studios: Walt Disney Pictures
In weiten Teilen ist Mufasa: Der König der Löwen besser als sein Vorgänger aus 2019. Zwar gelingt es dem Film, eine eigene Handlung aufzubauen und sich vom Original zu emanzipieren, dies geschieht aber auch auf Kosten einer Unsicherheit bezüglich der Zielgruppe. Bedarf es nun also eines Films wie diesem? Jein. Denn natürlich werden rund um die Feiertage Familien ihren Weg ins Kino finden. Doch der große Wurf bleibt erneut aus. Sicherlich wird der neue Teil schnell seinen Weg ins Heimkino - respektive zu Disney+ - finden. Dort wäre er wohl eigentlich auch besser aufgehoben. Denn: Ein würdiger Nachfolger für das Original sähe anders aus.
loxliki05
16.01.2025Große Vorfreude stand Mufasa nicht bevor. Das Original ist unantastbar, das Remake austauschbar und das Prequel verschrieb sich in selbigem Stil keiner blühenden Zukunft: Eine Geschichte wird darüber erzählt, wie Mufasa und Scar dazu kamen, sich zu verfeinden - und das auf generischstem Weg, der nur gewählt werden konnte. Ein Abenteuer über Liebe und Freundschaft, Brüderlichkeit, die zu einer Feindschaft wurde und Intrigen- wie Machtverhältnissen entsteht. Der größte kreative Höhepunkt, den Mufasa dabei findet, ist jedoch bestenfalls der Erdrutsch, der den Felsen entstehen lies, auf dem die großen Reden gehalten wurden und auf dem Simba emporgestreckt wurde. Und damit ist schon das innovativste erreicht, was Mufasa erreichen konnte. Es wird verzweifelt einer Film-Ikone hinterhergerannt, die jedoch niemals auch nur in Ansätzen ein solches Niveau erreichen kann. Barry Jenkins bekommt keine leichte Aufgabe spendiert, eine Geschichte über eine Figur in Form eines Prequels zu erzählen, bei dem der Ausgang und die Geschichte bereits festssteht, bei dem der Vorgänger auch nur verhalten bei der breiten Masse anzukommen scheint und bei dem die Geschichte nicht uninteressanter sein könnte.
Mufasa macht dem entgegengesetzt jedoch erstaunlich viel richtig - was überrascht. Die generische Handlung, austauschbaren Figuren und vorhersehbaren Bestandteile funktionieren in einer visuell tollen Welt gelungen. Jenkins inszeniert die Heldenreise dabei routiniert für eine große Marke als Studiokalkül herunter, während Kreativität und Aussagekraft gemisst werden müssen. Zwar kommen nie die großen Emotionen auf, Mufasa schafft es jedoch zu unterhalten, die Zuschauer zu bespaßen und seine Laufzeit zu füllen. Die Welt wird funktional weitergesponnen und erweitert. Inhaltliche Belangen bleiben reinste Stangenware und attestieren sich keiner Lobpreisungen, aber Jenkins lässt mit Freude die Vorhersehbarkeiten durch visuelle Opulenz und gutes Worldbuilding irrelevanter erscheinen. Dabei wusste er zu Beginn der Geschichte durch das Einbinden junger Figuren zu packen, nur lässt das fortschreitend nach. Selten kommt es zu einem Gefühl der Atmosphäre oder Spannung, während das Geschehen ermüdend Langeweile aufkommen lässt, die immer wieder in einer Keilerei mit Gesangseinlagen mündet. Nicht ein Lied geht ins Ohr, kommt an die Klasse des Originals heran oder möchte funktionieren. In Mufasa wirkt die Musik leider ohnehin wie mutloses Beiwerk mit dem wenig bis gar nichts anzufangen ist - auch weil der Einsatz ebensolcher Lieder störend bis unnötig erscheint.
