In Julia Leighs Drama Sleeping Beauty lässt sich eine junge Studentin aus Geldnöten unter Drogen versetzen, sodass Kunden an ihr erotische Fantasien ausleben können.
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Titel | Sleeping Beauty |
Jahr | 2011 |
Land | Australia |
Regie | Julia Leigh |
Genres | Drama, Liebesfilm |
Darsteller | Emily Browning, Rachael Blake, Ewen Leslie, Peter Carroll, Chris Haywood, Hugh Keays-Byrne, Tammy Macintosh, Eden Falk, Mirrah Foulkes, Robin Goldsworthy, Sarah Snook, Michael Dorman, Les Chantery, Jamie Timony, Ivy Mak, Joel Tobeck, Nathan Page, Justin Smith, Henry Nixon, Anni Finsterer, Kelly Paterniti, Bridgette Barrett, Hannah Bella Bowden, Sarah Kinsella, Stephanie Menere, Lauren Orrell, Natalia Siwek, Alan Cardy, Benita Collings, Vernon Hayman, Sinisa Vrebac, Matthew Whittet, Tracy Mann, Daniel Webber, Pearl Tan, Ajit Kelkar, James Fraser, Paul He, Hannah Wang, Lizzie Schebesta |
Länge | 101 Minuten |
Wer streamt? | Kaufen: Videobuster Leihen: Videobuster |
Hintergrund
Sleeping Beauty ist das Regiedebüt von Julia Leigh, die auch selbst das Drehbuch lieferte. Als Inspiration für das Drehbuch dienten ihr auch ihre Träume.
Der Film feierte sein Debüt beim Filmfestival in Cannes im Mai 2011.
Handlung
Die junge, von Geldnöten geplagte Studentin Lucy (Emily Browning) wird bei der Suche nach einer weiteren Einnahmequelle bei einer Stellenanzeige fündig und arbeitet zunächst als in Reizwäsche gekleidete Kellnerin auf surreal anmutenden privaten Partys.
Ihr wird jedoch bereits zu Beginn die Möglichkeit zu „weitergehenden Verpflichtungen“ angeboten.
Lucy, die ihre Freizeit in ihrer zunehmend selbstzerstörerischen Art scheinbar nur fremden Männerbekanntschaften und dem Drogenkonsum widmet, macht alsbald von dem Angebot Gebrauch und lässt sich nun, von Drogen betäubt und in Schlaf versetzt, den Fantasien und Fetischen der Kunden hingeben – legidlich Penetration ist nicht erlaubt.
Kritik zu Sleeping Beauty
Was dort mit ihr passiert, wird lediglich angedeutet. Letztlich weiß es der Zuschauer ebenso wenig wie Lucy.
Einer herausragenden Emily Browning gelingt es einerseits mühelos, den Film fast ganz alleine zu tragen und anderseits, der Figur Lucy, die eigentlich wenig Potenzial zur Sympathie- oder Identifikationsfigur bietet, die nötige Tiefe bzw. eine gewisse Mystik zu verleihen, sodass der Zuschauer ihr mit Interesse folgt.
Das Problem ist dabei allerdings der heimliche zweite Hauptdarsteller: die Kamera.
Über den gesamten Film gibt es fast nur Totalen zu sehen, es wird fast gänzlich auf Close-Ups verzichtet. Dazu gibt es viele lange Einstellungen, schnelle Schnitte sind kaum vorhanden.
Verstärkt durch wenig Farbkonstraste und die oftmalige Abwesenheit von musikalischer Untermalung, entsteht eine unangenehm unterkühlte, sterile und extrem distanzierte Szenerie und Atmosphäre, bei der der Zuschauer nie Teil des Geschehens wird, sondern stets als Beobachter auf Abstand gehalten wird, was sich teilweise fast unangenehm voyeuristisch anfühlt.
Dies mag Absicht sein, erschwert aber leider ungemein den Zugang zu diesem eigentlich interessanten Werk und trägt nicht gerade zu einem großem Spannungsbogen bei. Trotzdem sind es gerade diese Bilder, die teilweise gar an Kubrick erinnern, die sich auch nachhaltig ins Gedächtnis brennen.
Weiterhin irritiert die scheinbar willkürliche Insertion von kleinen Handlungssträngen sowie Nebenfiguren, die wie aus dem Nichts auftauchen und wieder verschwinden und danach nie wieder eine Rolle spielen. Hierbei wird wenig bis nichts erklärt, Fragen bleiben unbeantwortet.
Fazit
Sleeping Beauty ist durchaus eine Sichtung wert, verschenkt aber leider ungemein viel Potenzial.
Nichtsdestoweniger bietet Sleeping Beauty eine interessante Thematik (der sich aber leider letztlich selbst nicht großartig gewidmet wird), eine tolle Hauptdarstellerin und einige beeindruckende Bilder, die durchaus hängen bleiben werden.
Doch leider ist der Film letzten Endes längst nicht so gewagt und fordernd wie er wohl gern sein würde. Denn er liefert einfach zu wenig Informationen, um wirklich Möglichkeiten und vor allem Lust zur Interpretation zu bieten.
Eines muss man dem Film aber noch anrechnen: Er wählt einen wunderbaren Moment für den Abspann.
Unsere Wertung:
© Capelight Pictures