Nach einem Vorwurf sexueller Belästigung wird der Star des Universitätsschwimmteams brutal ermordet. Doch es soll nicht nur bei ihm bleiben. Ist Slayed ein moderner Scream oder doch nur ein weiterer vergessenswerter Eintrag in das Slasher-Genre?
Titel | Slayed - Wer stirbt als nächstes? |
Jahr | 2021 |
Land | United States of America |
Regie | John Berardo |
Genres | Horror, Mystery |
Darsteller | Lindsay LaVanchy, Isabella Gómez, Froy Gutierrez, Gattlin Griffith, Shireen Lai, Lochlyn Munro, Jon Huertas, Yancy Butler, James Berardo, Bart Johnson, Patrick Walker, Kent Faulcon, Mel Fair, Debra De Liso, Nick Ballard, David M Sandoval Jr., Shalini Bathina, Brian Frager, Betsy Hume, Adin Kolansky, Maxwell Hamilton, Anthony Tai |
Länge | 96 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Home of Horror, Home of Horror Amazon Channel, Bloody Movies Amazon Channel Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Videobuster, Verleihshop, Freenet meinVOD |
Worum geht es in Slayed?
Die Handlung von Slayed ist relativ schnell erzählt. Wes Scott (Froy Gutierrez) ist der Star des Schwimmteams an der Whiton Universität. Nach einer Verbindungsparty wird er beschuldigt, sich sexuell an Kylie (Isabella Gomez) vergangen zu haben, doch bevor es zu Ermittlungen kommt, wird Wes tot in seinem Verbindungshaus aufgefunden. Seine Schwester Ellery (Lindsay LaVanchy) steht nun massiv unter Druck, da sie herausfinden will, wer ihrem Bruder das angetan hat. Aber während der laufenden Ermittlungen kommt es zu weiteren Morden.
Social Media als Brandbeschleuniger
Social Media ist ein essenzieller Bestandteil von Slayed und wird immer mal wieder durch Einblendungen in der Welt dargestellt. Diese „Pop-Ups“ zeigen den Inhalt der Smartphones der Personen, die sie benutzen, und steuern einen nicht unwichtigen Teil zum Storytelling bei. Neben Chatverläufen gibt es auch Tweets oder Fotos auf einer Instagram ähnlichen App zu sehen. Dieses Gimmick fügt sich sehr dynamisch in den Film ein und wirkt keinesfalls wie ein Fremdkörper, da es konsequent über die gesamte Laufzeit zum Einsatz kommt.
Besonders in der ersten halben Stunde des Films wird erstaunlich gut der Alltag mit Social Media an der Universität gezeigt. Hier geht es neben mal mehr und mal weniger belanglosen Chatverläufen auch um Cybermobbing oder Slutshaming und wie von den verschiedenen Parteien damit umgegangen wird. Besonders die Männer zeigen sich hier erneut von ihrer besten Seite, indem sie allen Frauen, mit denen sie geschlafen haben, ein Ausrufezeichen unter Bilder kommentieren, damit ihre Freunde das auch mitbekommen. Dadurch kommt es sogar zu Konfrontationen zwischen Freunden. Ein ungewöhnlich kritischer Ansatz für einen Slasher.
Wie Slayed mit Inkonsequenz die Spannung tötet
Slayed wirft diese kritischen Ansätze leider ab dem zweiten Akt komplett über Bord und spricht diese auch bis zum Schluss nicht mehr an. Direkt nach dem ersten Mord verliert sich der Film leider in einer Abwärtsspirale der Slasher-Klischees. Charaktere handeln so, wie es gerade in die Szene passt. Der Killer taucht plötzlich irgendwo auf, wo er gerade nicht sein kann. Die Protagonistin hält die Luft an, damit der Killer sie nicht hört und entkommt nur knapp. Das hat man alles schonmal gesehen. Auch der Fokus des Films driftet jetzt von dem Social-Media-Drama zum sehr gewollten Crime-Thriller. Die „Campus Polizei“ ermittelt nämlich wegen der Morde und diese ist mit ihren Sitcom-artigen Verhören an Inkompetenz kaum zu überbieten. Hier bricht das Konzept komplett in sich zusammen.
Der Killer hingegen ist ganz unterhaltsam umgesetzt, auch wenn das Design mit der Chrommaske und dem schwarzen Hoodie etwas uninspiriert und seine Vorgehensweise sowie die Opferwahl etwas zu kalkuliert wirken. Die Morde selbst sind mit praktischen Effekten inszeniert und werden immer mit ausreichend Theaterblut kaschiert. Als Mordinstrument dient in den meisten Fällen ein Akkuschrauber/-bohrer. Diese Wahl wirkt ebenfalls etwas willkürlich. Vor allem, weil die Morde selbst noch etwas mehr an Kreativität hätten vertragen können, für welche die Tatwaffe auf jeden Fall Potential bietet.
Fazit
Slayed ist dann am stärksten, wenn er kein Horrorfilm sein will. Besonders die erste halbe Stunde funktioniert recht gut, wenn der Film hauptsächlich das Problem mit Social Media, Cybermobbing und Slutshaming thematisiert. Leider wird diese Thematik recht schnell in den Hintergrund gerückt und durch eine unausgereifte Mischung aus einem vergessenswerten Teenie-Slasher und Crime-Thriller ausgetauscht. Pluspunkte gibt es für den Killer und die Morde mit dem Akkuschrauber. Alles in allem ein Film für Genreeinsteiger, den man sich ruhig mal für einen trashigen Slasher Abend ausleihen kann.
Slayed ist ab dem 19. August 2021 als VOD und ab dem 27. August 2021 auf DVD und BluRay erhältlich.
Unsere Wertung:
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