Seit Anfang dieses Jahrtausends ist Kevin Hart aus Hollywood nicht mehr wegzudenken. Der Comedian war nicht zuletzt an der Seite von Dwayne Johnson in Jumanji (2017) und Central Intelligence prominent auf der Kinoleinwand vertreten. Bei Night School muss er ohne einen derart großen Namen an seiner Seite auskommen. Ob dies gelingt, oder ob sich der Film in die lange Reihe recht beliebiger US-Komödien einordnet, das und mehr klären wir in unserer Rezension.
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Titel | Night School |
Jahr | 2018 |
Land | United States of America |
Regie | Malcolm D. Lee |
Genres | Komödie |
Darsteller | Kevin Hart, Tiffany Haddish, Rob Riggle, Romany Malco, Taran Killam, Megalyn Echikunwoke, Al Madrigal, Mary Lynn Rajskub, Keith David, Anne Winters, Fat Joe, Ben Schwartz, Yvonne Orji, Bresha Webb, Jeff Rose, Donna Biscoe, Owen Harn, Zach Osterman, Janet Metzger, Tim Ware, Miriam Kulick, Curtis Washington, Maria Legarda, Brad Burroughs, Robert Larriviere, Faith Dillon, Bryan Brendle, Chris Hlozek, Tilda Del Toro, Bryan Gael Guzman, Isabella Ribeiro-Sonera, Nija Packer, Mason Guccione, Moses Jones, Courtney Jackson Emerson, Stephanie Marshall, DeVyne Agapito, Bernard Bell, Brooke Bowe, Noelle Jackson, Skyler Semien, Brooke Butler, Melissa LeEllen, David Dunston, Brian Kayode-Patrick Johnson, William Tokarsky |
Länge | 112 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Netflix, Netflix basic with Ads Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Freenet meinVOD |
Worum geht’s in Night School?
Kevin Hart spielt Teddy Walker, eine Mischung aus Lebenskünstler und typischem Verlierer. Ohne Schulabschluss jobbt er als Verkäufer in einem Laden für Barbecue-Grills und versucht damit das Leben mit seiner Freundin Lisa (Megalyn Echikunwoke) zu finanzieren. Lisa kommt aus einer bessergestellten Familie als ihr Freund und ahnt nichts von dessen finanziellen Problemen. Als der Grill-Laden durch ein dummes Missgeschick abbrennt, muss sich Teddy schnell eine Alternative einfallen lassen, damit seine Tarnung nicht auffliegt. Er setzt sich in den Kopf, einen Job in der Finanzbranche bei seinem Kumpel Marvin (Ben Schwartz) anzutreten.
Um dort das große Geld zu verdienen, fehlt ihm jedoch der Schulabschluss, den er fortan auf der Abendschule (im Englischen die titelgebende Night School) nachholen will. Leider muss Teddy feststellen, dass der Leiter ebenjener Schule ein alter Bekannter ist. Stewart (Taran Killam), der von ihm während der gemeinsamen Highschool-Zeit gemobbt wurde, setzt nun alles daran, seine persönliche Rache zu bekommen und Teddy auflaufen zu lassen.
Die Kevin Hart Show
Der Comedian fungiert bei Night School als „Hans Dampf in allen Gassen“. Neben der Verkörperung der Hauptfigur hat er außerdem am Drehbuch mitgearbeitet und den Film mitproduziert. Und das merkt man dem Film an. Ob man den Mann nun mag oder nicht, das kann und soll jeder für sich selbst entscheiden, stehen Filme mit ihm für einen gewissen eigenen Stil, gerade was die Comedy-Elemente angeht. Seine Herkunft als Stand-up-Comedian schimmert an allen Ecken und Enden durch. In jüngster Vergangenheit er versuchte sich aber auch an ernsthafteren und anspruchsvolleren Rollen, wie zuletzt im Remake von Ziemlich Beste Freunde namens Mein Bester Und Ich. Dort spielte er neben Bryan Cranston die zweite Hauptrolle. Bei Night School bewegt er sich aber wieder einmal auf seinem bestens bekannten Terrain.
Genügend Eigenständigkeit…
Die Zusammenfassung der Story lässt erahnen, dass es bei Night School um die Art von Themen geht, die in ähnlich gearteten Filmen bereits zigfach verhandelt wurden. Der vermeintliche Loser versucht sein Leben zu meistern, die Frau, die er liebt, zu beeindrucken und auf dem Weg dahin durchlebt er allerlei Höhen und Tiefen. Leider hat Night School während der 112 Minuten Laufzeit weder große Überraschungen oder Aha-Momente noch interessante Charakterentwicklungen zu bieten. Sowohl das Drehbuch als auch die Inszenierung wirken dermaßen routiniert und uninspiriert, dass es schon fast weh tut.
Das wäre bei einer reinrassigen Komödie sogar zu verschmerzen, wenn denn die Gags zünden und man als Zuschauer aus dem Lachen nicht mehr herauskommt. Ob das der Fall ist, das klären wir im nächsten Kapitel.
…oder Gagfeuerwerk?
Kevin Hart steht für Comedy wie kaum ein anderer der aktuellen Schauspielerriege Hollywoods. Nicht ohne Grund stand er 2019 kurz davor, die prestigeträchtige Oscarverleihung zu moderieren. Doch auch er kann bei Night School nur noch marginal retten, was zu retten ist. Fast alle Gags wirken viel zu gewollt und die potenziell witzigen Szenen werden so lang ausgereizt und erklärt, bis auch dem letzten Zuschauer das Lachen vergeht. Wenn es dem Autorenteam gelungen wäre, diese Szenen stets mit einer Pointe enden zu lassen, dann wäre Night School unter dem Strich witziger und auch griffiger ausgefallen.
Ansonsten merkt man lediglich in zwei oder drei Momenten, was aus dem Film hätte werden können. An der einen Stelle funktioniert die Situationskomik gut. An der anderen Stelle gibt es einen witzigen Dialog, der dem Zuschauer auch mal mehr als ein kleines Schmunzeln abringt. Besonders die Szenen, in denen Hart mit den anderen Klassenkameraden der Night School interagiert, stechen positiv aus dem sonst eher belanglosen Rest hervor. Leider gibt es von diesen Szenen viel zu wenige.
Mein Fazit zu Night School
Night School legt leider in all seinen Disziplinen ein recht enttäuschendes Zeugnis ab. Die Geschichte plätschert spannungsarm vor sich hin, viele der Gags scheitern am verkorksten Timing und auch die belang- und lustlos wirkende Inszenierung kann die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen. Lediglich ein Kevin Hart auf Normalniveau und der unterhaltsame Rest seiner Schulklasse bieten kleine Schauwerte.
Unsere Wertung:
© Universal Pictures