Art the Clown is back! Damien Leone lässt ihn in Terrifier 2 zeigen, was in ihm steckt: ein stummer sadistischer Schlächter!
Titel | Terrifier 2 |
Jahr | 2022 |
Land | United States of America |
Regie | Damien Leone |
Genres | Horror, Thriller |
Darsteller | David Howard Thornton, Lauren LaVera, Elliott Fullam, Sarah Voigt, Kailey Hyman, Casey Hartnett, Charlie McElveen, Amelie McLain, Johnath Davis, Samantha Scaffidi, Leah Voysey, Chris Irvine, Felissa Rose, Owen Myre, Griffin Santopietro, Devon Roth, Amy Russ, Cory DuVal, Staci Dickerson, Marisa Bertani, Tamara Glynn, Reid Richards, Sarah Grace Sanders, Ava O'Donnell, Briana Calcagno, Katie Maguire, Gilbrando Acevedo, Mark A. Langston, Wesley Holloway, Geordie McGillivray, Rob Gabriele, Phil Falcone, Thomas Rickman, Thomas Smith, Miche Brill, Sarah Brill, Robert Privitera, Rachel Keefe, Jamie Root, Scott Klausen, Jenna Kanell, Catherine Corcoran, Gino Cafarelli, Matt McAllister, Erick Zamora, Damien Leone, Rick Styczynski, Loren W. Lepre, Michael Leavy, Michelle Santiago, Ryan James, Ross Caudill Jr., Matthew Hammond, Jonathan A. Streetzel, Craig Sapenoff, Jackie Adragna, Steven Kiseleski, Johnny Ferri, Joshua Kirpach, Sheri Fairchild, Jason Leavy, Steven Della Salla, Elizabeth Piper S., Marcus Slabine, Nick Ford |
Länge | 138 Minuten |
Wer streamt? | Abonnement: Bloody Movies Amazon Channel Kaufen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Videoload, Verleihshop Leihen: Apple TV, Amazon Video, Google Play Movies, YouTube, Sky Store, Rakuten TV, maxdome Store, MagentaTV, Videoload, Verleihshop, Freenet meinVOD |
Die Handlung von Terrifier 2
Sienna (Lauren LaVera) und ihr Bruder Jonathan (Elliot Fullam) freuen sich auf das bevorstehende Halloween. Insbesondere der junge Jonathan ist heiß darauf, sein Kostüm von Art dem Clown zu tragen. Eben jener soll vor genau einem Jahr 9 Menschen an Halloween bestialisch ermordet haben. Sienna hingegen findet die Absichten ihres Bruders nicht nur geschmacklos, sondern wähnt, Art (David Howard Thornton) immer häufiger in ihrer Umgebung zu sehen…
Art und sein Handwerk
Anders als seine zynischen (Stitches, Haus der 1000 Leichen/The Devils Rejects), wahnsinnigen (Mad Circus) oder monströsen (Es) Clownskollegen zeigt sich Art als wortloser Meister der Pantomime. Neben der ausufernden Brutalität, welche seinen Opfern zu Teil kommt, sind es vor allem die stummen Grimassen, die Art eine eigene Identität geben. Gekonnt gehen so selbst sadistischste Morde mit einer Spur galligen Humors Hand in Hand – eine Gratwanderung, die Regisseur Leone ausgezeichnet gelingt. Dank seines gleichermaßen slapstickhaften wie brachialem Auftretens, reiht sich Art irgendwo zwischen einem Sprüche klopfenden Freddy Krueger, einem zynischen Chucky und einem wort- und gnadenlosen Michael Myers ein.
Art bringt es zwar nicht auf eine solche Vielzahl an Titeln wie seine Genrekollegen, doch dass mit ihm eine neue Killer-Ikone erschaffen wurde, ist aber ziemlich unstrittig. Optisch ist er zwar eher klassisch gehalten, lässt mit seiner schwarz-weißen Gestaltung aber bereits erahnen, dass er kein Clown der erfreulichen Sorte ist. Ebenso ein ungutes Gefühl erzeugen die vergammelten, stets gebleckten Zähne. Absolutes Markenzeichen ist jedoch seine Stummheit. Egal, was er tut oder selber erleidet: kein einziger Ton kommt über seine schwarzen Lippen. Dadurch entsteht eine konsequent bedrohliche Aura, die Art nur noch durch seinen Sadismus toppt. In Terrifier 2 werden die Opfer nicht einfach nur erstochen, sondern teils aufs Übelste massakriert und verhöhnt. PR-Strategie zu in Ohnmacht fallenden oder sich übergebenden amerikanischen Kinobesuchern hin oder her: Besonders eine Szene kann ein weniger hartgesottenes Publikum durchaus an dessen Grenzen bringen.
