In einem weiteren eigenwilligem Werk von Altmeister Terrence Malick von Song to Song springen…
Titel | Song to Song |
Jahr | 2017 |
Land | United States of America |
Regie | Terrence Malick |
Genres | Liebesfilm, Drama |
Darsteller | Ryan Gosling, Rooney Mara, Michael Fassbender, Natalie Portman, Cate Blanchett, Holly Hunter, Bérénice Marlohe, Val Kilmer, Lykke Li, Patti Smith, Louanne Stephens, Linda Emond, Tom Sturridge, Olivia Grace Applegate, Dana Falconberry, Christin Sawyer Davis, Jaylyn Jones, Jessa Peters, Amber McConnell, Brady Coleman, Kingsley Blair, Erik Sprague, Austin Amelio, Iggy Pop, John Lydon, Florence Welch, Alan Palomo, Tegan Quin, Sara Quin, Anthony Kiedis, Flea, Chad Smith, Josh Klinghoffer, Big Freedia, Naeem Juwan, Cole Alexander, Joseph Bradley, Jared Swilley, Ian St. Pe Brown, Neely Bingham, James Earl "Hoot" Gibson, Tangaroa Pineapple, Alana Greenfield, Nina Varano, Camille Phillips, Batan Silva, Craig Fehrman, Natalie Maddox, Keri Bruno, Timothy Ritzenthaler, Oscar Berreres, Jerry Chancy, Jacob Ferro, Gabriella Rhodeen, Heather Kafka, Dora Madison, Angela Bettis, Callie Hernandez, Savannah Welch, Natalie Makenna, Richard Dillard, David Shea Henne, Johnny Walter, Vanessa Amaya, Sergine Dumais, Camille Natta, Steven Mitchell, Gareth Maguire, Chase Joliet, Eric Robbins, Savanah Montalvo, Jennah Love Montalvo, Leah Love Montalvo, Graciela Montalvo, James Montalvo, Bill Lemens, Caroline McNeil, Anthony Montanino, Cheryl Bond Danks, Chris Combs, Ellary Dahl, Tom Macdonald, Rob Faubion, Jaime Gallagher, June Griffin Garcia, James Garrigan, Beau Harris, Thomas Fletcher Henley, Stephen Latham, Jeremy O. Harris, Deborah Orazi, Peggy Schott, Lupe Trejo, Aaron Isaac Vasquez, Trevante Rhodes |
Länge | 128 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Amazon Arthaus Channel, Arthaus+ Apple TV channel, Arthaus+ Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Videoload Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Behind the Tree, Videoload, Freenet meinVOD |
Die Handlung von Song to Song:
In Song to Song treffen wir auf keine genaue, schon gar nicht plausible Handlung. Es sind eher Versatzstücke, ganz genau betrachtet, künstlerische Bilder, aus denen Malick eine Handlung zusammenstellen möchte. Im Vordergrund stehen Faye (Rooney Mara), ihre große Liebe BV (Ryan Gosling) und der machtbesessene Musikproduzent Cook (Michael Fassbender). Diese drei befinden sich in einer Dreiecksbeziehung, die jedes glückliche Element der Handlung zerschlägt. Im Musikgeschäft, so weiß Cook von allen am besten, heißt es: Hochmut kommt vor dem Fall. Denn ist man erstmal erfolgreich und ganz oben angekommen, dann folgt nicht selten die Überschätzung, sowie der Hochmut, der den erreichten Triumph kosten kann. Faye und BV, der ein großes Talent zu haben scheint und von Cook unter seine Fittiche genommen wird, hegen eine starke Bindung zueinander. Aber auch Cook ist sehr interessiert an Faye, seiner Sekretärin, die in Song to Song immer hin- und hergerissen ist. Wer wird hier glücklich? Und was bedeutet Glück überhaupt? Zu was sind wir bestimmt?
Kleine Details zu Terrence Malick
Bevor wir zur eigentlichen Kritik kommen, schauen wir uns zumindest kurz den Kopf hinter Song to Song an. Wer Terrence Malick nicht kennt, der weiß gar nicht, wie viel Zeit zwischen Dreh und Veröffentlichung von Malick’s Werken liegt. Song to Song war zum größten Teil bereits 2012 abgedreht und kam erst 2017 in die landesweiten Kinos. Ein konkretes Drehbuch gab es nicht. Die Schauspieler wurden die meiste Zeit dazu angehalten zu improvisieren. Schon hier kann man sehen, dass Malick sich viel Zeit nimmt, sehr unkonventionelle Wege geht und die über Wochen und pausenlos entstandenen Bilder der aktiven Kameras von Emmanuel Lubezki, zu einem Gesamtbild und Erlebnis formt.
