Nach Ghostface‘ Comeback in 2022 kommt mit Scream 2 das Sequel zu Wes Cravens Meta-Slasher als 4K-UHD-Blu-ray in den Handel. Ob sich ein Kauf lohnt, erfahrt ihr bei uns.
Titel | Scream 2 |
Jahr | 1997 |
Land | United States of America |
Regie | Wes Craven |
Genres | Horror, Mystery |
Darsteller | Neve Campbell, Courteney Cox, David Arquette, Jerry O'Connell, Timothy Olyphant, Jamie Kennedy, Laurie Metcalf, Elise Neal, Sarah Michelle Gellar, Liev Schreiber, Jada Pinkett Smith, Omar Epps, Duane Martin, Lewis Arquette, Rebecca Gayheart, Portia de Rossi, Heather Graham, Roger L. Jackson, Joshua Jackson, Marisol Nichols, Tori Spelling, Luke Wilson, David Warner, Selma Blair, Rasila Schroeder, Peter Deming, Molly Gross, Rebecca McFarland, Kevin Williamson, Sandy Heddings, Dave Allen Clark, Joe Washington, Angie Dillard, John Patrick, Craig Shoemaker, Walter Franks, Nina Petronzio, Stephanie Belt, Richard Bruce Doughty, Cornelia Kiss, Lucy Lin, Philip Pavel, Nancy O'Dell, Greg Meiss, Adam Shankman, Kris Andersson, Carmen M. Chavez, Anne Fletcher, Erik Hyler, Sebastian La Cause, Lance MacDonald, Laurie Sposit, Ryan Lee Swanson, Sarah Christine Smith, Jack Baun, Christopher Doyle, Jason Horgan, Daniel K. Arredondo, John Embry, Corey Mendell Parker, Tim Hillman, Mark Oliver, Jennifer Weston, Shelly Benedict, Paulette Patterson, Wes Craven, Jason Trost, Franco Castan, Carrie Collins, Rodney L. James, Matthew Lillard, Deadra Moore, Lynn McRee |
Länge | 120 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Netflix, Paramount Plus, Home of Horror, Home of Horror Amazon Channel, Netflix basic with Ads, Paramount+ Amazon Channel, Paramount Plus Apple TV Channel Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Freenet meinVOD |
Die Story von Scream 2
Nachdem die eigentlich verschlafene Kleinstadt Woodsboro vor zwei Jahren von einem Killer in Geistermaske heimgesucht wurde, hat sich das Leben von Sidney Prescott (Neve Campbell) verändert. Denn während sie ihr Studium am Windsor College begonnen hat, verarbeitet ihre Leidensgenossin Gale Weathers (Courtney Cox) die Ereignisse zu einem Buch. Als dessen Verfilmung mit dem Titel “Stab” in die Kinos kommt, geschehen erneut bestialische Morde und bringen das Grauen auch in Sidneys Leben zurück. Und schon bald müssen ihr neuer Freund Derek (Jerry O´Connell) und alte Bekannte (u.a. Jamie Kennedy, David Arquette) erkennen, dass Ghostface wieder da ist und alle in Gefahr sind…
Besser als das Original?
Gerade für einen erfolgreichen Slasher-Film stellt sich die Frage nach einer Fortsetzung unweigerlich. Deshalb wundert es nicht, dass direkt nach Wes Cravens Horror-Hit Scream ein Sequel entstand. Und schon zum Release stellten viele Fans die Frage, ob Scream 2 sogar besser als das Original sei. Aus heutiger Sicht ist die Fortsetzung ganz leicht unterlegen. So fehlt zwar die komplette Freshness des Originals und Ghostface‘ Telefon-Terror wirkt weniger überraschend, aber entgegen anderer Horror-Franchises weiß Craven vor allem inhaltlich die losen Fäden aus Teil 1 aufzunehmen und weiterzuspinnen.
So darf Sidney nicht bloß den von ihr zu Unrecht des Mordes beschuldigten Cotton Weary (Liev Schreiber) im Fernsehen sehen, sondern trifft diesen mehrmals im Verlauf der Handlung. Auch ist die Frage, ob Sidney ihrem neuen Freund Derek vertrauen kann, naturgemäß auf dem Tableau und so sind Zuschauer:innen ebenfalls zweifelnd an seiner Agenda wie Sidney selbst. Zudem wiederholt Scream 2 nicht bloß die Szenerie des Originals, sondern bettet seine Story sinnvoll in das College-Setting ein und sorgt so ganz organisch für neue Gesichter. Von diesen können allerdings nur wenige erinnerungswürdige Szenen und Auftritte liefern, die wir hier trotz des Filmalters nicht spoilern wollen. Am ehesten konstruiert wirkt allerdings eben Jerry’O Connells Charakter Derek, der letztlich nur die Zweifel am love interest von Sidney hegen soll, ohne als Figur wirklich Tiefe zu erhalten. Wo die weiteren Pluspunkte des Films liegen? Lest selbst.
