In der düsteren Sci-Fi-Dystopie Snowpiercer führt Captain America – Star Chris Evans eine Revolution an Bord eines die Welt umspannenden Mega-Zugs an.
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Titel | Snowpiercer |
Jahr | 2013 |
Land | Czech Republic |
Regie | Bong Joon-ho |
Genres | Action, Science Fiction, Drama |
Darsteller | Chris Evans, 송강호, John Hurt, Tilda Swinton, Jamie Bell, Octavia Spencer, Ed Harris, Ewen Bremner, 고아성, Alison Pill, Luke Pasqualino, Vlad Ivanov, Adnan Hasković, Emma Levie, Steve Park, Clark Middleton, Marcanthonee Reis, Paul Lazar, Tómas Lemarquis, Kenny Doughty, Robert Russell, Magda Weigertová, Jim High, Peter Hallin, Haruna Honcoop, Ana Braun, Griffin Seymour, Tyler John Williams, Luna Sophia Bar-Cohen, Sean Connor Renwick, Karel Veselý, Park Sungtaek, Brian Foley, Kendrick Roger Ong, Seisuke Tsukahara, Tomáš Dianiška, Miroslav Navrátil, Huh Chan, Lucie Burianová, Jonny Loquasto, Parry Shen, Eunkyung Song, Dana Green, Joseph Bertót |
Länge | 126 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Netflix, Netflix basic with Ads, filmingo, Thrillbox Amazon Channel Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Videobuster, MagentaTV, Yorck on Demand, Videoload, Verleihshop Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, Videobuster, MagentaTV, Kino on Demand, Yorck on Demand, filmingo, Videoload, Verleihshop, Freenet meinVOD |
Worum geht’s in Snowpiercer?
Wir schreiben das Jahr 2031. Nach einem fehlgeschlagenen Versuch, die globale Erwärmung mithilfe eines in die Atmosphäre geschossenen Frostmittels zu stoppen, erlebt die Erde eine zweite Eiszeit. Sämtliches Leben stirbt aus und nur einige Tausend Menschen können sich in einen ununterbrochen um die gesamte Erde fahrenden Zug retten. Dieses Meisterwerk der Technik wurde von dem Visionär Wilford erschaffen und dient nun als einzige Bastion zwischen Leben und Tod.
Eben dieser Wilford ist es auch, der fast schon wie ein Gott an der Spitze dieser neuen Gesellschaft steht und ganz vorne im Zug lebt. Dieser ist nämlich so aufgebaut, dass die Elite wie Könige in den vorderen und die Unterschicht wie Tiere in den hinteren Waggons lebt. Zu letzterer Gruppe gehört auch Curtis, der von dieser Ungerechtigkeit die Nase voll hat und gemeinsam mit den anderen Bewohnern des letzten Waggons das Establishment stürzen will. Doch die Elite hat etwas dagegen…
Faszinierende Welt
Der bizarre Handlungsort von Snowpiercer gehört ohne Zweifel zu den großen Stärken des Films. Jeder Teil dieser doch recht verrückt anmutenden Idee ist ausgeklügelt durchdacht und führt zu zahlreichen “Wow!”-Momenten. So wird man beispielsweise absolut mitgerissen, wenn die Passagiere der hinteren Waggons nach fast 20 Jahren erstmals wieder das Sonnenlicht sehen, weil es Fenster nur im vorderen Teil des Zuges gibt. Generell entfaltet der Film erst in seiner zweiten Hälfte sein volles Potential. Ist Snowpiercer zu Beginn noch ein bestenfalls durchschnittlicher Actionfilm mit einem zwar interessanten, aber nicht wirklich ausgeschöpften Setting, gerät er nach dem Midpoint erst wirklich in Fahrt. Die dekadente und komplett verrückte vordere Hälfte des Zuges zieht den Zuschauer mit fantastischen Bildern und erschreckender Gesellschaftskritik vollends in seinen Bann.
