Handlung von Sympathy for Mr. Vengeance
Der taubstumme Ryu sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, seiner todkranken Schwester eine Niere zu beschaffen. Dabei wird er zunächst von Organhändlern betrogen. Um das Geld dann doch noch aufzutreiben, versucht er sich an einer Kindesentführung. Der Vater des entführten Kindes ist darüber nicht sonderlich erfreut…
Hintergrund
Sympathy for Mr. Vengeance ist der Auftakt der Rache-Thema-Trilogie von Park Chan-wook. Weitergeführt wird diese durch den weitaus bekannteren Film Oldboy (2003) und abgeschlossen durch Lady Vengeance (2005).
Kritik
Der taubstumme Ryu hat nicht nur Pech, sondern trifft in seiner Verzweiflung auch eine Menge unglücklicher Entscheidungen.
So hat er zunächst keine Niere und nur das Geld, dann wird ihm das Geld und eine eigene Niere gestohlen, dann hat er eine Niere, aber ihm fehlt das Geld dafür. Wenn das Ganze nicht so ernst wäre, bliebe einem wohl nur Lachen übrig.
Doch wenn Ryu sich zunächst auf Rachefeldzug gegen die Organhändler begibt, später jedoch selbst das Ziel wird, ist schnell klar: Regisseur Park macht keine Gefangenen und zu Lachen gibt es absolut gar nichts.
Dies inszeniert Park allerdings extrem distanziert und unterkühlt, in dem Bemühen, Objektivität zu bewahren. Durch die mangelnde Moralisierung und Unterscheidung zwischen gut und böse oder richtig und falsch wirkt das Ganze umso erschreckender – ungeschönt, ungefiltert. Der Zuschauer ist so gerade bei den teilweise auch sehr drastischen Bildern auf sich allein gestellt.
Durch diese konsequent durchgezogene Distanz, Ruhe und Kälte der Kamera und die sich gerade zu Anfang sehr gemächlich entwickelnde Handlung benötigt der Zuschauer allerdings auch eine ordentliche Portion Geduld.
Neben den Längen, der überwiegenden Abwesenheit von Filmmusik und dem gezeigten Leid ist es vor allem der von Anfang bis Ende konsequent durchgezogene Nihilismus, der den Film zeitweise schwer erträglich werden lässt.
Park Chan-wook widmet sich natürlich vordergründig dem Thema Rache/Vergeltung, zeigt dem Zuschauer aber auch die dunkelsten Seiten Koreas:
Die Ausbeutung der Fabrikarbeiter, Korruption und Erpressung, Organhandel auf dem Schwarzmarkt und ein Gesundheitssystem, bei dem nur dem geholfen wird, der auch das Geld hat.
Unser Fazit zu Sympathy for Mr. Vengeance
Ein Film, der absolut an die Nieren geht und dem Zuschauer auch über die Laufzeit hinaus ein sehr unangenehmes Gefühl bereiten wird.
Parks Regieleistung und die einnehmende Geschichte machen Sympathy for Mr. Vengeance (trotzdem) allemal sehenswert – wenn man denn ein wenig Geduld und die richtige Stimmung mitbringt.
Stark ist letztlich auch, dass, wenn man sich schon über das vermeintliche Ende den Kopf zerbricht, in der letzten Minute noch einmal eine unerwartete Wendung den ganzen Film in ein anderes Licht stellt und Park dann doch seine Sicht offenbart, sodass man mit einem leisen “Wow!” zurückbleibt.
Ein Film, der definitiv im Gedächtnis bleibt!
Unsere Wertung:
© Palisades Tartan
Sympathy for Mr. Vengeance (2002) ist ein äußerst bedrückendes, nihilistisches Drama. Toll gefilmt, aber nur schwer zu konsumieren.
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