Lernt in The Autopsy of Jane Doe von André Øvredal die wahre Hölle kennen. Die Leichenhalle…
Titel | The Autopsy of Jane Doe |
Jahr | 2016 |
Land | United Kingdom |
Regie | André Øvredal |
Genres | Horror, Mystery |
Darsteller | Emile Hirsch, Brian Cox, Ophelia Lovibond, Olwen Catherine Kelly, Michael McElhatton, Parker Sawyers, Jane Perry, Mark Phoenix, Mary Duddy |
Länge | 90 Minuten |
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Die Handlung
The Autopsy of Jane Doe handelt von zwei Gerichtsmedizinern, die eines Abends eine Leiche von der Polizei überreicht bekommen, die für Unbehagen und reichlich Fragen sorgen wird. Es sind Austin Tilden (Emile Hirsch) und Tony Tilden (Brian Cox), die tagtäglich Leichen optuzieren, um einzig und allein die Todesursache von Leichen festzustellen. Die hinterfragen, wer, was oder wieso. Nur die Todesursache spielt eine Rolle und dafür benötigen sie nur die Leiche, die Haut und Fasern, Organe und Gewebe der Leichen. An den Leichen hängt seither eine Glocke, um sicherzustellen, dass sich die Leichen niemals bewegen, geschweige denn noch leben…
Kritik von The Autopsy of Jane Doe
Emile Hirsch und Brian Cox funktionieren als Team sehr gut. Vater und Sohn, die sich an einer Leiche zu schaffen machen müssen, die sich nicht durchschauen. Dabei dürfen wir die ersten ca. 45 Minuten bei der Obduktion mit dabei sein und uns die Fragen stellen, wie Austin und Tony. Dabei werden einige Fragen aufgeworfen, die später in einem perfekten Twist zueinander finden.
The Autopsy of Jane Doe funktioniert ganz ohne billige Effekte, viel CGI und viel Blut. Es ist der Horror, durch die echten Emotionen der beiden Schauspieler, die den Film allein tragen, der Horror einer Leiche, die erschreckend echt und authentisch in Szene gesetzt wird und der Sinn hinter der Handlung, der genügend Interpretationsspielraum bietet. Ohne Spoilern zu wollen, könnte man die Handlung insofern deuten, dass Leid, welches ungerechter Weise an Menschen verübt wird, auch wieder zum Menschen zurückfindet.
Es gibt allerhand handgemachte Effekte, wie Rauch und gute Kostüme. Obgleich man die Kostüme fast nie ganz zu sehen bekommt, da sie im Dunkel der zerplatzten Lampen und des mangelnden Lichtes, immer nur mit Umrandungen und nie ganz sichtbar auftreten. Ein toller Effekt, machen sich die meisten Horrorfilme doch die ganze Mythologie und das Erschreckende, das sie sein wollen, damit kaputt, dass sie schon nach wenig Laufzeit oder überhaupt, das Schrecken klar bebildern wollen.
Doch darauf verzichtet André Øvredal konsequent. Es gibt keine Kreaturen richtig zu sehen, sodass sich The Autopsy of Jane Doe nicht entmystifizieren muss. Klarer Punkt nach oben. Die Kamera ist stets ruhig, folgt den Personen und setzt den Fokus immer auf die Leiche. Wenn sie an die Leiche heranfährt, sich der Leiche langsam nähert und das Gesicht von Jane Doe in Nahaufnahmen zeigt, dann läuft einem ein kalter Schauer den Rücken herunter. Ich hatte jedenfalls schon einigen Minuten keinen Bock mehr auf meine Currywurst, die ich zuvor in der Mikrowelle erwärmt hatte.
Die Handlung hat keine Lücken und wird stringent und nach genauer Abfolge perfekt eingehalten. Im zweiten Teil der Laufzeit sind die beiden Gerichtsmediziner nämlich eingeschlossen. Den meisten Horrorfilmen gelingt es ganz und gar nicht, hier eine gute Erklärung dafür zu finden, weshalb die Polizei nicht in zwei Minuten bei ihnen sein kann. Das löst André Øvredal, wieder im genauen Gegensatz zu anderen 0815 Horrorfilmen, nicht nur mit klirrenden Telefonen und kaputten Leitungen durch Unwetter. Er geht noch etwas weiter und erklärt sich dazu durch das Radio und die Nachrichten, die daraus strömen. Sogar das Radio bietet atmosphärische Horrorelemente.
The Autopsy of Jane Doe ist die erste Perfektion des Horrorfilmes, die mir in letzter Zeit unter die Augen gekommen ist.
Langsame, stille und atmosphärisch eingefangene Szenen wechseln sich mit gruseligen und intensiven Szenen ab. Die Obduktion macht indes den meisten Teil des Horrors aus. Denn wir dürfen explizit dabei sein und zuschauen. Auch die Dokumentation der Vorgehensweise auf dem Leichentisch dürfen wir professionell miterleben.
Was es mit der Leiche auf sich hat, löst André Øvredal gegen Ende des Filmes auf und hat etwas ganz besonderes für uns. Keine Dämonen und kein blödes Buch. Also keine „Oh nein, uiuiui und Hollali, ich hab dieses blöde Buch aufgemacht und bin jetzt gleich Tod“ Geschichte. Zwar gibt es Parallelen mit der Öffnung und Obduktion, aber generell ist hier nichts mit einem 08/15 Drehbuch getan.
Kurzes Fazit
Ein atmosphärischer, perfekt inszenierter Horrorstreifen, der sich den Konventionen anderer Horrorfilme erfrischend entzieht und seine Handlung gleich in die Hölle katapultiert. In die Leichenhalle. Mit einer wundervollen Leiche.
Unsere Wertung:
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