Doch wie bereits angesprochen ist die erste Hälfte die große Schwäche von Snowpiercer. Natürlich bedarf ein Film mit einer derart abgefahrenen Grundidee einer gewissen Exposition. Diese dann aber auf beinahe ein Drittel des Films zu strecken ist klar übertrieben. Es passiert einfach viel zu wenig und aufgrund der unfassbar blassen und wirklich klischeehaften Charaktere will allenfalls hirnloses Actionfilm-Feeling aufkommen. Man baut keine wirkliche Beziehung zu den Figuren auf und Szenen, die emotional wirken sollen, sorgen eher für Gleichgültigkeit. All das ändert sich aber ab der zweiten Hälfte des Zuges. Hier gibt es Spannung, Wendungen und sogar Hintergrundgeschichten. Eines haben die beiden Teile aber gemeinsam: An Gewalt mangelt es nicht. Ständig werden Leute mit improvisierten Waffen erschlagen oder es kommt anderweitig zu einem Kampf auf Leben und Tod. Trotz dieser einen Gemeinsamkeit gibt es aber zu viele Unterschiede zwischen den beiden Hälften, sodass kein wirkliches Gefühl von Kohärenz auftreten will.
Optik und Sound
Trotz der paar Jahre, die Snowpiercer bereits auf dem Buckel hat, sieht Bong Joon-Hos Sci-Fi-Streifen immer noch ziemlich gut aus. Einige der CGI-Effekte wirken zwar ein wenig uncanny, das mildert aber kaum den Spaß beim Ansehen. Natürlich ist auch die Inszenierung des Gezeigten enorm wichtig, und hier kann Snowpiercer auf ganzer Linie punkten. Die Kamera geht unfassbar bedacht vor, so wird die Brutalität in einigen Szenen zum Beispiel nur angedeutet und nicht explizit gezeigt. Auch die zahlreichen Landschaftsaufnahmen können sich sehen lassen. Selbiges gilt auf auditiver Ebene für den Soundtrack. Der untermalt das Geschehen nämlich stets passend, wenn auch nicht bahnbrechend. Allerdings ist interessant zu hören, was für unterschiedliche Stile hier vermengt wurden. Teils wummernde, industrielle Sounds, teils bedachte, nachdenkliche Klänge. Auf audiovisueller Ebene muss sich Snowpiercer also definitiv nicht verstecken!
Selbstverständlich dürfen an dieser Stelle aber auch nicht die Künstler vor der Kamera vergessen werden: Abseits von Chris Evans in der Hauptrolle fährt der Streifen nicht gerade die ganz großen Geschütze auf. Ed Harris, Octavia Spencer oder Tilda Swinton sind hier noch am ehesten zu nennen, sie tauchen aber auch eher als Nebenfiguren in kleineren Rollen auf. Bezeichnend ist eher die Darbietung des Landsmannes des Regisseurs, nämlich Song Kang-Ho. Der Südkoreaner spielt eine tragende und fantastisch gespielte Rolle und macht neben dem ebenfalls großartigen Chris Evans wohl die beste Figur im Film.
Unser Fazit zu Snowpiercer
Bong Joon-Hos Snowpiercer ist ein außergewöhnlicher Actionfilm, was leider nicht nur positiv zu verstehen ist. Die erste Hälfte birgt Unmengen an verschenktem Potential und eher generischem Einheitsbrei. Und das in Anbetracht eines derart interessanten Settings! Die zweite Hälfte hingegen macht aber nahezu alles richtig und schöpft endlich das volle Potential aus. Schafft man es bis hierhin, wird man mit feinster Unterhaltung und Szenen, die noch länger im Gedächtnis bleiben werden, belohnt. Nichtsdestotrotz ist dieser Bruch eher merkwürdig und macht einen guten Film aus etwas, das zum Besten im Genre hätte gehören können. Dennoch eine klare Empfehlung für Fans von brachialer Action und beeindruckenden Szenenbildern.
Unsere Wertung:
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