Titel | Pans Labyrinth |
Jahr | 2006 |
Land | Mexico |
Regie | Guillermo del Toro |
Genres | Fantasy, Drama, Kriegsfilm |
Darsteller | Ivana Baquero, Sergi López, Maribel Verdú, Ariadna Gil, Doug Jones, Álex Angulo, Roger Casamajor, Manolo Solo, César Vea, Ivan Massagué, Gonzalo Uriarte, Eusebio Lázaro, Francisco Vidal, Juanjo Cucalón, Lina Mira, Mario Zorrilla, Sebastián Haro, Mila Espiga, Pepa Pedroche, Lalá Gatóo, Ana Sáez, Chani Martín, Milo Taboada, Fernando Albizu, Pedro G. Marzo, José Luis Torrijo, Íñigo Garcés, Fernando Tielve, Federico Luppi, Chicho Campillo, Pablo Adán |
Länge | 118 Minuten |
Wer streamt? | Derzeit leider auf keinem Streamingdienst verfügbar. |
Die Handlung von Pans Labyrinth
Das wohl schrecklichste Märchen der Welt, Pans Labyrinth, hat uns Guillermo der Toro 2006 in die Kinos gebracht. Sein Märchen ist ein Lied von tiefer Verdammnis und aufopferungsvoller Moral und Ethik. Um seiner Darstellung des Franco-Regimes genug Authentizität zu verleihen, konfrontiert uns Guillermo mit den schlimmsten, widerwärtigsten und schwersten Szenen, die es bisher je zu sehen gab. Gewiss, es gibt und hat schon schlimmeres gegeben, aber nicht in einer solchen Atmosphäre.
„Es heißt, dass vor langer, langer Zeit im unterirdischen Reich, da wo es weder Lüge noch Schmerz gibt, eine Prinzessin lebte, die von der Welt der Menschen träumte. Sie träumte vom blauem Himmel, sanften Brisen und strahlendem Sonnenschein. Eines Tages überlistete die Prinzessin ihre Bewacher und floh. In der Außenwelt angelangt, blendete sie das Licht der Sonne und löschte jede Erinnerung an ihre Vergangenheit aus. Die Prinzessin vergaß, wer sie war und woher sie kam. Ihr Körper litt unter Kälte, Krankheit und Schmerz. Nach einigen Jahren starb sie, doch ihr Vater der König wusste, dass die Seele der Prinzessin zurück kehren würde. Vielleicht in einem anderen Körper, einer anderen Zeit und an einem anderen Ort und er würde bis zu seinem letzten Atemzug auf sie warten, bis die Welt aufhört, sich zu drehen.“
Wahrheit und Magie verlieren sich Pans Labyrinth nicht. Er will uns die Realität zeigen, den Krieg und seine Eigenschaften, um im selben Moment diese Werte auf die Leinwand und in unser tiefstes Inneres zu bannen, die es braucht, um den Krieg zu beenden. Ein moralisches Manifest, dass mit Skurrilität und makabrer Darstellung zu fesseln weiß.
Drei Prüfungen
Im Vordergrund steht immer dieses kleine Mädchen, das auf den zauberhaften Pan trifft, der sie vor drei Prüfungen stellt, ehe sie als Prinzessin in ein magisches Reich aufsteigen darf. In ihren Prüfungen muss sie unter Beweis stellen, dass sie mit den Begriffen Verzicht, Aufopferung und Humanität etwas anfangen kann. Del Toro versucht indes in Pans Labyrinth nicht, die wunderbar magische Welt von Ofelia bunter und fröhlicher zu machen, als es die Geschichte ist, in der sie sich dennoch befindet. Denn sie muss zwischen Fantasie und Realität wechseln, während sie ihre Prüfungen ablegt. Und die Prüfungen stellt der Film Ofelia ebenfalls nicht einfach hin, sondern lässt sie zweifeln, hinterfragen und kläglich scheitern.
Bitter, düster und tragisch, wie das purpurrote Blut, dass beinahe als einzige beißende Farbe in Pans Labyrinth herhält. Die Welt, in die Ofelia flüchtet, bewahrheitet sich als ebenso schwer, wie die Welt um sie herum, aus der sie fliehen möchte. Den Feen, dem Pan, ihrer Mutter und ihrem Bruder, den diese noch im Leibe trägt, muss Ofelia Seelenfrieden und Heil bringen. Sie sehnt sich nach Schönheit und Befreiung, für alles, dass ihr wichtig ist. Sie flieht und opfert sich, um ihrem Bruder ein besseres Leben zu ermöglichen. Sie flieht auch, um die Grausamkeit nicht Herr über ihre Welt werden zu lassen. Endgültig kann aber auch ich nicht analysieren und entschlüsseln, denn auch das Ende bleibt konsequent. Und das macht aus Pans Labyrinth das wohl schrecklichste Märchen der Welt. Denn es war alles nur in ihrer Fantasie, wie wir am Ende erfahren dürfen und es erscheint ebenso grausam wie zweckmäßig, was uns Del Toro da erzählt hat.
Es ist eine Flucht vor ihrem falschen Vater, dem Krieg, dem Blut, und der Grausamkeit des wohl schlimmsten Tieres der Welt. Dem Menschen. Denn erst kurz vor Ankunft des ländlichen Lagers von Hauptmann Vidal, beginnt Ofelia die Reise in die Fantasie. Sie flüchtet in Pans Labyrinth, das wohl sinnbildlich für das Labyrinth der Schmerzen steht. Wege, noch mehr Wege, Sackgassen, Öffnungen, Windungen und Äste. Oder das Labyrinth der Flucht, der Befreiung und der Selbstfindung.
Fazit zu Pans Labyrinth
Wie auch immer man es interpretieren mag: Pans Labyrinth ist dennoch ein Märchen, dass gerade wegen des konsequenten Endes an Magie und Botschaft gewinnt. Denn es lässt sich nicht nur fiktiv, sondern auch real verstehen und anwenden. Und trotzdem lässt Del Torro die bittere Pille in unserer Magensäure auflösen und lässt uns mit Tränen in den Augen zurück. Aber er lässt uns auch mit einer magischen Erkenntnis zurück. Und zwar das Flucht und Aufopferung weder eigenwillig noch egozentrisch ist.
Unsere Wertung:
© Universum Film
Pans Labyrinth ist das wohl ’schrecklichste‘ Märchen der Welt.