In Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot lernt die frischgebackene Braut Grace die eigenartigen Traditionen ihrer neuen Familie kennen. Ob sich der Kinobesuch lohnt, erfahrt ihr hier.
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Titel | Ready or Not - Auf die Plätze, fertig, tot |
Jahr | 2019 |
Land | United States of America |
Regie | Matt Bettinelli-Olpin |
Genres | Komödie, Horror |
Darsteller | Samara Weaving, Adam Brody, Mark O'Brien, Henry Czerny, Andie MacDowell, Melanie Scrofano, Kristian Bruun, Elyse Levesque, Nicky Guadagni, John Ralston, Liam MacDonald, Ethan Tavares, Hanneke Talbot, Celine Tsai, Daniela Barbosa, Chase Churchill, Etienne Kellici, Andrew Anthony, Elana Dunkelman, Kate Ziegler, James Eddy, Adam Winlove-Smith, Alicia Richardson, Nat Faxon, Guy Busick, R. Christopher Murphy, James Vanderbilt |
Länge | 95 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Disney Plus Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload Leihen: Amazon Video, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Freenet meinVOD |
Ready or Not – Tradition verpflichtet
Die Familie Le Domas hat sich über mehrere Generationen ein stattliches Wirtschaftsimperium aufgebaut und pflegt seit jeher seine Traditionen. Genau in diese schwerreiche Familie heiratet sich die bürgerliche Grace (Samara Weaving) ein, als sie Alex (Mark O’Brien) das Ja-Wort gibt. Noch weiß sie nichts von den eigenwilligen Ritualen, welche die Le Domas’ in der Hochzeitsnacht pflegen. Denn es ist Tradition, dass um Mitternacht die Braut mit der gesamten Familie einen Spieleabend verbringt. Das zu spielende Spiel wird per Zufall gewählt und beherbergt auch eine todbringende Option. Genau diese zieht Grace und muss sich der blutigen Variante des Versteckspiels stellen. Denn schon bald nimmt die gesamte Familie Jagd auf die junge Braut und versucht sie bis zum Morgengrauen zu töten.
Humorvolle Blutjagd
Viel Zeit wird der Braut in Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot nicht gelassen, denn man hält sich hier nicht viel mit Vorgeplänkel auf und geht nach der notwendigen Hochzeit ziemlich schnell ans Eingemachte. Ehe sie sich versieht, wird Grace auch schon durch die verwinkelten Gänge des imposanten Le-Domas-Anwesens gejagt und kann ihr Unglück selbst kaum glauben. Dabei scheinen Setting und Szenario aus der Zeit gefallen und könnten so auch vor 100 Jahren von Statten gehen. Hin und wieder reißen aber moderne Gadgets aus der zeitlosen Kulisse und spielen bei der Hetzjagd auch eine entscheidende Rolle. Unmodern hingegen sind die Tötungswerkzeuge, mit denen die Familie das Spiel angeht. Antiquierte Armbrust, tödliche Axt oder doppelläufige Schrotflinte – dieses Waffenarsenal stellt nicht nur die Gejagte vor eine Herausforderung. Aus diesem Umstand zieht der Film unter anderem auch seinen schwarzen Humor, welcher immer wieder eingestreut wird.
Die Braut wird gejagt, doch was macht der Bräutigam? Dieser widerstrebt sich der Tradition und stellt sich auf die Seite seiner Liebe und damit gegen seine Familie. Ein Umstand, der das Chancenungleichgewicht zwar nicht auflöst, aber für das Spannungsgebilde enorm wertvoll ist. So bekommt Grace eine reelle Chance, dass Katz-und-Maus-Spiel zu überleben und der Zuschauer die Hoffnung auf ein Happy End. Bis zu diesem potentiellen fröhlichen Ende von Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot wird aber noch reichlich Blut vergossen. Das fließt nicht nur bei den beteiligten Spielteilnehmern, sondern auch bei den außenstehenden Bediensteten der Familie. Diesen Delikten begegnet man wiederum auch mit Humor und lockert damit das Treiben immer wieder auf.
Familienspannungen
Samara Weaving reißt als angehende, tatsächliche und gejagte Braut den Film sofort an sich. Man sieht, wieviel Spaß sie bei den Dreharbeiten hatte und das überträgt sich auch auf ihr Auftreten. In sämtlichen Situationen glänzt sie mit passenden und ausdruckstarken Minenspiel. Dagegen bleibt Bräutigam Mark O’Brien ziemlich blass und überlässt seiner (Film-)Frau dankend die Bühne. Humorvoller ist dagegen die Zusammenstellung seiner Familie, die von der grantigen und verbissenen Tante, bis zur hyperaktiven und drogenabhängigen Schwester reicht. Jede Figur trägt seine Verhaltensmuster in die Handlung und sorgt entweder für urkomische oder spannungsgeladene Momente.
Trotz des eingeschränkten Settings bekommt man abwechslungsreiche Szenen und Ideen geboten, was vor allem auch durch das Verlassen des Hauses erreicht wird. Dass der Logikpfad dabei nicht immer strikt eingehalten wird, ist bekanntes und notwendiges Genre-Übel. Hier hätte man einiges durchaus eleganter lösen können. Die Inszenierung und Farbgebung des Versteckspiels ist dagegen stimmig und sorgt für eine passende Atmosphäre. Bei den Tötungen hält man sich trotz all des Blutes immer wieder zurück und verpasst es, richtig auf das Gaspedal zu drücken. Dafür entschädigt aber der herrliche Abgang im Finale.
Mein Fazit zur Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot
Einmal bis 100 zählen bitte und los geht das Spiel. Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot fackelt nicht lange und schickt seine reizende Braut Samara Weaving direkt in ein blutiges Versteckspiel. Mit vollem Einsatz stemmt sie sich gegen die Le-Domas-Familie und überzeugt dabei auf ganzer Linie. So verkommt das etwas andere Versteckspiel zu einer launigen und schwarzhumorigen Genre-Kost, die natürlich mit Logikfehlern zu kämpfen hat. Doch das trübt den Spaß kaum, und so liefert der Streifen mit seinen schrullig-edlen Figuren und der stilsicheren Atmosphäre ein blutiges, aber bisweilen auch zu zahmes Genre-Fest, das mit einem grandiosen Finale aufwartet.
Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot läuft im Rahmen des diesjährigen Fantasy Filmfests und startet offiziell am 26.09.2019 in den deutschen Kinos.
Unsere Wertung:
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