Wie verändert der Knast einen guten Menschen wirklich? Seht selbst in Shot Caller mit Nikolaj Coster Waldau
Titel | Shot Caller |
Jahr | 2017 |
Land | United States of America |
Regie | Ric Roman Waugh |
Genres | Krimi, Drama, Thriller |
Darsteller | Nikolaj Coster-Waldau, Omari Hardwick, Jon Bernthal, Lake Bell, Emory Cohen, Jeffrey Donovan, Holt McCallany, Evan Jones, Benjamin Bratt, Chris Browning, Max Greenfield, Jessy Schram, Juan Pablo Raba, Matt Gerald, Michael Landes, Keith Jardine, Sarah Minnich, Jonathon McClendon, Derek Dinniene, Monique Candelaria, Cru Ennis, Danny Winn, David House, Diego Joaquin Lopez, Bobby Lee Osborn, Brendan Kelly, John Trejo, Dylan Kenin, Matthew Page, Mark Sivertsen, John Christian Love, Chris Adams, Esodie Geiger, Michael Sheets, Mike Ostroski, Nathaniel Augustson, J. Nathan Simmons, Howard Ferguson Jr., Joshua R. Aragon, Jacob Browne, Jetto Dorsainville, Marika Day, David Miller, Diana Gaitirira, Joseph P. Santillanes, Ivan Brutsche, Cajardo Lindsey, Rodger Larance, Jose B. Martinez, Alexander Daniel Pimentel, Michael Benjamin Kirby, Euphrates 'Tee' Arthur, Dash Hamblin, Fred Padilla, Jonathan Lane, Johnathan Paul Pena, J.D. Herrera |
Länge | 125 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Netflix, Amazon Prime Video, Joyn Plus, Netflix basic with Ads, Amazon Prime Video with Ads Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Videobuster, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Verleihshop Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Videobuster, MagentaTV, Microsoft Store, Videoload, Verleihshop, Freenet meinVOD |
Worum geht’s in Shot Caller?
Es geht um Jacob Money Harlon, der ein schreckliches Vergehen im Gefängnis absitzen muss. Nachdem man Jacob Money Harlon (Nikolaj Coster Waldau) und sein blühendes Familienglück erlebt hat, aber durch einen Unfall seine tragische Knastkarriere sehen und das Schicksal seines Geistes geschmeckt hat, bleibt der bittersüße, rostige Geschmack einer oscarwürdigen Darbietung im Mund kleben, wie Blombenzieher an den Zähnen. Shot Caller ist nicht weniger als eine sehr gut durchdachte Geschichte eines Mannes, der wenige Sekunden nicht aufgepasst hat, einen Unfall verursachte und erst im Gefängnis zum kriminellen Anführer einer Gang wird. Entwicklungen, die wir schon in vielen Filmen sehen konnten, aber Shot Caller ist etwas wahrhaftig Besonderes und weiß vor allem durch sein Setting und die kühle Erzählweise zu überzeugen!
Über den Regisseur und Kritik zu Shot Caller
Ric Roman Waugh, der mir bis Dato nicht bekannt war, liefert hier einen der besten Knast-Filme ab, die es in den letzten Jahren gegeben hat. Von einem Drehbuch, dass feinstes Platin darstellt, bis hin zu den wunderbaren Schauspielern, allen voran Nikolaj Coster-Waldau, der endlich auch in einem Spielfilm eine ernstzunehmende Rolle verkörpern darf. Grandios! Sein Schicksal packt und seine Entscheidungen widern stellenweise genau so an, wie sie auch Respekt hervorrufen. Durch die Gangs im Knast ist er gezwungen sich einen Namen zu machen, bevor er wegen mangelndem Respekt, zu kleinen Eiern und mangelnder Kraft, schon ganz zu Anfang ausgelöscht wird. Er hinterlässt seine Familie, die von den knastinternen Angelegenheiten nichts erfährt. Er tut, was getan werden muss, um selbst zu überleben und den Schaden von seiner Familie abzuwenden.
Gleichzeitig wird er aber auch zu einem repektablen Mann, der geschätzt und geachtet wird. Es ist wie im echten Leben auch. Man steht vor Wänden und noch mehr Wänden und muss sich entscheiden. Man steht in seiner winzig, kleinen Zelle und muss wählen, was man als nächstes tut oder wie man die Fesseln aufbrechen kann. Nirgendwo könnte das schlimmer sein, als im Knast. Folglich ist auch seine Macht und sind auch seine Qualitäten aus dem Gefängnis neu und mit Adrenalin geladen. Irgendwo, hinter einer gebrochenen Fassade, wenigen Worten, launischem und zerschmettertem Wesen, verbirgt sich dennoch die ganze Zeit über ein liebender Vater, der durch einen tragischen Unfall im Gefängnis landet und zu einem anderen Menschen wird, ohne seine Familie zu vergessen. Aber wohl in dem Bewusstsein, dass er seine Familie, nachdem, was er getan und gesehen hat, nicht mehr gegenüber treten kann. Aus ihm ist ein Monster geworden, dass der Knast aus ihm gemacht hat. Und selten wurde das Genannte so stark und glaubwürdig auf den Bildschirm gebannt, wie in Shot Caller.
Fazit
Shot Caller ist ein kühler, leiser und brutaler Beitrag, der fesselt, überrascht, hängen bleibt und mit einigen bodenständigen Twists aufwartet, die daraus ein einzigartiges und atemberaubendes Gesamtwerk formen. Und trotzdem so ruhig und unangenehm, dass ich gerne auch noch weitere 2 Stunden zugesehen hätte. Er ist zum richtigen Maß ernst, launisch, wenig witzig und außerordentlich düster. Ein Tuch, getränkt in Benzin, so gefährlich, wie eine Flasche Whiskey, getränkt mit einem Tuch, dass angezündet und mit Wucht vor die Wand geschmissen wird. Shot Caller hat mich beeindruckt und ist ein waschechtes Drama, dass es verdient gehabt hätte im Kino zu erscheinen, statt sofort auf DVD. Ein Manko, denn unbedeutendere Filme schaffen es dieser Tage und auch so zumeist schnell ins Kino.
Eine bittertraurige und eisig-rostige Melodie an den Knast und das Leben.
Unsere Wertung:
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