Sleepy Hollow ist vermutlich die bekannteste Version um den kopflosen Reiter. Ob Tim Burtons Werk mit Johnny Depp in der Hauptrolle auch zwanzig Jahre später noch gut funktioniert oder man häufiger mit den Augen rollen muss als es im Film die Köpfe tun, erfahrt ihr hier.
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Titel | Sleepy Hollow |
Jahr | 1999 |
Land | Germany |
Regie | Tim Burton |
Genres | Drama, Fantasy, Thriller, Mystery, Horror |
Darsteller | Johnny Depp, Christina Ricci, Miranda Richardson, Michael Gambon, Casper Van Dien, Jeffrey Jones, Richard Griffiths, Ian McDiarmid, Michael Gough, Christopher Walken, Marc Pickering, Lisa Marie, Steven Waddington, Claire Skinner, Christopher Lee, Alun Armstrong, Mark Spalding, Jessica Oyelowo, Peter Guinness, Tony Maudsley, Jamie Foreman, Philip Martin Brown, Orlando Seale, Sean Stephens, Gabrielle Lloyd, Robert Sella, Michael Feast, Sam Fior, Paul Brightwell, Layla Alexander, Kelley Costigan, Martin Landau |
Länge | 105 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: MagentaTV, Home of Horror, Home of Horror Amazon Channel Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Microsoft Store Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Microsoft Store, Freenet meinVOD |
Worum geht es in Sleepy Hollow?
Drei Morde sind im kleinen Städtchen Sleepy Hollow geschehen. Die Leichen wurde allesamt ohne Kopf aufgefunden. Constable Ichabod Crane (Johnny Depp) wird aus New York geschickt, um die Morde aufzuklären. Laut den panischen Dorfbewohnern gehen die Morde auf das Konto eines kopflosen Reiters. Doch Cranes Arbeit beruht auf Logik und Fakten. Mit wissenschaftlichen Instrumenten möchte er die Mordserie enträtseln, und die Mythen und Legenden um die geisterhafte Gestalt als Geschwätz und Unfug aufzeigen. Doch schon während der ersten Ermittlungsarbeiten stößt der Gesetzeshüter auf allerhand mysteriöse Ungereimtheiten. Während die Zahl der kopflosen Opfer steigt, wird Cranes Festhalten an die Vernunft zunehmend auf eine harte Probe gestellt. Handelt es sich wirklich um einen Täter aus Fleisch und Blut, oder ist die Legende des kopflosen Reiters am Ende doch wahr?
Die Geschichte des kopflosen Reiters
Die Handlung von Sleepy Hollow dürfte in verschiedenen Varianten weitreichend geläufig sein. Die Kurzgeschichte des kopflosen Reiters von Washington Irving gibt neben vielen Verfilmungen auch als Serienadaption. Selbst in Disneys Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte findet sich eine Variante des alten Stoffs wieder. Die lose Adaption von Tim Burton dürfte jedoch ohne Zweifel die bekannteste sein. Der Regisseur hat sich Irvings Stoff zu eigen gemacht und als Ergebnis einen abwechslungsreichen Genre-Mix gezaubert. Bei Sleepy Hollow bedient er sich verschiedenster Elemente aus dem Horror-Genre, lässt aber auch den Humor nicht zu kurz kommen. Selbst der Hauch einer Romanze fehlt nicht in dieser Mischung. Obwohl diese Genres teilweise so unterschiedlich sind, harmonieren sie dennoch tadellos miteinander. Dem liegen auch die verschiedensten erfolgsversprechenden Bausteine zu Grunde.
Burton und Elfman – Eine Kombination wie ein Versprechen
Wenn der Name Tim Burton involviert ist, dann weiß der Zuschauer zumeist, was er erwarten kann. Burton ist ein Regisseur, der es immer wieder schafft, seine visuellen Vorstellungen fantastisch umzusetzen. Mit seinen Inszenierungen zieht er den Zuschauer hinein in seine märchenhaften Welten. Das titelgebende kleine Städtchen und die kargen Wälder um dieses herum sehen allesamt fantastisch aus. Die Sets wurden liebevoll nach der Vision seines Regisseurs gebaut und sind der Grundstein für die gruselige und gespenstische Atmosphäre des Films. Diese Bemühungen haben sich in mehrfacher Hinsicht gelohnt, denn Sleepy Hollow wurde wegen dieser tollen Kulissen bei der Oscarverleihung 2000 in der Kategorie Bestes Szenenbild mit einem Goldjungen geehrt.
