Im Horror-Thriller Shapeshifter untersucht eine Gruppe von Wissenschaftlern um Thomas Kretschmann ein neuartiges Serum. Handelt es sich um eine bloße, bewusstseinserweiternde Droge oder öffnet es tatsächlich ein Tor zu einer anderen Welt?
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Titel | Shapeshifter |
Jahr | 2019 |
Land | United States of America |
Regie | Mario Sorrenti |
Genres | Horror, Thriller |
Darsteller | Thomas Kretschmann, Nadine Velazquez, Josh Stewart, Bex Taylor-Klaus, Cassandra Clark, Ashton Amaba, Chris Coy, Matt Munroe, Jake Vaughn, Nelli Jimenez, Aeslin Audri, Isiah Adams, Olivier De Sagazan, Morgana Ignis |
Länge | 84 Minuten |
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Handlung
Der Wissenschaftler Andre Mason (Thomas Kretschmann) trauert um den mysteriösen Verlust seines Sohnes und dem seiner Frau, die sich nach dem Vorfall das Leben genommen hat. Eine Schamanin bietet ihm einen bewusstseinserweiternden Tee an, der die Kommunikation mit dem Totenreich ermöglichen soll. Dr. Mason initiiert daraufhin mit seinem Forschungsteam die wissenschaftliche Studie des aus dem Tee gewonnenen Serums. Durch Einverleibung des selbigen soll in einem verlassenen Anwesen die Wirkung des Stoffes untersucht werden.
Mit zunehmender Konzentration des Serums im Blut beginnen die Halluzinationen stärker zu werden und die Wissenschaftler fühlen sich immer weiter eintauchend in das Reich der Toten. Als Dr. Mason dort auf ein kleines Mädchen trifft, berichtet diese ihm von der baldigen Ankunft des lachenden Mannes – einer Kreatur, für die der Verzehr von (Menschen-)Fleisch den Weg ins Reich der Lebenden darstellt. Diese Monstrosität sei zudem ein Shapeshifter, ein Körperwandler.
Die Wissenschaftler in Shapeshifter
Thomas Kretschmann stellt die Hauptfigur Andre Mason und das Zugpferd der Produktion dar. So durfte der deutsche Schauspieler bereits in mehreren Teilen der Resident Evil-Reihe und als Baron Wolfgang von Strucker in Captain America 2 und Avengers 2 auftreten. In Shapeshifter mimt er den leitenden Wissenschaftler Dr. Mason, der in aller Verzweiflung immer mehr in die Welt des Serums eintaucht und den Sinn für die Realität verliert. Die Rolle des zunehmend durch Wahnsinn, Paranoia und Schweiß gekennzeichneten Mannes nimmt Kretschmann recht solide ein, bleibt aber wie der gesamte restliche Cast zu blass.
So interessiert sich Shapeshifter herzlichst wenig für seine Figuren, lediglich Dr. Mason bekommt in einer merkwürdig hektischen Exposition ein wenig Hintergrund. Die restlichen Figuren dürfen in nach Alibi schmeckenden, so gar nicht in den Film passenden Szenen ein paar Wörter über sich erzählen, erhalten aber nie wirklich ein Gesicht. Nicht nur deswegen wirkt das Schauspiel oftmals hölzern und unglaubwürdig – zum Glück ist es für den Film nicht von größerer Wichtigkeit.
Form
Regisseur Mario Sorrenti gibt hier sein Langfilmdebüt, bekannt geworden ist er als Star-Fotograf in den Bereichen Werbung, Musikproduktion und Modezeitschriften. Bei seinem ersten Film entschied er sich für eine extrem nahe, dynamische (mit einem Hang zur Hektik) Kameraführung, die beinahe an eine Found-Footage-Ästhetik grenzt. So ist die Handkamera stets mitten im Geschehen, was sich in der zweiten, deutlich besseren Hälfte auszahlt, anfangs jedoch wenig hochwertig in der Optik scheint.
Sorrentis Regieleistung zeigt sich hierbei etwas zerfahren, es wirkt an vielen Stellen unerfahren und ein bisschen überambitioniert. Sorrenti wählt oftmals ungewöhnliche Einstellungen, die teilweise durchaus nett, teils aber auch sehr merkwürdig daherkommen. Dazu macht er hier und da von Zeitlupen Gebrauch, die aufgrund des mangelnden Gespürs für Timing doch eher lächerlich wirken. In zu vielen Fällen wird der Zuschauer dadurch aus dem Mikrokosmos des Anwesens und der intimen Atmosphäre herausgerissen.
Sobald der Fokus allerdings nicht mehr auf Spannungsaufbau und Handlung liegen, sondern stattdessen Action und Horror immer mehr aufkeimen, zeigt sich Sorrentis „Plan“ für Shapeshifter und die durch die enormen Schwächen in der ersten Hälfte teuer erkaufte Atmosphäre und Spannung dürfen sich auszahlen.
Shapeshifter – Die Ankunft des lachenden Mannes
Dann ist es endlich soweit und der lachende Mann erscheint – und das in einem wirklich imposanten Auftritt. Diese Kreatur, die nach schleimigem Dreck in halbwegs anthropomorpher Form aussieht, ist dank handgemachter Effekte und Make-up wunderbar abstoßend gestaltet. Dieses Monster braucht jedoch dringend Menschenfleisch, um selbst fleischlich(er) zu werden und seine Gestalt verändern zu können. Dabei fährt Shapeshifter volle Geschütze auf, so darf der lachende Mann munter Körper einverleiben, Gesichter zerfetzen und auf die Jagd gehen. Billig wirkt die Optik nun wahrlich nicht mehr. Dabei werden sich Freunde des derberen Horrors vor allem an den sehr gefälligen handgemachten Splatter- und Goreeinlagen erfreuen können, die man in diesem Film so wohl eher nicht mehr erwartet hätte. Halbe Gesichter und abnorme Körperformationen entschädigen da für die Warterei zu Beginn.
Fazit
Nach einem ganz schwachen Start kriegt der Film noch einigermaßen die Kurve, um dann in der zweiten Hälfte durchaus Freude zu machen. Die Kamera ist dabei Fluch und Segen zugleich, so schafft sie eine durchaus dichte, knisternde Atmosphäre, reißt den Zuschauer aus selbiger aber auch zu oft heraus. Aufgrund der knackigen Laufzeit macht Shapeshifter seinen Beginn im Finale durchaus wieder wett und wird den ein oder anderen durch die starken Effekte und handgemachten Goreeinlagen wieder einfangen.
Shapeshifter ist ab dem 4. Dezember 2018 als DVD, Blu-ray und digital erhältlich.
Unsere Wertung:
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