Desweiteren waren auch Christian Bale und Benicio del Toro beim Dreh mit von der Partie, wurden aber letzten Endes komplett aus dem Bildmaterial und dem fertigen Film entfernt. Aber das passiert, hat man, wie Malick, gerne an die 100 Stunden oder sogar mehr Video- und Bildmaterial zur Verfügung, dass geformt werden soll. Man mag von Terrence Malick halten, was man möchte, aber seine Vision ist immer die, die sich auch im Film durchsetzt. Er nimmt sich nicht nur sehr viel Zeit, sondern liefert auch immer genau das ab, was treue Fans von ihm erwarten. Das mag aber auf einige im Kino oder auch Zuhause vor dem heimischen Bildschirm sehr abstoßend wirken..
Kritik
Zuallererst muss man die Kameraarbeit von Emmanuel Lubezki betrachten, die gewohnt kunstvoll daherkommt und immer in unmittelbarer Nähe, durch die Kameraperspektive und die direkte Umkreisung der Personen, sehr stark auffällt und gefällt. Jede Emotion, Gestik und Mimik, hält er genau fest. Ein klarer Pluspunkt, ist man doch immer genau dabei und fühlt genau das, was die Schauspieler auch fühlen.
Die eigentliche Handlung hingegen ist die von BV, einem aufstrebenden und talentiertem Musiker und der Sekretärin Faye von Plattenboss Cook. Cook ist der typisch machtbesessene und kontroverse Typ des Musikgeschäfts, der immer alles und jeden unter Kontrolle haben möchte. Gewohnt gut verkörpert von Michael Fassbender. Dabei spielt er auch mit den Menschen und Malick zeigt ihn passenderweise gerne von unten, wenn er auf die Menschen herabblickt. Hier verschmelzen dann Protagonist und Bild stark miteinander.
Faye und BV suchen nach ihrer Bestimmung in der Welt und haben mehr Angst vor dem ganze Ruhm, Berührungen und Liebe, als das sie sie einfach akzeptieren könnten.
Typisch für Malick, bleiben wir nie lange an einer Szene dran, sondern wandern beinahe sekündlich oder minütlich an einen vollkommen anderen Ort. Er verwirrt den Zuschauer dabei und Song to Song ist wieder ein Werk, dass nur überzeugen kann, wenn Terrence Malick dem Zuschauer ein Begirff ist. Denn alle anderen sitzen da und suchen verzweifelt nach einer Handlung, einem Halm, an dem sich festhalten können. Also Vorsicht liebe Zuschauer!
Song to Song ist eine unkontrolliert wirkende Abfolge von Gefühlen und Situationen. Eine Emotionen folgt der Nächsten und erfüllt letzten Endes nur eine kleine, von der Erzählstimme allzu simple Geschichte, die etwas breiter hätte ausfallen sollen.
Was Song to Song aber trotzdem so sehenswert macht, ist die Tatsache, dass Malick überall eine Intention einarbeitet, gar versteckt, die der Zuschauer nur interpretieren und deuten kann. Zum Beispiel, dass sich die Menschen in Song to Song nie richtig berühren, lieben oder ehrliche Gefühle füreinander hegen. Auch BV und Faye, die sich eigentlich lieben, finden nie die Konstante, die wahrhaftig Liebe heißt. Die Menschen in Song to Song streifen sich, so ähnlich, wie in dem Prolog zu L.A. Crash.
Als Zuschauer geht man mit Terrence Malick und den sorgfältig ausgesuchten Schauspielern aus der höchsten Riege Hollywoods, zwei Stunden lang auf Suche nach Harmonie und Bestimmung, die Malick dann im Ende des Films findet. Aber findet sie der Zuschauer auch?
Fazit
Song to Song ist ein gewohnt stark gefilmter Betonklotz, der sich der Gefühle aller Protagonisten annimmmt und mit den Bildern und der Kamera spielt. Gerade das Bild des Kameramanns Emmanuel Lubezki erzeugt etwas ganz besonderes, dass man dieser Tage nur selten zu sehen bekommt. Dafür muss man aber mit der improvisierten und nicht immer schlüssigen Handlung vorlieb nehmen. Insgesamt ein sehr sehenswertes Werk für Fans von Terrence Malick. Hier kann jeder etwas entdecken oder man schaltet nach wenigen Minuten bereits ab..
Unsere Wertung:
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