Aber die Atmosphäre kann nicht nur von Bildern erzeugt werden, sondern benötigt auch eine entsprechende instrumentale Untermalung. Und da kommt einmal mehr der Name Danny Elfman ins Spiel. Bereits zuvor konnte er unter anderem Burtons Edward mit den Scherenhänden mit zauberhaften Klängen auf ein anderes Niveau heben. Kaum ein anderer Komponist vermag es, die visuellen Vorstellungen des Regisseurs so optimal mit den richtigen Klängen zu verbinden wie Elfman. Nicht umsonst holt dieser ihn immer wieder mit ins Boot, ebenso wie den Hauptdarsteller von Sleepy Hollow.
Hochkarätige Schauspieler bis in die Nebenrollen
Burton und Elfman ist nicht die einzige Kombination, die immer eine gewisse Qualität verspricht. Nach Edward mit den Scherenhänden und Ed Wood ist Sleepy Hollow die dritte Zusammenarbeit von Tim Burton und Johnny Depp. Depp spielt Constable Ichabod Crane, einen offenkundig modern denkenden Detektiv, der in seinen Ermittlungen teils schrullig wie tollpatschig wirkt. Aber nicht selten sehen wir auch eine beinahe kindlich verängstigte Seite vom Großstädter. Dieses Wechselspiel der Charakterzüge zu beobachten, macht wirklich Spaß und zeigt Depps ganze schauspielerische Klasse. Besonders wenn er seine Eindrücke über eine angewiderte Mimik wiedergibt, muss man beim Zuschauen zwangsläufig schmunzeln. Dennoch rutscht seine Darstellung nie gänzlich ins Lächerliche ab.
Zwei weitere große Namen des Casts sind Christopher Walken und Christina Ricci. Walken lebt in den wenigen Szenen, in denen man ihn zu Gesicht bekommt, sein irrsinniges Schauspiel erstklassig aus. Ricci ist angesichts ihrer Rollen in Addams Family und Casper als Routinier in gruseligen Streifen anzusehen. Auch wenn es ihr Erscheinungsbild anders vermuten lässt, wirkt sie neben Johnny Depp keineswegs blass und rutscht nie komplett ins zweite Glied. Aber auch in den kleinsten Nebenrollen wurde Sleepy Hollow mit hochkarätigen Schauspielern besetzt. Beispielsweise Alfred Gough, der bereits bei Batman mit Burton zusammengearbeitet hat, Ian McDiarmid (Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers) oder Dracula-Legende Christopher Lee – um nur ein paar zu nennen.
Neuauflage mit Beigeschmack
Sleepy Hollow erschien bereits 2008 als Blu-ray. Nun wurde der Film nicht nur als normale Blu-ray neu aufgelegt, sondern sogar als Mediabook mit drei verschiedenen Cover-Versionen. Aber obwohl es sich um eine Neuauflage handelt, bekommt der Cineast keinesfalls eine Aufbereitung von Bild und Ton serviert, im Gegenteil. Das Bild wurde nicht aufgebessert und ist von derselben Qualität wie damals. Einerseits trägt dieses Bild irgendwo zum Charme des Films bei, aber in der heutigen Zeit wäre ein saubereres Bild wirklich wünschenswert.
Beim Ton ist es hier sogar noch ein wenig kurioser. Während die alte Blu-ray Auflage von 2008 noch bei der deutschen Tonspur DTS-HD High Res. 5.1 zu bieten hatte, macht man bei der Neuauflage sogar einen Schritt zurück. Die deutsche Tonspur hat hier nur noch Dolby Digital 5.1 Surround zu bieten, was deutlich herauszuhören ist, wenn man gleiche Szenen vergleicht. Das ist besonders schade, da der Sound einen Großteil des Erlebnisses eines Tim Burton Films ausmacht.
Aber es gibt nicht nur Negatives zu berichten. Die Mediabook Cover-Varianten A (hier als Unboxing zu sehen) und B sehen wirklich schick aus. Das enthaltene Booklet bietet zudem einen schönen Mehrwert zu dem Filmerlebnis und rundet die wenigen vorhandenen Extras ab.
Unser Fazit zu Sleepy Hollow
Sleepy Hollow ist ein Horror-Märchen, welches mit seiner Geschichte und der schwarzhumorigen wie düsteren Atmosphäre eine Menge Spaß macht. Mit der Kombination Burton, Elfman und Depp kann nicht viel schief gehen. Besonders wenn die drei ihre verschiedenen Talente einmal mehr wie hier unter Beweis stellen und mit ihrem vereinten Können einen herausragenden Film erschaffen. Dank eines grandiosen Casts, einer fantastischen Inszenierung und seines mit Liebe zum Detail gestalteten Settings überzeugt Sleepy Hollow selbst nach zwanzig Jahren immer noch durch seinen natürlichen Charme und ist abgesehen von manchem Computereffekt recht gut gealtert.
Sleepy Hollow erscheint am 05.06.2020 als DVD, Blu-ray und als Blu-ray Mediabook.
Unsere Wertung:
© Paramount Pictures