Meta-Ware aus der Feder von Kevin Williamson
Für Freunde des Originals spinnt Cravens Autor Kevin Williamson die Ideen aus Scream gekonnt weiter. Denn auch hier werden Meta-Diskussionen um Sequel-Qualitäten und typische Fortsetzungstropen abgehalten, wobei in diesem Aspekt die Schraube nicht überdreht wird. Dabei fällt erneut Jamie Kennedys Randy die Funktion zu, die Spielregeln einer Fortsetzung für die Figuren wie für uns offenzulegen. Williamson legt Kennedy zudem die wohl besten Dialogzeilen in den Mund, ohne dabei allzu geschwätzig zu werden und hier, noch besser als in Cravens Erstling, die Dialoge deutlich altersgerechter und passender sind. Doch neben den geschliffenen Dialogen ist es einmal mehr die spannende Whodunnit-Frage um die Identität des Ghostface-Killers, welche sich als echter x-factor des Films erweist.
Diese Zutat bot schon im Vorgänger einen echten Mehrwert zum üblichen Einheitsbrei sonstiger Slasher und so macht auch im Sequel das Mitraten, wer unter der Maske stecken könnte, richtig Laune. Währenddessen läuft Scream 2 niemals Gefahr, dass aus Ghostface ein übermenschlicher, nicht tot zu kriegender Killer wird, denn wie schon zuvor fällt dieser hin, wird kurzzeitig ausgeknockt oder stellt sich generell nicht immer so clever an, wie es seine Anrufe erwarten lassen würden. Wenn allerdings das Messer gewetzt wird, sind die Kills noch eine Spur blutiger und tatsächlich überraschender als im Original. Aprospos Original: Ob die Eröffnungsszene des zweiten Teils besser oder schwächer ist als Drew Barrymores Tod in Teil 1, ist letztlich eine Frage des Geschmacks und der Dehnbarkeit eurer suspension of disbelief. Kinobesucher:innen konnten wohl schon in den späten 90ern grausam und ignorant sein. Kann neben dem Film die 4K-Disc ebenso überzeugen?
Die UHD im Technik-Test
Das unter der Verwendung der HDR-Bildverbesserung Dolby Vision erstrahlende 4K-Bild zeigt Top-Schwarzwerte und eine knackige, natürliche Schärfe, ohne auf ein alterstypisches Filmkorn zu verzichten. Dabei fällt zudem das korrigierte Bildverhältnis im Vergleich zur ebenfalls mitgelieferten Blu-ray auf, welches statt des 4K-Bildes im Bildverhältnis 2,39:1 auf Blu-ray in 2,35:1 vorhanden ist. Die Farbdarstellung ist derer der Blu-ray haushoch überlegen und der exzellente Kontrast sowie die Detaildarstellung sind überzeugend überarbeitet worden. Beim Ton denkt man zunächst an einen schlechten Scherz, doch tatsächlich weist die Blu-ray eine HD-Tonspur in DTS-HD-Master Audio auf. Diesen hat die 4K-Disc leider nicht zu bieten, hier ist der deutsche Ton lediglich in Dolby Digital 5.1 enthalten. Direktionale Effekte sind leider Mangelware und der Ton enttäuscht daher in der Synchro-Fassung ein wenig.
Das Bonusmaterial befindet sich nur auf der Blu-ray, die 4K bietet lediglich den allerdings recht informativen Audiokommentar von Wes Crave, der Produzentin Marianne Maddalena und seinem Cutter Patrick Lussier. Auch hier erleben Käufer:innen eine milde Enttäuschung, denn außer einiger geschnittener Szenene fehlt ein wirklicher Mehrwert durch interessante, in die Tiefe gehende Dokumentationen oder Making-ofs. Wer die bisherige Blu-ray schon daheim hat, wird eventuell die Mehrkosten einer Neuanschaffung scheuen, wobei allein das wirklich bessere Bild der 4K-Disc eine Aufwertung zu vorherigen Veröffentlichungen darstellt.
Unser Fazit zu Scream 2
Wes Craven liefert mit seinem Slasher-Sequel erneut beste Horror-Unterhaltung mit Meta-Einschlag. Doch auch diese Spielereien stehen dem Mitfiebern überhaupt nicht im Weg. Bis zum Ende liefern er und sein Drehbuchautor Williamson ausreichend Stoff, um mitzuraten, wer unter der Maske stecken könnte. Gleichzeitig überdrehen sie weder die Spannungsschraube noch die Glaubwürdigkeit. Auch wenn der obligatorische Exposition- und Motivationsmonolog etwas üppig ausfällt und der Film mit gut 120 Minuten nicht gerade kurz ist, kommen niemals Längen auf. Und somit reiht sich Scream 2 direkt hinter dem 1996er -Erstling in der Rangliste des Franchises ein.
Scream 2 erscheint am 09. März 2023 als 4K-UHD-Blu-ray. Ein Unboxing des 4K-Steelbooks findet ihr hier.
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Unsere Wertung:
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