Rache für die Qualen der Tochter. The Last House on the Left erweist sich als bösartiges Rape-and-Revenge-Remake des gleichnamigen Wes Craven Schockers.
Titel | The Last House on the Left |
Jahr | 2009 |
Land | United States of America |
Regie | Ντένης Ηλιάδης |
Genres | Krimi, Thriller, Horror, Drama |
Darsteller | Tony Goldwyn, Monica Potter, Sara Paxton, Garret Dillahunt, Aaron Paul, Spencer Treat Clark, Riki Lindhome, Martha MacIsaac, Michael Bowen, Josh Coxx, Usha Khan |
Länge | 110 Minuten |
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Story:
Die Teenagerin Mari verarbeitet gerade den Tod ihres Bruders Ben. Um auf andere Gedanken zu kommen, planen ihre Eltern John und Emma Collingwood einen Familienurlaub in ein abgelegenes Ferienhaus am See. In der ländlichen Idylle arbeitet Maris Freundin Paige in einem kleinen Ladengeschäft. Mari stattet Page sofort einen Besuch ab. Im Laden treffen beide auf den fast gleichaltrigen Justin, der beide Mädels in sein Apartment zum Gras rauchen einlädt. Es dauert nicht lang, bis dort Justin’s Vater Krug zusammen mit seiner Freundin Sadie und seinem Bruder Francis auftauchen.
Was Mari und Paige nicht wissen: Das Trio entpuppt sich als gesuchte und hochgefährliche Verbrecher. Aus Angst erkannt und verraten zu werden, nehmen die Kriminellen die beiden Mädchen als Geiseln. Bei einer halsbrecherischen Flucht durch den Wald, wird Paige von den beiden Brüdern mit mehreren Messerstichen hingerichtet und Mari von Krug brutal vergewaltigt. Mit letzter Kraft gelingt Mari ein weiterer Fluchtversuch. Dabei schießt Krug mehrere Male auf Mari und verletzt sie schließlich. Krug glaubt jedoch Mari getötet zu haben. Aufgrund eines starken Sturms, sucht die Gangsterbande schon bald Zuflucht im nächstgelegenen Haus, das ausgerechnet das Ferienhaus der Collingwoods ist. Eine tödliche Konfrontation des Schicksals nimmt seinen Lauf.
Hintergrund:
The last House on the Left ist das gleichnamige Remake des 1972 entstandenen Skandalfilms von Wes Craven (Regie) und Sean S. Cunningham (Produzent). Beide Filmemacher fundierten in der Neuverfilmung als Produzenten. Die Regie übernahm hier der griechische Independent-Filmemacher Dennis Iliadis. Das Original wurde seinerzeit aufgrund massiver Gewalteinwirkung bundesweit beschlagnahmt. Das Remake wurde in seiner ungekürzten Fassung mit einer SPIO/JK Freigabe indiziert. Für den regulären Handel, existiert eine zensierte FSK abgesegnete Version.
Kritik:
Filme mit der umstrittenen Rape-and-Revenge-Thematik (Vergewaltigung-und-Rache), haben es hierzulande noch nie leicht gehabt. Populär wurde das Subgenre in den 70er Jahren und brachte mit Filmen wie „Wer Gewalt sät“, „The Last House on the Left“ und „I Spit on your Grave“ ebenso bekannte wie äußerst unangenehme Genre-Vertreter auf den Markt.
Wer das Original von The Last House on the Left kennt, erinnert sich sicher noch an die gewollt dreckige und sehr kompromisslose Inszenierung des Exploitation-Streifen. Soviel vorweg: Das Remake geht hier einen anderen Weg. Waren die alten Werke noch besonders radikal im Rape-Teil, so hat man hier beschlossen das ganze etwas zu entschärfen. Stattdessen lässt man es dafür umso roher im Revenge-Part Krachen. Zimperlich geraten ist das ganze dann aber trotzdem nicht, ganz im Gegenteil.
Die geballte Intensität mit der Sarah Paxton das Vergewaltigungsopfer verkörpert ist allgegenwärtig spürbar und ihr Leidensweg geht wortwörtlich durch Mark und Bein. Schauspielerisch absolut authentisch, Mitfiebern garantiert. Das Gangster Trio überzeugt hier als Peiniger ebenfalls und ganz besonders Garret Dillahunt möchte man als Kopf der Bande geradezu an den Hals springen für seine Schandtaten. Da ist es auch nicht verwunderlich, das man für das Handeln der Eltern des Opfers (Tony Goldwyn und Monica Potter) vollstes Verständnis aufbringen kann. Der Wunsch nach Vergeltung wird greifbar und schaltet jegliche Moral außer Kraft. Genau hier geht das Werk dann auch ordentlich zur Sache und die Collingwood‘s erweisen sich als knüppelharte Gegner für unser Gangster-Trio.
Somit ist selbst die Hollywood-Adaption von The Last House on the Left inhaltlich nur bedingt Mainstream tauglich. In jedem Fall empfehlen sich stärkere Nerven für das schonungslose und gewaltbereite Treiben.
Fazit:
Weniger Rape, mehr Revenge. Das war der Plan für das Remake des 72er Skandals. Das Ergebnis ist ein nicht mehr ganz so verruchter Exploitationstrip, wie es seinerzeit noch das Original war. Dennoch bleibt ein sehr bösartiger und unangenehmer Film mit faden Beigeschmack, wenn man Filme dieser Art nicht gewöhnt ist. Schauspielerisch überzeugt die Neuverfilmung und die Inszenierung ist mehr als erhaben. Im Revenge-Teil toppt dieses Remake das Original sogar und zeigt sich definitiv gewaltbereiter. Lässt man mal ein paar Logiklöcher außen vor, funktioniert die Neuverfilmung des Stoffes als würdige Wiederauferstehung des damaligen Wes Craven-Schockers.
Alle Bild- und Videorechte liegen bei Universal Pictures.