Leone zieht die bereits in Terrifier eng sitzende Gewaltschraube gnadenlos weiter an und damit sollte jeder Fan grober Genrekost in Verzückung geraten. Die Effekte sind nicht nur handgemacht, sondern herrlich deftig und zum großen Teil überzeugend umgesetzt.
Länge ist nicht alles…
Dass Terrifier 2 an der Effektfront überzeugen würde können, ist eigentlich keine sonderliche Überraschung. Ob er dabei neue Maßstäbe setzt, ist fraglich, punkten kann er damit aber allemal. Denn hinsichtlich seiner Laufzeit wirkt Arts zweiter Soloauftritt fast schon epochal. Satte 138 Minuten läuft die ungeschnittene Fassung und damit gut und gerne 40 bis 50 Minuten länger als der durchschnittliche Slasher. Selbst für einen Horrorfilm (Slowburner wie Midsommar einmal außen vor gelassen) ist die Laufzeit von deutlich über zwei Stunden stattlich.
Und genau diese ist es auch, die Terrifier 2 gefährlich wird. Er ist mitnichten langweilig, ganz im Gegenteil sogar. Dank der nicht nur sympathisch besetzten, sondern auch klasse gespielten Rollen, allen voran Laura LaVera als Sienna, bleibt die Spannung erhalten. Hinzu kommt, dass Leone dieses Mal deutlich abwechslungsreichere Sets liefert: Einfamilienhaus, Halloweenparty, ein verlassener, aber überaus aktiver Themenpark, so wie einige nette Einfälle in der Story. Dabei sieht der Streifen bei seinem Budget von etwa 250.000 Dollar ziemlich hochwertig aus und punktet zusätzlich mit einem treibenden Synthscore.
Trotz allem fühlt er sich irgendwann schlicht zu lang an. Das Finale dehnt sich auf fast 30 Minuten aus und ergibt sich seiner Monotonie: Art wird vermöbelt, Art schlägt zurück – Art wird verkloppt, Art zahlt es heim – Art wird…
Man könnte meinen, Leone wolle seinen Clown noch nicht gehen lassen, sieht dann aber doch ein, dass ein Film auch irgendwann enden muss. Wer im Publikum nicht genug von Art bekommen kann, der möge doch während des Abspanns noch einige Minuten mehr Sitzfleisch aufbringen – es lohnt sich!
Die Freigabesituation
Nach The Sadness erwartet den Horrorfan mit Terrifier 2 in diesem Jahr direkt der nächste gehypte Schocker. Spätestens, als der Streifen kurzzeitig auf YouTube geleaked wurde, stand fest: Arts neuer Mordmarathon wird in Deutschland einen schweren Stand haben. Umso überraschender, als vermeldet wurde, Terrifier 2 erhält einen limitierten Kinostart – ab dem 08.12.2022 in ausgewählten Kinos (hier suchen). Nicht nur die Aufführung auf großer Leinwand überraschte, sondern dass diese auch völlig ungeschnitten den Segen der FSK erhalten hat.
Wie es dann für die folgende Heimkinoauswertung aussehen würde, war damit jedoch noch nicht geklärt, denn für den Release auf Scheibe gelten bei der FSK bekanntermaßen strengere Richtlinien (siehe jüngst erneut The Sadness). Bekannt war nur, dass sich, wie bereits beim Vorgänger geschehen, Nameless Media die Rechte von Tiberius unterlizensieren ließ, um eine groß angepriesene Uncut-Veröffentlichung zu bewerkstelligen.
Am 29.11.2022 gab es dann auf der Homepage der FSK die erhellende Nachricht: Freigabe ab 18 Jahren. Ein Blick auf die Laufzeit offenbarte jedoch eine Differenz von etwa 3 Minuten zur ungekürzten Kinofassung. Deshalb an dieser Stelle der Aufruf an alle Art-Jünger und Freunde des fantastischen Films: geht ins Kino, wenn ihr die Chance dazu habt und unterstützt die Aufführung von Genrefilmen in den Kinos! Bisher hat Terrifier 2 ungefähr das 40-fache seines Budgets wieder eingespielt.
Unser Fazit zu Terrifier 2
Der Terrifier macht seinem Namen alle Ehren und lehrt seinen Opfern das Fürchten, seinem Publikum hingegen diebisch-diabolischen Spaß am exzessiven Aderlass. Damien Leone führt in Terrifier 2 Arts Treiben nicht nur äußerst konsequent fort, sondern steigert sich in jeder Hinsicht: mehr Abwechslung, mehr Blut, mehr Sympathien für die Helden der Geschichte.
Einzig bei der Laufzeit ist er übers Ziel hinaus geschossen. Langeweile ist trotz 138 Minuten nicht zu finden, das Finale wirkt aber doch sehr in die Länge gezogen und gibt sich einer monotonen Tretmühle hin. Wer damit kein Problem hat – ab ins Kino!
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Unsere Wertung:
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