Auch erzählerisch gelingt Mufasa leider nur sprunghaft und intervallweise. Plotbausteine, die immer wieder durchaus unterhalten, werden durch Jetztzeit-Ereignisse mit Timon und Pumbaa interveniert, mit denen nichts erzählt wird, mit denen der Film nichts anzufangen weiß. Ebenjene Figuren brechen absurd viel die vierte Wand, reden zu viel ohne jedoch den Funken von Humor oder Drolligkeit zu verspüren. Das Geschehen verkommt eher zu einer Lachnummer - jedoch negativ. Jede Szene, die lediglich für das Publikum da sind, ereignen sich als störend und unfunktional. Sie haben keinerlei Zweck, keinen Mehrwert und bremsen das Tempo und die Unterhaltung aus. Das Mufasa es den Zuschauern nicht leicht macht, Zugang zu finden, kaschierte Jenkins durch das Entfalten der generischen Handlung, in der es irgendwann klick macht, in der man als Zuschauer endlich zu ihr findet. Doch sobald dies geschieht, wird immer wieder zu Timon und Pumbaa geschnitten und der Zuschauer wieder aus dem Sog gerissen. Dabei befindet sich Jenkins immer wieder kurz vor dem großen Wurf. Etwas mehr Zeit, etwas mehr Vertrauen und weniger Jetztzeit, die keinerlei Klasse bietet und direkt wäre Mufasa ein großes Familienabenteuer mit emotional angenehmen Kern. Die individuellen Figuren bekommen dabei erstaunlich viel Zeit spendiert, entwickeln sich besser, als erwartet und sogar verständlich - obgleich dieselbe Handlung erzählt wird, wie in Transformers One: In Mufasa ist jene nachvollziehbar, weil die Entwicklung mitgefühlt wird, weil sie nah an den Figuren mit gelebt wird.
In diesen Szenen arbeitet sich die Regie gelungen an den verschiedensten Momenten und Szenarien ab. Es verstecken sich immer wieder tolle Momente in Mufasa, die von einer wundervollen Optik und beeindruckenden Szenenbildern begleitet werden, an denen man sich kaum sattsehen kann, nur wird das immer wieder von quatschigen Gesangseinlagen, wahllosen Schnitten und Zeitsprüngen torpediert, die das Unterfangen mildern und der launischen Unterhaltung die Unterhaltsamkeit nehmen. Mit diesen Wechseln wird immer wieder zu Augen geführt, dass die eigentliche Geschichte keinerlei Zweck des Erzählens besitzt. Mufasa ist reinster Kommerz und doch hat er das Herz am richtigen Fleck, ist im Kern spannend inszeniert und tief vergraben unter den großen Fehlern steckt womöglich ein richtig guter Film, nur blitzt diese Stärke viel zu selten durch. Immer wieder in Ansätzen schafft Jenkins ein solches Gefühl, lässt das innere Kind immer mal wieder aufblinzelnd Wachwerden, nur schafft er es nie genug. Dafür sind die Gegebenheiten nicht vorhanden. Die Ausgangslage stellt Mufasa ein großes Bein, das binden an bekannte Figuren und parallel das Weiterspinnen von neuen und lebenden Figuren, die den Weg einer Fortsetzung ebnen. Jenkins ist an klare Regeln gefesselt, an klare Vorgaben und das wiegt auf Mufasa schwer, es lässt ihn ungewollt zu einem Film verkommen, der von Beginn an zum Scheitern verurteilt ist.
Dafür ist das Resultat jedoch in gewisser Weise beachtenswert. Irgendwo funktioniert der Film, den Mufasa ausmacht. An Kinder werden die großen Themen gut vermittelt, visuelle Bandbreite lässt staunend aufschauen, auch weil sich die Technik noch weiterentwickelt hat. Während die Geschichte jedoch einen redundanten Kern ausmacht und drumherum spielerisch kreativ die Bausteine umtänzelt werden, schafft Jenkins schönes Kinderkino abseits des Gesangs, abseits der sagenumwobenen Jetzt-Handlung. Auch die „Action“ weiß zu unterhalten, die Drastik der Szenen ansatzweise zu gelingen. Spannung und Atmosphäre entsteht dabei selten bis gar nicht, aber Jenkins lässt die Zuschauer trotzdem an Bord und die Meile mitgehen. Mufasa legt dabei ein schönes Tempo an den Tag, streitet angenehmen Schrittes voran und arbeitet aufgrund der simplen Dramaturgie die Handlung zumindest verständlich aus. Mufasa ist dabei überraschend unschlecht, besser generisch erzählt, als Filme ähnlicher Zielgruppen dieses Jahres und trotz der sehr egalen Initiativhaltung teilweise erstaunlich rührend, auch weil die Stimmabgaben eine hervorragende Arbeit machen und den Figuren sehr viel mehr Potenzial schenken.